NetApp-Endura’s Scott Thwaites sprintete heute aus der Spitzengruppe heraus auf den zweiten Platz und musste sich lediglich Benjamin Giraud vom Team La Pomme Marseille geschlagen
geben. Die zehnte Etappe führte über eine Distanz von 191 Kilometer von Wuwei nach Jingtai und wurde von einer fünfköpfigen Ausreissergruppe bestimmt. Die Gesamtwertung wird weiterhin von
Mirsamad Poorseyedi Golakhour (Tabriz Petrochemical) angeführt. Das heutige Etappenprofil war prädestiniert für einen erfolgreichen Ausreißversuch. Damit begann des Rennens sehr schnell und war von vielen Attacken geprägt. Die Gruppen waren hart umkämpft, somit versuchte Scott Thwaites es zunächst auf eigene Faust, merkte aber schnell, das es alleine nicht machbar ist und er sinnlos Kräfte vergeuden würde. Bei einem nächsten Angriff setzte er nach und konnte sich mit einigen Fahrern vom Feld lösen. Zwei weitere Fahrer schlossen auf und zu fünft gelang es ihnen einen größeren Vorsprung herauszufahren. Nach der einzigen Bergwertung führte das Quintett nach wie vor und konnte mit guter Zusammenarbeit und Rückenwind, trotz des jagenden Pelotons, ihren Vorsprung ins Ziel retten. „Gemeinsam hatten wir uns das Profil genau angeschaut und geplant, dass wir heute keine Gruppe unversucht lassen, denn die Chance, dass eine Gruppe durchkommt war sehr groß. Bis auf Michael, der für alle Fälle Kraft für eine Sprintankunft sparen sollte, sind die Jungs jeden Angriff mitgegangen bis Scott letztendlich die entscheidende Gruppe geschafft hatte“, berichtet Enrico Poitschke. „Die Ausreißer haben gut harmoniert und sind verdient durchgekommen. Es ist schön, wenn die Arbeit der Mannschaft mit einem Podiumsplatz belohnt wird dabei fehlten Scott nur wenige Zentimeter zum Sieg. Aber auch Michael ist wieder bei Kräften. Er wird vierter im Sprint der Verfolgergruppe. Ein gutes Zeichen für die letzten Etappen, die nicht so lang sind und ein flaches Profil aufweisen“, ergänzt
Enrico Poitschke optimistisch. Der morgige elfte Streckenabschnitt mit Start und Ziel in Yinchuan verläuft über 123 Kilometer und ist ein flacher Stadtkurs. Lediglich zwei Sprintwertungen sind zu
absolvieren.
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Team Abus-Nutrixxion: Walsleben Vierter in China
Großartige Auftritt von Max Walsleben bei der Tour of Qinghai Lake in China. Auf der zehnten Etappe von Wuwei nach Jingtai über 191 km erkämpfte sich der junge Fahrer aus dem Team Abus-Nutrixxion einen hoch beachteten vierten Rang. Der Sieg nach 4:02:08 Std. ging an den Franzosen Benjamin Giraud (La Pomme Marseille), Rang zwei an den Engländer Scott Thwaites (NetApp-Endura) und Rang drei an Uri Martins (Amore & Vita) aus Mexiko. „Das war für mich mein bestes Ergebnis in meinem ersten Profijahr. Dazu noch bei so einer schweren Etappe über 200 Kilometer“, freute sich der Jungprofi über das hart erkämpfte Resultat. Nach fast 140 km in einer vierköpfigen Fluchtgruppe rettete Max in einem spannenden Finale gerade noch fünf Sekunden vor den heranstürmenden Verfolgern ins Ziel.
Max Walsleben hatte sich für die zehnte Etappe viel vorgenommen, war in zahlreichen Gruppe vertreten, die aber immer wieder vom Feld gestellt wurden. Nach 60 Kilometer setzte sich dann ein Trio ab, das Feld reagierte nicht. Mit Hilfe von Grischa Janorschke fuhr Walsleben die Lücke zu. Während Janorschke aus taktischen Gründen zurückfiel, schaffte Walsleben den Sprung nach ganz vorn in die zunächst fünfköpfige Gruppe. „25 Kilometer vor dem Ziel merkten wir, dass es klappen könnte mit unserer Flucht. Wir hatten noch über drei Minuten Vorsprung, jeder von uns gab alles“, sagte Walsleben. Doch fast hätte es nicht geklappt. 10 Kilometer vor dem Ziel setzten bei Walsleben Krämpfe ein, das Feld kam immer näher. Im Sprint hatte der 23-Jährige keine Chance, rettete sich aber mit fünf Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld ins Ziel. „Ich bin überglücklich. Die Idee, dass wir mit zwei Fahrern das Loch schließen, hatte unser Sportlicher Leiter Eryk Serafin. Bedanken muss ich mich auch beim gesamten Team, dass mich immer wieder in Position gefahren hat“, gab der gebürtige Berliner das Lob für seine Leistung gleich an das Team weiter. Das natürlich nicht nur mit der extremen Höhe (die Etappen führten bis auf eine Höhe von 4200 m) zu kämpfen hat, sondern auch mit dem schlechten Wetter. Besonders Grischa Janorschke, der beim Auftakt ebenfalls großartiger Vierter wurde, hat es richtig erwischt. Seit der siebten Etappe kämpft der Abus-Nutrixxion-Kapitän mit einer schweren Erkältung: „Es geht für mich nur noch ums Ankommen. Eigentlich schade, da wir die ganz hohen Berge überstanden haben und ich mich schon auf die Sprints gefreut habe.“