Am Zettersfeld, neben dem Hochstein der Hausberg der Lienzer, bereitet sich seit Sonntag das UCI WorldTeam Bora-hansgrohe in einem ersten Trainingslehrgang auf die nächsten Aufgaben vor. Sieben Profis der deutschen Equipe trainieren für die Tour de France und andere Großevents und bestritten heute die Originalstrecke der 30. Dolomitenrundfahrt. „Ein Traum für jeden Hobbyradfahrer“, sagte etwa Leopold König. Er muss es wissen, kam er doch bei allen drei großen Landesrundfahrten in die Top-Ten.
Hochmotiviert im Sog der Erfolge der Teamkollegen, allen voran nach dem Etappensieg von Lukas Pöstlberger beim Giro d’Italia, spulen sieben Bora-hansgrohe-Profis ihre Kilometer in Osttirol ab. Leopold König, der bisher bei den großen Rundfahrten Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta in die Top-Ten kam, der „Bergfloh“ Emanuel Buchmann, vor zwei Jahren deutscher Meister und Gesamtsiebenter bei der Tour of the Alps 2017, sowie der Rundfahrer Silvio Herklotz. Zudem haben die schnellen Leute Michael Schwarzmann, Andreas Schillinger, Christoph Pfingsten und Pascal Ackermann ihre Trainingszelte am Zettersfeld aufgeschlagen. Apropos Ackermann, er wurde im Vorjahr bei der U23-Weltmeisterschaft in Katar Zweiter und holte sich bei der jüngst zu Ende gegangenen Tour of the Alps die Sprintwertung.
Neue Trainingsanreize
Die Profis der deutschen Mannschaft bleiben bis 23. Mai in Osttirol. Danach folgt noch im Juli ein dreiwöchiger Lehrgang und im Oktober versammelt sich das komplette Team im Grand Hotel in Lienz. Neben TVB-Obmann Franz Theurl wurde die Trainingskooperation auch durch Helmut Dollinger ermöglicht. Der 48-Jährige aus Angerth bei Wörgl ist seit heuer einer von drei Trainern in der Equipe rund um Weltmeister Peter Sagan. „Jeder unserer Trainer betreut neun Fahrer, ich kümmere mich um alle österreichischen Profis (Patrick Konrad, Lukas Pöstlberger, Gregor Mühlberger) sowie auch Rüdiger Selig, der auf der 3. Etappe des Giros Zweiter wurde. Seit wir ProTour-Status haben, wurden Trainer für die gesamte Mannschaft eingeführt. Hier in Osttirol finden wir perfekte Bedingungen vor. Vor allem unsere Bergziegen sind heiß auf die Ausfahrten. Üblicherweise steigen wir nach den Trainings vor dem langen Schlussanstieg auf das Zettersfeld ins Auto. Aber Emanuel Buchmann zum Beispiel dreht hinauf immer eine Extrarunde“, beschreibt Dollinger.
Zwei fix im Tour de France-Aufgebot
Der Tscheche Leopold König hätte der Kapitän für den Giro d’Italia sein sollen, doch eine Knieverletzung zwang ihn zur Absage. „Leopold ist jetzt eine fixe Größe für die Tour de France, wenn er fit wird. Auch Emanuel Buchmann wird die Frankreich-Rundfahrt als starker Bergfahrer bestreiten. Insgesamt haben wir hier in Osttirol vier Fahrer, die im Kader für die Tour stehen“, beschreibt Dollinger.
Profis testen die Strecke Dolomitenradrundfahrt
Heute absolvierte das Septett die Originalstrecke der 30. Dolomitenradrundfahrt, einem der ältesten Radmarathons in Europa. Er findet am 11. Juni statt und führt von Lienz über 112 Kilometer und 1.870 Höhenmeter über den Gailbergsattel und das Lesachtal zurück in die Sonnenstadt Lienz. „Diesen Marathon kann ich nur jedem Hobbyfahrer empfehlen. Du hast wunderschöne Berge und tolle, verkehrsarme Täler. Einzig der Anstieg zum Kartitscher Sattel ist nicht zu unterschätzen, nach jeder Kurve erhofft man das Ende“, schmunzelte etwa Emanuel Buchmann. Für Leopold König war die Strecke auf alle Fälle ein Erlebnis, „und das nicht nur wegen „James Bond“, der ja hier gedreht wurde“!
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– Das Team mit Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und TVB-Obmann Franz Theurl vor der Liebburg
– Gruppenfoto am Lienzer Hauptplatz
– Dann ging es auf die Originalstrecke der 30. Dolomitenradrundfahrt
– Die Bora-hansgrohe-Profis im Lienzer Talboden
– Auffahrt zum Gailbergsattel
– Die Bora-hansgrohe-Profis passieren den verschneiten Glödis der Schobergruppe
– Leopold König & Co. auf dem Weg nach Kals am Großglockner, im Hintergrund der Brunnerberg
– Vorbei gings am neuen Kulturzentrum in Kals
Homepage: www.dolomitensport.at