Alle Wege führen nach Rom, doch zuvor gab es heute die letzte Bergankunft bei dem diesjährigen Giro d’Italia. Wie auch in den letzten Tagen, wurde auch heute die Etappe von vielen Attacken geprägt. BORA – hansgrohe Fahrer Felix Großschartner war in der Fluchtgruppe des Tages und zeigte eine starke Leistung, konnte bis am letzten Berg mit dem späteren Sieger M. Nieve das Rennen dominieren. Am Ende landete der junge Österreicher auf den großartigen dritten Platz, Teamkollege Patrick Konrad konnte sich wieder im Gesamtklassement verbessern und hat Platz 7 im Gepäck nach Rom. Davide Formolo schiebt sich nach einer starken Fahrt in die Top Ten der Gesamtwertung des Giro d’Italia vor.
Die Etappe
Die vorletzte Etappe war erneut eine schwere Bergetappe mit knapp 4.000 Höhenmetern. Von Susa ging es mehr als 210 stetig steigenden Kilometern entlang der Alpen in Richtung Ziel nach Cervinia. Drei Bergwertungen der 1. Kategorie warteten auf das schon gezeichnete Peloton. Der erste Anstieg des Tages war der Col Tsecore mit einer Steigung von 12%, kurz danach folgte die zweite Bergerwertung des Tages, bevor der Schlussanstieg nach Cervinia auf die Fahrer wartete.
Die Team Taktik
Es war erneut ein Tag für die Kletterasse im Feld und die letzte Chance den einen oder anderen Platz in der Gesamtwertung gut zu machen. BORA – hansgrohe startete in diese vorletzte Etappe, um Konrads Platz in den Top-Ten abzusichern. Versuchte aber auch Formolo, der auf Platz 11 rangierte, noch unter die besten 10 zu bringen.
Das Rennen
Nach nur wenigen Kilometern im Rennen setzte sich eine Gruppe von 5 Fahrern mit einem kleinen Vorsprung ab. Seitens BORA – hansgrohe waren Andreas Schillinger und Felix Großschartner in der Fluchtgruppe des Tages vertreten. Als das Rennen sich auf den ersten Berg des Tages zubewegte, ließ Andreas Schillinger und einige andere Fahrer sich zurückfallen. Nach dem zweiten Berg des Tages war die Rennsituation äußert gut für BORA – hansgrohe, Felix Großschartner fuhr mit einem Mitchelton-Scott Fahrer an der Spitze des Rennens mit einem Vorsprung von mehr als 6 Minuten. Kurz vor dem letzten Berg des Tages, setzte Nieve zur entscheidenden Attacke an und konnte sich mit einer Lücke von einer Minute absetzen. Felix Großschartner blieb aber stets auf Tuchfühlung mit dem Führenden, dahinter in der Verfolgung waren Teamkollegen Konrad und Formolo mit dem Maglia Rosa. In Cervinia angekommen, sicherte sich M.Nieve solo den Sieg vor R.Gesink, der auf den letzten Kilometern Großschartner noch einholen konnte. Der junge Österreicher querte als Dritter die Ziellinie, nach drei Wochen starken Helferdienste konnte er sich dennoch einen Podiumsplatz sichern. Einige Minuten später querten Davide Formolo auf Platz 8, und Patrick Konrad auf Platz 15 die Ziellinie. Durch diese großartige Fahrt der beiden schoben sie sich im Gesamtklassement weiter vor, BORA – hansgrohe reist somit mit Konrad auf Platz 7 und Formolo auf Rang 10 nach Rom.
Reaktionen im Ziel
„Ich habe drei Wochen alles für meine Mannschaft gegeben und als ich heute die Chance bekam, wollte ich diese natürlich nutzen und wurde Dritter. Der Sieg war leider nicht drinnen, Nieve war einfach zu stark. Aber ich denke, dieser Giro ist für uns wirklich gut verlaufen, zwei Fahrer in den Top Ten und die beiden Siege von Sam, bis dato, sind wirklich tolle Ergebnisse. – Felix Großschartner
„Wir haben uns sehr lange und gründlich auf den Giro vorbereitet und vor allem die letzte Woche mit unserem Performance Team minutiös geplant und die „Pacingstrategien“ exakt für dieses Monsterfinale berechnet. Uns war gerade wichtig, für die beiden Schlussetappen noch ausreichend Reserven zu haben und lieber hier oder dort ein mögliches Topergebnis zu verschenken, um für das Finale noch etwas mehr an Energie zu haben. Und ich kann stolz sagen: Es hat sich gelohnt! Dass wir vor der morgigen Schlussetappe nicht nur zwei Fahrer unter den Top Ten haben, sondern auch ausreichend Ressourcen hatten, Felix Großschartner für seine Helferdienste heute mit einem Freifahrtschein zu belohnen, freut mich auch persönlich riesig. Und morgen werden wir versuchen diesem aus BORA – hansgrohe Sicht tollen Giro noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen!“ – Christian Pömer, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto
20. Etappe:
1. Mikel Nieve (Mitchelton-Scott)
2. Robert Gesink (LottoNL-Jumbo)+2:17
3. Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) +2:42
4. Giulio Ciccone (Bardiani-CSF) +3:45
5. Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo) +5:23
6. Wout Poels (Sky) +6:03
7. Chris Froome (Sky) s.t.
8. Davide Formolo (Bora-hansgrohe)
9. Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida)
10. Richard Carapaz (Movistar)
Gesamtstand:
1. Chris Froome (Sky)
2. Tom Dumoulin (Sunweb) + 0:46
3. Migel Angel Lopez (Astana) +4:57
4. Richard Carapaz (Movistar) +5:44
5. Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) +8:03
6. Pello Bilbao (Astana) +11:50
7. Patrick Konrad (Bora-hansgrohe)+13:01
8. George Bennett (LottoNL-Jumbo) +12:35
9. Sam Oomen (Sunweb) +14:18 10. Davide Formolo (Bora-hansgrohe) +15:16
Punktewertung: Elia Viviani (Quick-Step Floors)
Bergwertung: Chris Froome (Sky)
Nachwuchswertung: Miguel Angel Lopez (Astana)
Teamwertung: Sky