Noch verbleiben fünf Wochen bis zum Auftakt des UCI Mountainbike Weltcups presented by Shimano. Doch die Cross-Country-Biker haben begonnen Fahrt aufzunehmen. In Bad Säckingen, im Schweizer Rivera und im italienischen Nals tauchten am Wochenende Namen auf der Siegerliste auf, die sich gezielt auf das Weltcup-Doppel in Nove Mesto und Albstadt vorbereiten.
Nino Schurter_CapeEpic_by Jochen Haar_Scott-Sram MTB Racing
Olympiasieger Nino Schurter vor Weltcup-Gesamtsieger Julien Absalon in Rivera, Mathias Flückiger vor Maxime Marotte und Jordan Sarrou in Bad Säckingen und Marco Fontana vor Stephane Tempier und Florian Vogel in Nals. Die besten Cross-Country-Biker legen mehr und mehr die Karten auf den Tisch.
Auch bei den Damen ist das so: Jenny Rissveds vor Pauline Ferrand Prevot und Sina Frei im Tessin, Yana Belomoina und Maja Wloszczowska fast gleichauf in Bad Säckingen, Gunn-Rita Dahle-Flesjaa nicht weit vor Linda Indergand in Nals, eine Woche zuvor war in Montichiari die Reihenfolge noch anders herum.
Das sind alles Namen, die man am 28. Mai im Bullentäle auf dem Podium stehen könnten.
Sechs Wochen vor den beiden ersten Weltcup-Rennen in Nove Mesto und Albstadt laufen sich die Stars langsam warm und in jedem Statement zu den Rennen kommt das Wort „Weltcup“ mindestens einmal vor.
„Meine Vorbereitung auf die Weltcup-Rennen ist voll im Plan“, erklärte etwa Weltmeister Nino Schurter, nachdem der Schweizer im Tessin seinen Dauer-Rivalen Julien Absalon aus Frankreich knapp geschlagen hatte. Nicht so knapp wie voriges Jahr in Albstadt, als es zu einem dramatischen Sprint-Finish kam, aber Absalon ist aktuell durch eine Allergie noch etwas gehandicapt. „Ich brauche etwas Geduld, aber bis zum Weltcup-Auftakt bin ich zuversichtlich“, so der Weltcup-Rekordsieger.
Jenny Rissveds_Cape Epic_by Michal Cerveny_Scott-Sram MTB Racing
Nino Schurter_Matthias Stirnemann_Andri Frischknecht_by Michal Cerveny
Keine Motivations-Probleme beim Olympiasieger
Schurter hat ja vor knapp drei Wochen seinem Palmares ein weiteres Glanzstück hinzugefügt und mit seinem neuen Teamkollegen Matthias Stirnemann das Cape Epic in Südafrika gewonnen. Er scheint nach seinem olympischen Gold in Rio keine Motivationsprobleme zu haben. Auch seine Scott-Sram-Teamkollegin Jenny Rissveds nicht. War Rang zwei in Albstadt vor einem Jahr noch eine Überraschung, ist die Schwedin jetzt als Olympiasiegerin die Gejagte. In Rivera ließ sie Ex-Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot keine Chance. Die fährt im April auch die Straßenklassiker, will aber auch bei den Weltcup-Rennen in Nove Mesto und Albstadt an den Start gehen.
Bei Fumic läuft bisher „alles perfekt nach Plan“
Zu einem Jäger von Schurter und Co. will auch Manuel Fumic dieses Jahr wieder werden. In Bad Säckingen landete er am Sonntag zwar nur auf dem siebten Rang, doch damit war er für sich selber im Soll. Fumic war mit seinem brasilianischen Cannondale-Kollegen Henrique Avancini auch beim Cape Epic und dort fünf Tage lang in Gelb gefahren. Deshalb war der Kirchheimer noch etwas müde. „Alles läuft bisher perfekt nach Plan. Jetzt geht es noch an die Detail-Arbeit. In Nove Mesto und Albstadt will ich top fit an den Start gehen und eine bessere Rolle spielen als die Jahre zuvor“, sagt Fumic.
Deutsches Damentrio kommt in Schwung
In Bad Säckingen war gegen Mathias Flückiger (Radon Factory Racing) kein Kraut gewachsen. Auch nicht für Fumic’ neuen Teamgenossen, den Olympia-Vierten Maxime Marotte aus Frankreich, der im Vorjahr in Albstadt ja als Dritter auf dem Podest stand.
Was die Damen-Welt angeht hat Gunn-Rita Dahle-Flesjaa mit dem Sieg in Nals ihren Finger gehoben. Dort konnte die Norwegerin Sprint-Weltmeisterin Linda Indergand bezwingen und das nur eine Woche nachdem die Schweizerin sie in Italien deutlich geschlagen hatte. Auch Sabine Spitz, die ihre Cross-Country-Karriere ja doch noch mal verlängert hat, und Adelheid Morath zeigten sich beim Cape Epic in starker Frühjahrs-Verfassung und Helen Grobert deutete in Bad Säckingen auch Aufwärtstendenz an.
Es sind noch gut fünf Wochen bis zum Weltcup-Auftakt am 20. und 21. Mai in Tschechien, aber die Formkurven steigen stetig an.
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