© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages
In einer hektischen Schlussphase verlieren einige Favoriten auf den Gesamtsieg bereits wichtige Sekunden. BORA – hansgrohe Leader Peter Sagan sprintet am Ende zu Rang zwei hinter F. Gaviria. Rafal Majka bringt sich mit Rang zehn in eine sehr gute Ausgangsposition in der Gesamtwertung.
Die Etappe
Noirmoutier-en-l’Ile bildete heute die malerische Kulisse zum Grand Départ der Tour de France 2018. Die 201 Kilometer nach Fontenay-Le-Comte führten großteils entlang der Atlantikküste. Es gab zwar eine Bergwertung der 4. Kategorie, diese stellte aber kein echtes Hindernis für das Peloton dar. Zudem gab es eine Sprintwertung und eine der neu eingeführten Sprints um Bonussekunden.
Teamtaktik
Obwohl die Prognosen wenig Wind vorhersagten, galt es dennoch sehr aufmerksam in die erste Etappe der Tour 2018 zu starten. Generell waren weite Teile der Strecke exponiert und damit potentiell gefährlich für Windkanten. Mit Peter Sagan hatte BORA – hansgrohe einen der Topfavoriten in den eigenen Reihen, gleichzeitig wollte das Team aber auch Rafal Majka so gut als möglich aus dem Wind halten. Mit Bodnar, Burghardt, Oss und Pöstlberger ist BORA – hansgrohe generell für die erste Tour-Woche stark aufgestellt, und sollte keine Probleme haben beide Leader sicher ins Etappen-Finale zu bringen. Am Ende war es die Aufgabe von Daniel Oss und Lukas Pöstlberger den UCI Weltmeister in eine gute Position für den erwarteten Massensprint bringen.
Das Rennen
Direkt bei Kilometer null setzten sich drei Fahrer vom Feld ab, die über weite Strecken das Rennen anführten. Im Feld kontrollierten die Sprinterteams das Geschehen, und der Abstand der Ausreißer wurde daher nie größer als knapp drei Minuten. Erst als der Kampf um den Etappensieg entbrannte, ändere sich diese Situation. Auf den letzten 15 Kilometern ereigneten sich zwei Massenstürze, Froome, Quintana und Yates fielen zurück, während die Spitzengruppe gestellt wurde, setzte sich nun BORA – hansgrohe an die Spitze des Feldes und drückte aufs Tempo. Auf dem letzten Kilometer brachte Quick-Step ihren Sprinter F. Gavira perfekt nach vorne, UCI Weltmeister Peter Sagan konnten von dessen Hinterrad nicht mehr vorbeiziehen und belegte am Ende Rang zwei. Rafal Majka hielt sich hervorragend, beendete die Etappe auf Rang zehn und befindet sich nun in einer vielversprechenden Ausgangsposition in der Gesamtwertung
Reaktionen im Ziel
„Die Tour hat heute mit einer schnellen Etappe begonnen. Es war total flach und kam den reinen Sprintern entgegen. Meine Mannschaft hat am Ende sehr gut gearbeitet, um Rafal und mich aus gefährlichen Situationen raus zu halten. Niemand ist gestürzt. Ich hatte gute Beine und bin am Ende Zweiter geworden. Das war erst der Anfang einer langen Tour de France.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Das war heute ein sehr guter Auftakt für uns. Es war am Ende hektisch wie erwartet, da es ja auch um Gelb ging. Unsere Jungs haben einen super Job gemacht, nach den beiden Stürzen sind wir von vorne gefahren, einerseits um weiteren Gefahren aus dem Weg zu gehen, andererseits um die Situation zu nutzen. Einige Favoriten waren lagen zurück, wir hatten alle Fahrer vorne, das war natürlich sehr gut für uns. Rafal ist am Ende Zehnter geworden, hat keine Zeit verloren, in der Tour zählt am Ende jede Sekunde, darum war das heute schon sehr wichtig. Peter ist auch einen starken Sprint gefahren, Gaviria war am Ende einfach der Bessere. Aber die Etappe war auch nicht schwer genug, um Peter entgegenzukommen. Ich denke, der zweite Platz war heute das Optimum für uns.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages