Voigt und Gerdemann vor der Bayern Rundfahrt vorsichtig optimistisch: «Geschenke gibt‘s keine»

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Foto:Bayernrundfahrt
Die Bayern Rundfahrt ist startklar. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, jetzt freuen wir uns auf fünf spannende Etappen», so Ewald Strohmeier, Chef des wichtigsten deutschen Radrennens. Einen Tag vor der Präsentation der Mannschaften in Vilshofen weckten mit Jens Voigt und Linus Gerdemann schon einmal zwei ehemalige Sieger der Tour durch den Freistaat einige Erwartungen.

«Natürlich würde ich gerne noch ein viertes Mal gewinnen», so Jens Voigt. Der 42-Jährige bestreitet derzeit seine letzte Saison und will bei seinem erklärten deutschen Lieblingsrennen nochmals glänzen. Beim Blick in die Startlisten gibt sich Voigt jedoch offiziell noch zurückhaltend: «Nun, Träumen darf man natürlich immer, aber realistisch gesehen wird das wirklich schwer für mich. Die Bayern Rundfahrt hat so ein hochkarätiges Starterfeld, da müsste für mich wirklich alles perfekt laufen, um noch einmal das Gelbe Trikot zu gewinnen. Aber natürlich werde ich alles geben. Das bin ich mir und auch meinen Fans schuldig», verspricht der Gesamtsieger der Bayern Rundfahrt in den Jahren 2000, 2001 und 2004. Nach einigen Jahren «Auszeit» von Bayern ist es in seinem letzten Jahr als Profi für Voigt gleichzeitig ein Comeback: «In den vergangenen Jahren hat es leider mit meinem Rennkalender oder dem des Teams nicht gepasst, in Bayern zu starten. Umso mehr freue ich mich, dieses Jahr dabei zu sein.»

Auch Linus Gerdemann, Gesamtsieger der Bayern Rundfahrt 2009, war seit seinem Erfolg nicht mehr in Bayern. Zuletzt präsentierte der Münsteraner im Trikot des südafrikanischen Teams MTN Qhubeka als Etappensieger und Gewinner der Bergwertung der Tour d’Azerbaïdjan seine aufsteigende Form. «Natürlich werde ich alles daran setzen, diese Form auch in Bayern zu zeigen», so der 31-Jährige Etappensieger der Tour de France. «Aber in dieser Woche muss für einen Etappensieg schon alles passen, die Konkurrenz ist extrem gut und Geschenke gibt‘s in Bayern garantiert keine.»

Für Paracycling-Weltmeisterin Denise Schindler ist die Bayern Rundfahrt schon vorbei, bevor sie begonnen hat. Die 28-Jährige fällt nach einem Sturz beim Weltcup im italienischen Castiglione della Pescaia vorerst aus. Die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaften im August im amerikanischen Greenville sieht Schindler allerdings nicht gefährdet: «Natürlich ist ein Trainingsausfall immer ärgerlich, aber ich bin zuversichtlich, in sieben bis zehn Tagen wieder mit beiden Beinen auf dem Rad zu sitzen. Damit bleibt noch genug Zeit für einen sauberen Trainingsaufbau», so die Dachauerin. «Dass ich nicht im Zeitfahren der Bayern Rundfahrt starten kann, ist natürlich mega schade, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.»

Ewald Strohmeier blickt nach Abschluss der Vorbereitungen den kommenden Tagen gelassen entgegen: «Rein sportlich versprechen die Etappen eine ganze Menge Abwechslung», so der 64-Jährige. «Schon traditionell haben wir natürlich gleich mehrere Etappen für Sprinter, aber diesmal gibt‘s für die Fahrer, die sich in der Gesamtwertung etwas ausrechnen, schon auf der zweiten Etappe keine Gelegenheit mehr, sich zu verstecken. Der Anstieg auf die Winklmoos-Alm ist zwar nicht sehr lang, aber dafür stellenweise richtig steil, da wird das Feld auf jeden Fall schon einmal richtig vorsortiert.»

Die Teampräsentation für die 35. Bayern Rundfahrt findet morgen ab 19 Uhr auf dem Flugplatz in Vilshofen statt. Das Rahmenprogramm startet bereits um 16 Uhr. Die erste Etappe führt die 133 Profis aus 19 Teams am Mittwoch dann über 204,6 Kilometer von Vilshofen an der Donau nach Freilassing und gilt als Etappe für die Sprinter.

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