STEVENS RACING TEAM greift nach DM Medaillen – Vorschau Deutsche Meisterschaften Cyclocross Döhlau

QuastO_sand_2
Am kommenden Wochenende werden im bayerischen Döhlau bei Hof die Deutschen Meisterschaften im Querfeldein-Radfahren ausgetragen werden – der Saisonhöhepunkt auch für 18 Fahrer des Hamburger Stevens Racing Teams

Sie dürften wohl die größte Gruppe bei den Deutschen Querfeldein-Meisterschaften der Radfahrer am kommenden Wochenende im nordbayerischen Döhlau bei Hof stellen: die 18 Fahrer des Hamburger Stevens Racing Teams. Und sie werden dabei nicht nur „Fischfutter“ sein, sondern aktiv um Medaillen und Titel mitfahren: „Besonders bei den Junioren und in der U23 haben wir gute Chancen, die Meister-Titel zu holen“, so der Sportliche Leiter Jens Schwedler, selbst mehrfacher Deutscher Meister: „Auch in der Elite-Klasse der Männer und Frauen sind Medaillen zumindest möglich.“ Immerhin haben Michael Schweizer und Lisa Heckmann am vergangenen Wochenende die höchste deutsche Rennserie für Crosser, den Deutschland-Cup, für sich entscheiden können.

„Allerdings muss man vorsichtig sein: man darf keine Äpfel mit Birnen vergleichen“, weiß Schwedler. Denn während sich im Deutschland-Cups vor allem die nationalen Amateur-Fahrer tummeln, treffen die Sportler des Stevens Racing Teams bei der Deutschen Meisterschaft auf Profis, die ihr Geld vor allem bei spezialisierten Cross-Teams in Belgien verdienen oder zumindest im Sommer auf der Straße. So ist der große Favorit zweifellos der Titelverteidiger Philipp Walsleben, derzeit dritter im Weltcup, seine Herausforderer Marcel Meisen und Christoph Pfingsten sind ihm aber nicht nur dicht auf den Fersen, sie fahren auch Cross-Fahrräder aus dem Hause Stevens. „Aber wenn es 60 Minuten lang gut läuft, dann können auch Michael Schweizer oder Ole Quast nach einer Medaille greifen“, sagt Jens Schwedler, der sich den neu gestalteten Kurs in Döhlau schon mal auf dem Video angesehen hat: „Wenn es während des Rennens oder vorher regnet, kann der Kurs sehr tief werden, mit hohem Anspruch ans Material und auch die Laufbereitschaft der Fahrer.“ Technisch sei der Kurs im bayerischen Vogtland wohl keine so groß Herausforderung, ergänzt der Sportliche Leiter: „Aber auch das muss ein guter Cross-Fahrer können. Aber in Döhlau haben gute Straßenfahrer sicher einen Vorteil gegenüber anderen Cross-Strecken.“

Ähnlich sieht es auch bei den Frauen aus: Lisa Heckmann wird sich der Grand Dame des Deutschen Cross-Sports, der mehrfachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel ebenso stellen müssen wie der Strassen-Spezialistin Trixi Worrak und der Mountainbikerin Elisabeth Brandau: „Wenn ich in Döhlau wieder Bronze wie im Vorjahr hole, dann kann ich schon sehr zufrieden sein“, zeigt sich die Studentin, die derzeit an ihrer Masterarbeit schreibt, vorsichtig optimistisch. Immerhin hat die Stevens-Fahrerin sportlich in diesem Jahr schon einen großen Schritt nach vorne gemacht: die 25-jährige trainiert erst seit einem Jahr nach modernen, leistungsdiagnostischen Gesichtspunkten.

Ganz anders ist jedoch die Situation in den Nachwuchsklassen: da sind Medaillen schon fast Pflicht, und selbst die Chancen für zwei Meister-Titel stehen ausgezeichnet: Yannick Gruner hat im sächsischen Borna am vergangenen Wochenende schon bewiesen, dass er in der Elite vorne mit fahren kann. Da sollte es ihm ein leichtes sein, die U23-Klasse zu beherrschen. Aber auch Max Lindenau und Jannick Geisler sind mehr als nur Medaillenhoffnungen des Stevens Racing Teams: an guten Tagen können auch sie ganz vorne um den Titel mitkämpfen.

Bei den Junioren (U19) sind fünf der sieben Besten im Deutschland-Cup Sportler im Stevens Racing Team. Auch wenn Cross-Sport ein Individualsport ist, bei der vor allem die Leistung des einzelnen zählt, kann Teamarbeit ein stückweit den Kampf um das begehrte weiße Trikot mit den schwarz-rot-goldenen Streifen erleichtern. Neben Deutschland-Cup-Sieger Raphael Schröder gilt hier vor allem der erst 16-jährige Nationalfahrer Ludwig Cords als Titelkandidat. Cords hatte den Deutschland-Cup zwar nur als Sechster abgeschlossen, ihm fehlten aber wesentliche Punkte in der Gesamtwertung, weil er auch bei Weltcup-Rennen am Start war, die sich mit Terminen des Deutschland-Cups überschnitten. „Dafür konnte Ludwig schon international Erfahrung sammeln, in einem hochklassig besetzten belgischen Rennen belegte er sogar schon den zweiten Platz.“
Foto: Armin Küstenbrück

Schreibe einen Kommentar