– Lukas Pöstlberger triumphiert bei der Innsbruck-Etappe der Österreich Rundfahrt 2015 (Copyright Mario Stiehl)
Es ist vollbracht! Tirol wird 2018 die UCI Rad Weltmeisterschaften austragen. Das wurde heute vom Weltradsportverband UCI offiziell bekannt gegeben. Damit finden im September in zwei Jahren zwölf Rennen verteilt auf das Landesgebiet statt. Hundertausende Fans werden in Tirol erwartet. Nach Villach/Faaker See 1987 und Salzburg 2006 werden zum dritten Mal Rad-Weltmeisterschaften auf österreichischem Boden ausgetragen.
Eine lange Bewerbungsperiode hat für das Land Tirol einen glücklichen Abschluss gebracht. Bereits im Herbst 2012, der Rad-WM in Valkenburg, fanden die ersten Gespräche von Vertretern Tirols mit dem Weltradsportverband statt. Nachdem im Sommer 2013 eine Tiroler Delegation per Rad eine Absichtserklärung über die Ausführung der Titelkämpfe im Schweizer Aigle abgegeben hatten, ging die Bewerbungsphase in den letzten sechs Monaten in die heiße Phase. „Wir alle sind überglücklich, dass unsere Anstrengungen belohnt wurden“, freut sich Wolfgang Weiss, neben Tirol Cycling Team-Chef Thomas Pupp und Ex-Radprofi Georg Totschnig Hauptinitiator der Bewerbung Tirols.
Die Gesamtkosten der Durchführung werden mit rund zwölf Millionen Euro beziffert. Jeweils drei Millionen kommen von Bund und Land, je eine Million steuern die Tirol Werbung und der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer bei. Die Landeshauptstadt und Sportstadt Innsbruck leistet einen Beitrag in Höhe von 680.000 Euro. Beiträge werden je nach Streckenführung auch von den weiteren beteiligten Regionen kommen. Der Restbetrag wird über Sponsoren und Vermarktungsrechte lukriert. Groß war die Freude nach der Zusage bei Tirols Landeshauptmann Günther Platter, Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, LHStv. Josef Geisler, Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung und Karl Gostner (Obmann Tourismusverband Innsbruck). „Wir freuen uns über den Zuschlag und werden eine interessante, abwechslungsreiche und spannende WM durchführen“, kommentieren LH Günther Platter und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer unisono.
ÖRV-Präsident Flum: „Akzente für den Radsport“
„Der erste Schritt ist geschafft, jetzt kommt der entscheidende“, jubelt auch ÖRV-Präsident Otto Flum über die positiven Nachrichten vom UCI Management Committee. Den entscheidenden Schritt beschreibt Flum so: „Wir müssen lieber heute als morgen mit umfassenden Aktivitäten rund ums Radfahren beginnen; sei es im Spitzensport oder im Zuge von Breitensportveranstaltungen. Es bedarf auch einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Tourismus. Je intensiver wir alle die Werbetrommel rühren, desto leichter finden wir auch neue Partner und Sponsoren. Ich schlage daher vor, ehebaldigst mit allen Beteiligten in Tirol einen runden Tisch durchzuführen, um alle Aktivitäten und Ideen auf Schiene zu bringen.“
Österreichische Profis am Vormarsch
Für Otto Flum bedeutet die Rad-WM in Tirol 2018 eine sehr gute Präsentationsmöglichkeit für die zahlreichen jungen Profis, die in zwei Jahren ihre beste Zeit haben werden: „Mit Marco Haller, Riccardo Zoidl, Matthias Brändle, Stefan Denifl, Patrick Konrad, Georg Preidler bis hin zu Gregor Mühlberger, Felix Grosschartner, Lukas Pöstlberger und Michael Gogl haben wir viele ambitionierte Radprofis, die bei internationalen Spitzenmannschaften im Einsatz sind. Wir wollen ihnen allen und den heimischen Teams mit der Rad-WM eine gute Bühne bieten.“ Aus Tiroler Sicht zählen der frisch gebackene Osttiroler Junioren-Weltmeister Felix Gall und die jungen Fahrer des Tirol Cycling Teams um Talent Benjam Brkic zu den Hoffnungsträgern. „Die WM wird unserem Team und dem gesamten Tiroler Radsport großen Rückenwind geben. Mit unserem internationalen Rennkalender werden wir ab dem heurigen Frühjahr kräftig die Werbetrommel für die WM 2018 rühren“, freut sich Teammanager Thomas Pupp.
WM 2018 für Bergstars Froome, Nibali, …
Thomas Rohregger war in den letzten Monaten intensiv in die Gespräche mit der UCI eingebunden. „Uns allen fällt ein Stein vom Herzen. Wir werden im Sportland Tirol eine der schwersten Weltmeisterschaften der Geschichte erleben. Profis, die bei der Tour de France, dem Giro oder der Vuelta um den Sieg fahren, werden auch bei uns um das WM-Trikot kämpfen. Wir planen beim Elite-Rennen einen Kurs mit rund 5.000 Höhenmetern; das gab es noch nie bei einer WM! Nach Jahren von flachen WM-Strecken kommt ein anspruchsvoller Kurs neben den Radstars Chris Froome, Vincenzo Nibali, Nairo Quintana & Co. auch unseren österreichischen Kletterern zugute“, beschreibt der zweifache Ö-Tour-Sieger Rohregger.
„WM-Zuschlag aufgrund persönlicher Kontakte und ohne Druck“
„Unsere persönlichen Kontakte, vor allem die gelungene Rad WM 2006 in Salzburg, haben schließlich den Ausschlag für Tirol gegeben. Unser Dank gilt vor allem auch dem Engagement der Politik um Landeshauptmann Günther Platter und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer“, beschreibt Wolfgang Weiss, der diese Rad-WM in Salzburg organisiert hatte. „Wir haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt: Die Bewerbungskosten waren auf ein Minimum reduziert und auch für die Rad-WM selbst ist ein Budget-Minimum angegeben. Wir werden eine budgetäre Spar-WM mit maximal zwölf Millionen Euro organisieren“, ergänzt der Salzburger, der seit 2015 auch der Österreich Rundfahrt vorsteht.
Start der letzten Etappe der Ö-Tour 2015 beim Landestheater in Innsbruck (Copyright Mario Stiehl)
Der Regenbogen über Innsbruck (Copyright Tirol Cycling Team – Franz Oss)
Featurebild – Ö-Tour 2015 in Tirol (Copyright Mario Stiehl)
Österreich Rundfahrt 2015 in Innsbruck (Copyright Mario Stiehl)
Staatsmeisterschaften 2014 in Innsbruck mit (v.l.n.r.) Gregor Mühlberger, Bernhard Eisel, Matthias Brändle und Marco Haller (Copyright Tirol Cycling Team – Franz Oss)
-> Offizielle Presseaussendung der UCI (PDF)
Eckdaten zu UCI Rad Weltmeisterschaften (Quelle: UCI):
Wettkampftage: 8
Zahl der Rennen: 12 Bewerbe (UCI Mannschaftszeitfahren Frauen und Herren/Einzelzeitfahren Juniorinnen, Junioren, U23, Elite-Damen, Elite-Herren/Straßenrennen: Juniorinnen, Junioren, 23, Elite-Damen, Elite-Herren)
Zahl der Athleten: 1.000
Zuschauer: zwischen 400.000-500.000
Offizielle und Gäste: 5.000
Media-Akkreditierungen: 700
TV-Übertragungen: 150 Länder
Broadcaster: 40-50
TV-Reichweite: rund 200 Millionen
Homepage: www.radsportverband.at