Mit großen Ambitionen waren die drei KTM Youngsters Adrian Hummel, Dennis Wahl und Tim Wollenberg zur Deutschen MTB-Meisterschaft in Saalhausen gereist. Am Ende verfehlten sie jedoch ihre Ziele.
Ohne Noah Rupp, der leider weiter erkrankt fehlt, reisten die drei übrigen KTM Youngsters nach Saalhausen im nordrhein-westfälischen Kreis Olpe. Dort wurde für die Startaufstellung zur deutschen Meisterschaft wie jedes Jahr am Vortag des CC-Rennens ein Slalom mit zwei Durchgängen durchgeführt, bei dem beide Läufe zählten. Zusammen mit der Platzierung aus der Nachwuchssichtung wurde dann der Startplatz bestimmt. Die drei Youngsters gingen hochmotiviert an den Start und wollten ihre guten Platzierungen aus der Nachwuchssichtung bestätigen.
Perfekt gelang dies Adrian: Der Führende der Nachwuchssichtung war auch im Slalom der Beste und stand dadurch automatisch in der Pole Position. Dennis reichten zwei solide Durchgänge für Platz 10 im Slalom. Seine gute Platzierung aus der Bundesliga brachte ihm ebenfalls einen Startplatz in der ersten Reihe ein. Diesen verpasste Tim knapp, der in den beiden Slalomläufen mehrmals stürzte und damit nur 15. wurde. Dank seines dritten Platzes in der Sichtungswertung reichte es noch für den sechsten Startplatz. Im Endeffekt bedeuteten die Startplätze nur einen kleinen Vorteil, da das CC-Rennen mit einer Renndauer von über eine Stunde mit einem Jagdstart mit jeweils fünf Sekunden Abstand eröffnet wurde.
Obwohl es am Samstag trocken blieb, war die Strecke durch den Regen der Vortage noch aufgeweicht. Dadurch war das Fortkommen nicht einfach. Dennoch gelang es Tim und den anderen Fahrern der zweiten Startreihe schon vor dem ersten Anstieg das Loch zu den Führenden zu schließen. Die Runde war mit 15 Minuten sehr lang, doch am Ende der ersten Runde kam Tim hinter dem Führenden und späteren deutschen Meister in das Stadion gefahren und kurz dahinter Adrian als Vierter sowie Dennis später auf Platz 14. Zu diesem Zeitpunkt sah es noch so aus, als würden sich die Medaillenträume von Tim und Adrian erfüllen.
Doch Tim hatte schon wieder das Pech am Reifen kleben: Dieser hatte sich nämlich gelöst und bei dem Folgesturz riss auch noch der Flaschenhalter ab. Eigentlich wäre nun ein Wechsel des Vorderreifens in der Techzone fällig gewesen, aber nachdem ihm durch den Stopp in Albstadt die Muskulatur zugemacht hatte, wollte Tim dieses Risiko nicht eingehen. Tim fuhr also weiter, aber durch das Eiern des Vorderrades konnte er das Tempo der Mitstreiter in den Abfahrten nicht halten und der Mangel an Flüssigkeit machte die Lage nicht besser. Am Ende kam er enttäuscht als Elfter ins Ziel.
Adrian war durch Tims Malheur nach vorne gerückt und befand sich in der Mitte des Rennens auf Bronzekurs. Doch von hinten kamen zwei starke Fahrer ran und so fuhr das Trio gemeinsam in die letzte Runde. Schon am ersten Steilanstieg griff einer der beiden Konkurrenten an und zerriss die Gruppe. Adrian kämpfte, musste aber im Zielsprint dann den auch den anderen Kontrahenten ziehen lassen und sich mit Platz fünf begnügen. Der dritte Youngster Dennis fuhr seine Runden konstant weiter und belegte am Ende Platz 13.
Verglichen mit den Platzierungen in der Nachwuchssichtung (Adrian 1., Tim 3. und Dennis 5.) konnte damit kein einziger Youngster an die Erwartungen anknüpfen. Dennoch gab es nach dem Rennen Grund zur Freude: Für einen dreitägigen Wettkampf am nächsten Wochenende im Elsaß holte der Jugendbundestrainer mit Dennis und Adrian auf Grund ihrer guten Saisonleistungen ins Aufgebot. Es hätten sogar drei sein können, aber Tim entschied sich dafür die Farben der KTM Youngster nächstes Wochenende bei der deutschen Meisterschaft auf der Straße zu vertreten.
Sowohl als Vorbereitung für die anstehende Meisterschaft sowie für Punkte im Stadler-Cup fuhr Tim gleich am nächsten Tag in Schweinlang beim 15. Allgäuer Straßenpreis mit. Trotz der langen Heimfahrt und der Strapazen der MTB-DM zeigte Tim eine gute Leistung. In einem Rennen mit drei ehemaligen deutschen Meistern und weiteren Spitzenfahren aus dem süddeutschen Raum wollte am Anfang keiner das Tempo machen. Erst in der zweiten Rennhälfte kam dann etwas Schwung auf und das Tempo wurde vor allem in den Anstiegen angezogen. Ausreißversuche gelangen nicht, sodass das Hauptfeld gemeinsam in den Schlussanstieg ging, an dessen Ende das Ziel wartete. Tim fuhr immer vorne mit, hatte aber für den finalen Sprint am Berg nicht mehr genug Kraftreserven und wollte sich auch nicht voll verausgaben. So wurde er Fünfter und war auch im Ziel schon wieder gleich ansprechbar, während die Fahrer des Sprints noch atemlos am Boden lagen. Der Platz ging für ihn in Ordnung und die Form passt auch.