Nach der Tour ist vor der Tour – nicht nur für die Organisatoren, vor allem auch für die österreichischen Rad-Asse, die sich in den vergangenen neun Tagen bei der 67. Österreich Rundfahrt von ihrer besten Seite präsentiert haben. Als Lohn für die tollen Ergebnisse steuert der ÖRV zweieinhalb Monate vor den UCI Rad-Weltmeisterschaften in Richmond (USA) auf sechs Startplätze beim Elite-Rennen zu.
Die Bilanz der Österreich Rundfahrt kann sich aus heimischer Sicht sehen lassen: Rang zehn in der Gesamtwertung durch IAM-Profi Stefan Denifl, Etappensieg durch den 23-jährigen Lukas Pöstlberger, der 21-jährige Felix Großschartner gewinnt nach einem wahren Krimi am letzten Tag das „Wiesbauer“-Bergtrikot und holt sich den Titel des Glocknerkönigs. Gregor Mühlberger lag bis zur letzten Etappe von Innsbruck nach Bregenz auf Top-15-Kurs. Doch nach dem Hahntennjoch musste er an der 12. Stelle liegend, trotz seines Missgeschicks am Kitzübheler Horn mit der gerissenen Speiche am Schlussanstieg, physisch und vor allem psychisch entkräftet aufgeben. Absolut kämpferisch präsentierten sich Matthias Krizek, der auch das „Manner“-Trikot für den besten Österreicher sowie das Bergtrikot getragen hat und der 21-jährige Tirol-Profi Michael Gogl, der maßgeblich am Etappensieg seines Teamkollegen Pöstlberger in Innsbruck beteiligt war.
Stark präsentierten sich auch die österreichischen Continental-Teams, die die internationale Bühne zu nützen wussten: An der Spitze natürlich der in den Bergen unschlagbare spanische Gesamtsieger Victor De La Parte in Diensten des Teams Vorarlberg. Ein Ausrufezeichen kam auch vom Team Amplatz-BMC, dessen 25-jähriger slowenischer Legionär Jan Tratnik, derzeit Vierter in der „Wiesbauer“-Rad-Bundesliga, in überzeugender Manier das „Flyeralarm“-Punktetrikot gewann. Und das oberösterreichische Team Felbermayr Simplon Wels belegte inmitten der WorldTour-Teams in der Teamwertung den respektablen vierten Platz.
ÖRV peilt 6 WM-Startplätze an
„Die Rundfahrt ist aus sportlicher Sicht exzellent gelaufen. Und mich persönlich freut es sehr, dass sich die tollen Ergebnisse unserer U23-Fahrer auch im Nationenranking niederschlagen: Im internationalen UCI-Vergleich liegt der ÖRV in der Kategorie U23 an der 5. Stelle – noch vor Großmächten wie Großbritannien und Deutschland. Und mit Gregor Mühlberger haben wir den zweitbesten U23-Fahrer in der EuropeTour, bei den Profis liegt er an der 15. Stelle“, freut sich ÖRV-Präsident Otto Flum. „Es ist so, dass die guten Leistungen der U23-Fahrer im heurigen Jahr auf unsere Auslandsprofis ausstrahlen. Mühlberger, Großschartner & Co. haben so viele UCI-Punkte gesammelt, dass wir nach derzeitigem Stand sechs Startplätze für das Elite-Straßenrennen in Richmond Ende September haben, in der Kategorie U23 haben wir fünf Plätze“, ergänzt Flum. Der entscheidende Stichtag der UCI-Vergabe der Quotenplätze für die Rad-WM in Richmond ist der 15. August.
Honorarfreie Fotos/Copyright: Mario Stiehl