Bei den UCI-Straßen-Rad-Weltmeisterschaften in Richmond (USA) standen die Einzelzeitfahrbewerbe der Damen und Junioren auf dem Programm. Während Martina Ritter nicht die besten Beine hatte, haderte Junior Patrick Gamper mit einem Defekt.
Die 30-jährige Neuseeländerin Linda Villumsen gewann Gold beim Einzelzeitfahren der Damen. Sie distanzierte auf der 30 Kilometer lange Distanz nach einem wahren Krimi – die ersten sechs Fahrerinnen liegen innerhalb von 26 Sekunden – die Holländerin Anna van der Breggen um zwei Sekunden auf den zweiten Platz. Bronze gewann die deutsche Titelverteidigerin Lisa Brennauer (plus 5 Sek.). Die rot-weiß-rote Fahne vertrat die Oberösterreicherin Martina Ritter, die mit einem Rückstand von 3:33 Minuten den 29. Platz belegte. „Zuerst möchte ich mich bei Matthias Brändle bedanken, der mir nach meinem Defekt vor zwei Tagen beim Mannschaftszeitfahren eine Ersatzscheibe besorgen konnte. Leider konnte ich heute nicht das umsetzen, was ich mir erhofft hätte. Ich hatte einfach nicht die Beine dazu. Aber so ist der Sport“, so Ritter.
Gamper bei den Junioren mit Pech
Große Hoffnungen herrschte bei den Junioren vor dem Zeitfahren über 30 Kilometer. Holten Felix Gall und Patrick Gamper doch vor kurzem bei den Europameisterschaften die Ränge vier und neun. „Es ist leider nicht so gut gelaufen wie bei der EM. Die Erwartungen waren sicher höher, aber die Form nach der langen Saison nicht mehr so gut. Vom Gefühl her lief es nicht schlecht, aber die Watt sagen leider was anderes“, war der Osttiroler Felix Gall nach Rang 34 mit 3:16 Minuten Rückstand doch enttäuscht.
Trotz eines guten Rennens war auch der zweite Junior Patrick Gamper, der hinter Gall den 35. Platz belegte (plus 3:21 Minuten), enttäuscht: „Ich hatte eine Top-Form heute, doch kurz nach der zweiten Zwischenzeit hatte ich Reifendefekt. Ich habe durch den Wechsel eine gestoppte Minute verloren. Natürlich war der Rhythmus dann weg. Aber trotzdem, das Zeitfahren war ein guter Start in die WM und ich bin motiviert für das Straßenrennen am Samstag. Ohne den Zeitverlust hätte ich in die Top-15 fahren können“, sagt der Tiroler.
Den WM-Titel bei den Junioren sicherte sich der Deutsche Leo Appelt vor den beiden US-Amerikanern Adrien Costa (plus 17 Sek.) und Brandon McNulty (plus 59 Sek.).
Heute Elite-Zeitfahren mit Brändle und Pöstlberger
Ex-Stundenweltrekordhalter Matthias Brändle und Österreich Rundfahrt-Etappensieger Lukas Pöstlberger starten heute beim Einzelzeitfahren der Profis. Matthias Brändle, der als Sechstletzter ins 53 Kilometer lange Rennen starten wird: „Am Montag bin ich den Kurs erstmals abgefahren: Sehr lange Geraden, wenig Zeit zum Erholen und lange 53,5 Kilometer. Ich habe schon ziemlich viele Renntage in den Beinen, aber mit einem guten Tag kann ich mich hoffentlich in den Top-20 klassieren. Ich bin kein ausgesprochener Spezialist für so lange Zeitfahren, aber ich versuche, immer besser zu werden und ich freue mich auf das Rennen.“ Der Oberösterreicher Lukas Pöstlberger startet sein erstes Zeitfahren bei den Elite-Fahrern.
Rad-WM im ORF
Der ORF überträgt das Einzelzeitfahren der Profis heute von 18.25 bis 21.40 Uhr auf ORF Sport Plus.
Homepage: www.radsportverband.at