Am Ende fehlten dem Team Kuota-Lotto zwar acht Sekunden zum Gewinn der deutschen Mannschaftszeitfahrmeisterschaften in Genthin, doch fühlte sich das Ergebnis wie ein Sieg an. Die Mannschaft ging stark ersatzgeschwächt in den 50 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr, nachdem man in der Vorwoche beim Zeitfahrtraining einen schweren Verkehrsunfall hatte, bei dem einige Fahrer ernsthaft verletzt wurden.
So mussten Christopher Hatz und Julian Braun ihre Starts absagen, zudem gingen die ebenfalls gestürzten Daniel Westmattelmann und Joshua Huppertz noch leicht angeschlagen ins Rennen. „Wir mussten in der letzten Woche schon viel improvisieren. Zum einen gingen bei dem Sturz auch Zeitfahrräder kaputt, zum anderen mussten wir personell einiges umstellen“, erklärte Teamchef Florian Monreal.
So etwa saß der für das Rennen nachnominierte Richard Weinzheimer zwei Tage vor dem Wettbewerb zum ersten Mal überhaupt auf dem Zeitfahrrad. Und dafür zog sich das Kuota-Lotto-Sextett, das durch Max Walscheid, Fred Dombrowski und Lukas Löer komplettiert wurde, mehr als achtbar aus der Affäre. Bei der ersten Zwischenzeit lag man sogar zehn Sekunden vor rad net Rose, die das Rennen später gewinnen sollten. „Da haben wir rad net Rose sicherlich etwas geschockt“, so der Teamchef. Auch bei der nächsten Zwischenzeit lag man in Führung. Im Finale aber mussten die Fahrer dem Kräfteverschleiß Tribut zollen. „Zunächst waren wir im Ziel etwas enttäuscht, da uns die Chaperons zum heißen Stuhl führten, aber das war ein Missverständnis, denn rad net Rose war ja schon im Ziel. Ich hätte im Vorfeld aufgrund der Umstände niemals mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Die Jungs sind super gefahren und rad net Rose hatte eine echt starke Zeitfahr-Mannschaft am Start. Wir sind sehr zufrieden“, so Monreal.