Max Brandl vom Lexware Mountainbike Team hat auch bei seinem zweiten Rennen in der Elite-Kategorie positiv überrascht. Der Junioren-Vizeweltmeister belegte beim Rennen der portugiesischen Serie (C1) hinter dem Spanier Pablo Rodriguez den zweiten Platz, vor einigen Arrivierten.
Die Voraussetzungen für einen solchen Coup waren alles andere als optimal. Max Brandl, in der Weltrangliste als Aufsteiger von den Junioren nach wie vor ohne Punkte geführt, musste im 100-Fahrer-Feld an 80. Stelle ins Rennen gehen.
Doch dem 18-Jährigen gelang das Kunststück am Ende der ersten Runde bereits an fünfter Stelle aufzutauchen. Unaufhaltsam raste er nach vorne. Nach den ersten beiden Anstiegen war er auf dem vom Regen etwas aufgeweichten Kurs schon Elfter, bei der Zielpassage wurde er dann an fünfter Stelle eingeblendet.
„Ich habe die ersten drei Runden überhaupt nicht gewusst, wo ich bin. Es gab auch Überrundete, so dass ich den Überblick verloren habe“ erzählt Brandl.
Es war ihm auch nicht bewusst, wen er da so nach und nach überholte. Die Startliste hatte er sich vorher gar nicht angeschaut.
Den Polen Bartlomej Wawak zum Beispiel, beim Afxentia auf Zypern noch Fünfter oder den Olympia-Sechsten Carlos Coloma aus Spanien etwa. In der vierten von fünf Runden fuhr er zum Zweitplatzierten auf. Und auch den ließ Brandl am nächsten Berg einfach stehen. Erst später erfuhr er: es war der Franzose Hugo Drechou, vergangenes Jahr in Albstadt beim (Elite-)Weltcup Zehnter.
Dem einzigen Fahrer, dem er sich geschlagen geben musste, das war der Spanier Pablo Rodriguez. Der war im Vorjahr U23-Weltcup-Gesamtzweiter und fährt jetzt Elite. 1:01 Minuten lagen zwischen Rodriguez und Brandl, auf Rang drei hatte Drechou bereits 1:41 Minuten Differenz.
„Dass es durch den Regen technisch etwas anspruchsvoller wurde, war sicher kein Nachteil für mich. Ich habe mich die Woche etwas erkältet, aber heute früh habe ich mich richtig gut gefühlt. Ich freue mich über die Punkte, die ich mitnehmen kann“, bilanzierte Max Brandl.
40 an der Zahl sind es. Das dürfte ihn, mit den zwölf Punkten von Zypern, jetzt schon vom Niemandsland jenseits der 1500 Fahrer, die Zähler besitzen, erst mal etwa an die 600. Stelle bringen.