Lexware Mountainbiker Max Brandl hat beim U23-Weltcup-Rennen in La
Bresse, Frankreich, einen starken elften Rang belegt. Luca Schwarzbauer
wurde nach einem Sturz noch 18., während Georg Egger eine Enttäuschung
einstecken musste. Lars Koch musste verletzt aufgeben.
Max Brandl investierte aus seiner 40. Startposition heraus sehr viel Energie in
die erste Runde. Fast zu viel. Als er den Start-Ziel-Bogen passierte, da stand auf
der Anzeigetafel die „15“.
„Die erste Runde war ganz schön heftig“, gestand Brandl später, „das habe
ich in der zweiten Runde gespürt. Da ging es teilweise rückwärts und ein paar
Mal stand ich kurz vor dem Crash.“
Der Junioren-Vizeweltmeister des vergangenen Jahres überstand diese
kritische Phase aber ohne größere Einbußen und bekam in der dritten Runde
Gesellschaft von Teamkollege Luca Schwarzbauer. Der war von Startposition
58 ebenfalls super gestartet und nach einer Runde bereits 16., acht Sekunden
hinter Brandl.
So ging das Duo vom Team aus dem Hochschwarzwald an elfter und zwölfter
Stelle liegend in die vierte von fünf Runden. Luca Schwarzbauer zog ein etwas
höheres Tempo an und lag in der Abfahrt, unweit der Zielpassage 20 Meter
vor Brandl, als er stürzte. „Ich war da einfach unkonzentriert“, so
Schwarzbauer. Er war kaum wieder auf dem Bike, da stürzte er noch mal und
holte sich einen Reifendefekt. Damit war der Traum vom Top-15-Resultat
ausgeträumt.
Max Brandl war nach dem ersten Sturz gerade noch an Schwarzbauer vorbei
gekommen und übernahm dessen elften Platz. Den brachte er im Zweikampf
gegen den Franzosen Lars Koch auch ins Ziel und vollendete seinen
starken Auftritt genau fünf Minuten nach dem Sieger Titouan Carod (1:12:59).
„Ich habe in der dritten Runde gesehen, dass da noch Luft nach vorne ist und
habe sie auch gut gefüllt“, meinte Brandl nach seinem zweiten U23-Weltcup
mit einem Grinsen. „Platz elf ist echt geil. Ich bin froh, dass ich ohne Probleme
durchgekommen bin, es gab so viele krasse Stürze.“
Zwei davon hatte Luca Schwarzbauer produziert und er ärgerte sich hinterher
über sich selbst. „Da wo ich gestürzt bin, diese Linie hat mir schon im Training
nicht behagt. Ich hatte einfach nicht das Selbstvertrauen sie im Rennen zu
verändern. Die ersten Male ist es gerade noch so gut gegangen und dann
nicht mehr“, meinte Schwarzbauer. Der Nürtinger war mit seiner Leistung an
sich zufrieden. „Die hat heute gepasst, viel besser als in Albstadt.“
Egger nicht fokussiert, Koch mit gebrochener Kapsel am Finger
Georg Egger by Küstenbrück
Das hätte Georg Egger auch gerne von sich behauptet. Er rollte als
enttäuschter 67. ins Ziel. Mehr als 35 Plätze hatte er zwar durch einen Defekt
nach der Technischen Zone Ende der vorletzten Runde verloren, doch auch
was davor passierte, war kein Grund zur Freude. „Es war von Anfang an nicht
mein Tag. Ich war nicht so fokussiert wie in Albstadt. Vielleicht habe ich mich
durch das gute Resultat zu sehr unter Druck gesetzt“, rätselte Egger.
In der zweiten Runde, als er noch auf Top-20-Kurs lag, stürzte der Deutsche
U23-Meister und verbog sich dabei den Lenker. Aber auch das wollte er nicht
als Erklärung hernehmen.
by_Kuestenbrueck_Max Brandl
„Ja mei“, sagte er im bayrischen Idiom, „jetzt hilft nur nach vorne schauen.“
Noch schlechter erging es dem Furtwangener Lars Koch. Der hatte nach
einer Runde von Position 128 aus bereits 30 Plätze gut gemacht, als er kurz vor
Ende von Runde zwei von fünf auf einer Holzbrücke stürzte weil es ihm den
Reifen von der Felge gezogen hatte.
Koch musste mit Verletzungen am Knie und an der Hand ins Krankenhaus
gebracht werden. „Am Knie ist nichts gebrochen“, meldete er am Abend,
„ich muss es aber noch mal untersuchen lassen. Am Finger ist allerdings die
Kapsel gebrochen. Sonst geht’s mir gut.“