Afxentia#4: Cross country in Mantra tou Kampiou

Herren: Giger verteidigt Gelb und feiert zweiten Sieg
Damen: Dahle-Flesjaa gewinnt Etappe und Overall

Ein perfekter und aufregender Wettkampf-Tag beendete das 20. Afxentia Etappenrennen am Mantra tou Kampiou Picknick-Platz. Fabian Giger (Sui) und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Nor) sind die Sieger der ersten Runde des Cyprus Sunshine Cup. Dahle-Flesjaa gewann die finale Etappe vor Sabine Spitz und Elisabeth Brandau (beide Ger), während Marco Fontana für den zweiten italienischen Sieg sorgte, indem er Maxime Marotte (Fra) und Mathieu van der Poel (Ned) hinter sich ließ.

Bei den Herren erlebte man im Macheras-Gebirge einen aufregenden letzten Tag. In der zweiten von sechs Runden wurde registriert, dass der Italiener Luca Braidot, Gewinner der dritten Etappe und nur 37 Sekunden hinter dem Leader Fabian Giger ins Rennen gegangen, durch einen Kettenriss alle Chancen verlor.
Der Versuch von Olympiasieger Jaroslav Kulhavy um den Etappensieg mitzufahren, endete mit einem schleichenden Plattfuß in der dritten Runde, durch den er gezwungen war sein Laufrad zu tauschen. Er hatte die Luftpatrone verloren.


Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon), Ex-Cyclo-Cross-Weltmeister, hatte Pech, als in der ersten Runde ein Fahrer vor ihm wegrutschte und er selber deshalb anhalten musste. Er fiel erst mal weit zurück und musste sich nach vorne zurückkämpfen.
In der vierten Runde setzten sich Maxime Marotte (BH-Sr Suntour-KMC) und Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) aus der Spitzengruppe etwas ab und holten einige Sekunden Vorsprung gegenüber van der Poel und Giger heraus, der sich vor allem auf den Gesamtsieg konzentrierte.
„Es ist nicht so einfach um die Etappe zu fahren und gleichzeitig auf die Gesamtwertung zu achten. Ich wollte den ja nicht riskieren“, bekannte Giger. „die ersten beiden Runden lief es super, aber dann bin ich etwas in Loch gefallen.“
Mathieu van der Poel bezahlte für seine Anstrengungen in die Spitzengruppe zurückzukommen. „Das hat mich sehr viel Kraft gekostet. Deshalb war ich nicht in der Lage Marco und Maxime zu folgen“, erklärte der 21-Jährige.

Fontana macht einen Fehler, Marotte kämpft verbissen
Die Lücke zwischen dem Führungs-Duo und den Verfolgern war für eine Runde nur rund 10 bis 15 Sekunden, aber als Marco Fontana angriff, um Maxime Marotte hinter sich zu lassen, da wuchs der Abstand rasch an. „Ich habe in einer Abfahrt angegriffen und einige Sekunden herausgeholt. Den nächsten Downhill bin ich dann sehr schnell gefahren und dachte, das Rennen ist gemacht. Aber dann unterlief mir ein Fehler und ich bin ins Fangnetz geflogen. Ich habe Zeit verloren und Maxime kam fast zurück. Aber ich habe gekämpft und gekämpft und am Ende hat es gereicht“, beschrieb Fontana den Zweikampf mit Marotte.
„Ich hatte heute gute Beine und konnte locker fahren. Mitte des Rennens habe ich gemerkt, dass ich gewinnen kann. Aber Maxime war sehr stark. Er kann wirklich leiden, viel mehr als ich“, sagte Fontana noch und lachte. „Ich bin überwältigt, das war ein guter Start in die Saison.“

Maxime Marotte kommentierte das so: „Marco war heute spritziger als ich. Als er attackierte, konnte ich nicht folgen. Ich habe nur versucht ihn nicht weiter weg zu lassen. Es ging für mich darum nicht zu explodieren, wegen der Gesamtwertung. Van der Poel und Marco waren nicht weit hinter mir, deshalb habe ich gekämpft. Ich denke, es war ein guter Tag für mich, das Gegenteil vom letzten Jahr.“
Tatsächlich schaffte es der Franzose die Ziellinie nur drei Sekunden nach Fontana (1:38:24) zu überqueren und in der Gesamtwertung zwei Sekunden Vorsprung auf seinen Konkurrenten zu retten.

Giger: Stolz die 20. Auflage zu gewinnen
Der dritte Platz ging an Mathieu van der Poel (+0:48). Der holländische Cyclo-Cross-Spezialist feierte einen phänomenalen Einstand in die Cross-Country-Szene. „Cross-Country liegt mir mehr als diese Point-to-Point-Rennen mit halbstündigen Anstiegen. Ich bin sehr zufrieden. Vor dem Cyprus Sunshine-Cup bin vielleicht zweimal auf meinem Mountainbike gesessen. Ich denke, da gibt es noch viele Dinge zu verbessern“, meinte van der Poel. Die Top-Drei in der Gesamtwertung verpasste er lediglich um 17 Sekunden.

Fabian Giger wurde mit 53 Sekunden Abstand Vierter und war nach vier Tagen und 5:37:32 Stunden 24 Sekunden schneller als Maxime Marotte.
„Ich bin sehr, sehr glücklich das Afxentia zum zweiten Mal zu gewinnen. Heute morgen habe ich auf der Startnummer registriert, dass es die Jubiläums-Auflage ist und ich bin stolz darauf, dass ich sie gewonnen habe. Echt cool, so in die Saison zu starten“, meinte der Schweizer. 2014 hatte schon mal gewonnen.

Damen: Dahle-Flesjaa erledigt es im Downhill
Vor dem Start der Frauen schien alles auf den Gesamtsieg von Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) hinaus zu laufen. Die Deutsche nahm einen Vorsprung von 2:55 Minuten auf Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) mit in die letzte Etappe.

Doch Adelheid Morath litt an den Folgen eines Sturzes auf der zweiten Etappe. Nach einer Runde, hatte sie bereits eine Minute Rückstand auf die beiden führenden Damen. Elisabeth Brandau war auf der Jagd nach ihrem dritten Etappensieg und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa startete den Versuch den Rückstand auf Morath noch aufzuholen.
„Natürlich bin ich Vollgas gefahren. Ich wusste, dass Adelheid harte Tage hinter sich hat und war immer informiert über den Abstand. Sicher, drei Minuten sind ein großer Abstand, aber ich habe mich von Tag zu Tag besser gefühlt und auf diesem Kurs mit den coolen Downhills, kannst du viel Zeit gut machen“, erklärte die 43-jährige Norwegerin.

Sie vergrößerte den Vorsprung Runde um Runde und nachdem sie in die fünfte und letzte Runde hineinfuhr, übernahm sie von Morath virtuell die Gesamtführung. Das Gelbe Trikot war um den zehnten Platz unterwegs, konnte sich im letzten Drittel des Rennens noch auf Platz sieben verbessern, verlor am Ende aber 3:34 Minuten auf Dahle-Flesjaa (1:37:05), 38 Sekunden zu viel.
„Ich freue mich sehr über diesen Sieg. Ich habe vorher auf einen Etappensieg gehofft, aber die Gesamtwertung zu gewinnen, fühlt sich sehr gut an“, sagte die Olympiasiegerin von 2004 und lächelte.

Morath verliert Gelb, wirkt aber nicht unglücklich
Adelheid Morath wurde Gesamtzweite, zeigte sich aber nicht unglücklich. „Ich hatte schon gestern meine Probleme mit der Hüfte. In der Asphalt-Passage habe ich keinen Druck aufs Pedal geschafft und es ist mir auch nie gelungen mal in einen Windschatten kommen. Ich musste schwer kämpfen, aber ich bin mega happy über mein Ergebnis. Vor dem Start des Afxentia hätte ich damit nie gerechnet“, erklärte Morath. „Natürlich ist es schade, wenn man das Gelbe Trikot mit fast drei Minuten Vorsprung noch verliert und du dich eigentlich gut fühlst. Aber egal, ich habe das Beste draus gemacht“, fügte sie hinzu.

In der finale Etappe konnten ihre beiden Landsmänninnen Sabine Spitz und Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) den zweiten und dritten Platz auf dem Podest unter sich ausmachen. Elisabeth Brandau verlor den Kontakt zu Dahle-Flesjaa im Downhill. „Das ist nach wie vor meine Schwäche“, bekannte Brandau. „Durch die Geburt meines Sohnes hatte ich eine Pause und seither bin ich nicht in der Lage mit den anderen Damen zu konkurrieren. Ich kann einfach die Bremse nicht aufmachen“, so Brandau.

Spitz scheint auf das Cape Epic gut vorbereitet
Brandau wurde von Sabine Spitz in der vorletzten Runde eingeholt und im Downhill von der 2008-Olympiasiegerin abgehängt. „Ich habe damit gerechnet, dass Gunn-Rita heute um den Sieg kämpft. Aber als die beiden vorne weg fuhren, war ich nicht in der Position ihnen zu folgen. Ich bin dann eine Weile mit Linda Indergand und mit Eva Lechner gefahren, konnte mich von denen aber lösen und auch Lisa noch einholen“, sagte Spitz.
„Ich sehe die vier Tage sehr positiv. Das Gefühl war ziemlich gut und ich bin optimistisch für das Cape Epic“, meinte die 44-Jährige.

Brandau verpasste Rang zwei um neun Sekunden, aber schob sich in der Gesamtwertung nach dem Defekt vom Vortag noch von Rang elf auf sechs nach vorne. „Mental war das schwierig zu erkennen, dass mir Gunn-Rita in den Downhills so viel Zeit abnimmt. Deshalb bin ich in der Mitte des Rennens in ein Loch gefallen, aber am Ende habe ich mich noch mal gefangen“, meinte Brandau.
Zwischenzeitlich war sogar Githa Michiels (Versluys) zu ihr aufgefahren.

Michiels riskiert nichts und verteidigt Rang drei
Die Belgierin ihrerseits verteidigte ihren dritten Gesamtrang nach vier konstant starken Tagen, ohne einmal aufs Podium gefahren zu sein.
„Ich bin wirklich sehr glücklich über diesen dritten Platz. Ich habe mich stark gefühlt, aber jeden Tag Rückenprobleme gehabt. Es ist toll mit diesen großen Damen zu fahren und ich mag die Rennen auf Zypern sehr. Es macht wirklich sehr viel Spaß auf den Strecken. Heute wollte ich nichts riskieren, aber gegen Ende fühlte ich mich so gut, dass ich noch mehr Gas gegeben habe“, erzählte Michiels.

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