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Nürnberger Radrennbahn wird vorerst nicht gebaut

NÜRNBERG – Schlechte Nachrichten für die Freunde des Radsports: Das Velodrom, das in Altenfurt/Moorenbrunn hätte entstehen sollen, wird vorerst nicht kommen. Die Stadt Nürnberg hatte zwar trotz angespannter Haushaltslage an ihrer Förderzusage festgehalten. Doch von Berlin aus fließen keine Mittel.
Der Verein Sportplatz Nürnberg 1903 plant an der Ecke Oelser Straße/Schreiberhauer Straße seit Jahren eine Radrennbahn mit einem 250 Meter langen Rundkurs aus Holz in einer geschlossenen Halle. Die Baukosten belaufen sich auf 36 Millionen Euro. Im Oktober hat der Nürnberger Stadtrat beschlossen, dieses Projekt mit acht Millionen Euro zu bezuschussen, sofern sich auch Bund und Freistaat an der Finanzierung beteiligen. Vonseiten des Bundes waren neun Millionen Euro eingeplant, vom Freistaat zwölf, der Verein sollte sieben Millionen beisteuern.
Köln hat Vorrang
Nun aber fließt vom Bund kein Geld, weil der 2021 bereits ein ähnliches Projekt in Köln fördert. Dieses war vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gegenüber Nürnberg priorisiert worden. Der Bund argumentiert, dass man aus dem im Bundesinnenministerium angesiedelten Topf zur Förderung des Spitzensports nicht zwei Radrennbahnen gleichzeitig unterstützen könne. „Nachdem wir in letzter Zeit sehr zuversichtlich waren, dass wir vom Bund eine Sonderförderung zur Finanzierung des Velodroms erhalten, mussten wir wieder einmal eine große Niederlage einstecken“, sagt Andreas Zentara, erster Vorsitzender des Vereins. Die städtische Schul- und Sportreferentin Cornelia Trinkl (CSU) bedauert ebenso, dass das Projekt nun vorerst nicht realisiert werden kann. „Wir sind als Stadt in Vorleistung gegangen.“
Verein soll am Ball bleiben

Der Nürnberger Abgeordnete Sebastian Brehm, finanz- und haushaltspolitischer Sprecher der CSU im Bundestag, ist vom Votum des BDR überrascht, da Nürnberg in den Planungen viel weiter sei. „In Köln gibt es noch nicht einmal Baurecht.“ Wenn aber der oberste Verband der Radfahrer eine solche Priorisierung abgebe, sei es abzusehen, dass es dann für Nürnberg schwierig werde. „Es werden maximal zehn Projekte gefördert, andere Sportarten melden auch ihre Ansprüche an.“ Brehm rät Zentara und Co., am Ball zu bleiben und für 2022 erneut den Hut in den Ring zu werfen. Der Vereinschef will ebenfalls nicht aufgeben. Man habe schon so viel Zeit in das Projekt investiert – nun müsse man eben eine weitere Runde drehen.
Quelle: Nordbayern.de