Team Auto Eder Bayern erlebt die «Hölle des Nordens»: Patrick Haller mit starkem Ritt bei Paris-Roubaix


Mit überzeugenden Leistungen, aber ohne Glück ist das Team Auto Eder Bayern am Wochenende bei seinen Einsätzen in Brandenburg, Österreich und Frankreich leer ausgegangen. Am meisten Pech hatte dabei Teamkapitän Patrick Haller, der beim Klassiker «Paris-Roubaix» im Rennen der Junioren zu den stärksten Fahrern gehörte, aber durch einen Defekt um alle Chancen gebracht wurde. Bei der Cottbuser Etappenfahrt, der ersten Rundfahrt der Saison, zeigte sich das Team Auto Eder Bayern ebenfalls stark und holte mit Georg Zimmermann auf der dritten Etappe Platz acht. Beim Kirschblütenrennen in Wels wurde Lukas Ortner Siebter.

Patrick Haller überzeugte im Trikot der Nationalmannschaft mit einem extrastarken Auftritt beim Klassiker Paris-Roubaix. Wenige Stunden vor dem Rennen der Profis hatten die Junioren im Rahmen des «Nation-Cups» 111 Kilometer auf der Originalstrecke zu fahren – 29 Kilometer davon auf den berüchtigten Kopfsteinpflastern, den Pavé in der «Hölle des Nordens». Bei extrem hohem Tempo fuhr der Kapitän des Team Auto Eder Bayern vom Start weg ein aufmerksames und offensives Rennen: «Ich habe mich stark gefühlt und konnte das auf den Pavé auch bestätigen», so Haller, der taktisch klug immer auf den ersten Positionen der Spitzengruppe zu finden war. «Diese Gruppe ist dann von Kopfsteinpflaster zu Kopfsteinpflaster immer kleiner geworden, bis dann nur noch gut 30 Fahrer übrig waren», beschreibt der 17-Jährige die vorentscheidende Situation. Auch als sich 23 Kilometer vor dem Ziel die letztlich entscheidende Gruppe löste, war Haller dabei – bis sein Traum von einer Spitzenplatzierung mit einem platten Hinterreifen zerplatzte. «Ich bin dann noch auf der Felge weitergefahren, bis die auseinander gebrochen ist», so Haller. «Dann musste ich absteigen und warten, bis der Materialwagen da war.» Selbst nach dieser Zwangspause zeigte sich der Ingolstädter noch stark und sammelte bis ins Radstadion von Roubaix Gruppe um Gruppe wieder ein und kämpfte sich sogar noch an die Verfolger heran, «aber da war ich dann endgültig fertig mit meinen Kräften».

Am Ende gab‘s für Haller mit knapp zwei Minuten Rückstand auf den niederländischen Sieger Bram Welten Platz 24. Damit war der Fahrer vom Team Auto Eder Bayern noch immer bester deutscher Akteur bei der Juniorenausgabe der «Königin der Klassiker». «Jetzt frage ich mich natürlich, was wäre gewesen, wenn», so Haller. «Aber es ist halt die Hölle des Nordens und ich hatte einfach Pech. Das Gute an dem Tag war, dass ich gemerkt habe, dass die Form stimmt – und anschließend konnte ich den Sieg von John Degenkolb live miterleben.»

Auch beim traditionsreichen Welser Kirschblütenrennen, einem der ältesten, größten und wichtigsten Radrennen Österreichs, hatte das Team Auto Eder Bayern mit Pech zu kämpfen. Felix Wacker musste nach gut 70 von 105 Kilometern des Rennens in aussichtsreicher Position mit einem platten Reifen aufgeben. Der 17-Jährige aus Tittmoning war bis dahin in der zweiten Verfolgergruppe unterwegs. Lukas Ortner setzte sich kurz vor dem Ziel aus der ersten Verfolgergruppe ab und holte sich Rang sieben. «Insgesamt bin ich zufrieden damit», so der 16-Jährige aus Külbingen. «Es war lang und bergig, das war eine gute Vorbereitung auch für die nächsten Rennen.»

Bei der Cottbuser Etappenfahrt wurde das Team Auto Eder Bayern schon auf dem ersten Teilstück in einen Massensturz verwickelt. Gleich vier Fahrer gingen dabei in der Vorbereitung des Sprints für Martin Meiler zu Boden – der 16-Jährige aus Oberammergau kam zwar davon, war aber im Finale isoliert und landete auf Rang 14. Im Kampf gegen die Uhr, dem ersten Einzelzeitfahren der Saison, fand das Team Auto Eder Bayern bei starkem Wind nicht richtig ins Rennen, als bester Fahrer der Mannschaft belegte Max Hamberger Platz 18. Die dritte Etappe des Rennens in Brandenburg endete mit einem Massensprint, den Georg Zimmermann im Duell mit der versammelten deutschen Nachwuchs-Spitze auf Rang acht abschloss. «Unser junges Team hat sich hier phasenweise bereits sehr gut in Szene gesetzt, das war ein guter Testlauf für die kommenden Einsätze», bilanzierte Team-Trainer Christian Schrot. «Jetzt schauen wir zuversichtlich auf die kommenden Einsätze.» Am Sonntag steht bei «Rund um Düren» in Nordrhein-Westfalen bereits das erste Bundesliga-Rennen der Saison an.

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