Das Lastenrad boomt

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Gary Armstrong von der European Cycle Logistics Federation (ECLF) lässt den Korken knallen. Die Gründung der European Cycle Logistics Federation (ECLF) mit über 140 registrierten Mitgliedern spiegelt die europaweit starke Unterstützung von Industrie- und Nutzerseite wider. Über 200 Delegierte aus 25 Ländern trafen sich zur zweiten European Cycle Logistics Konferenz am Samstag, 12. April im niederländischen Nijmegen. Dabei wurde das große Potenzial von verschiedenen Geschäftsmodellen mit Lastenrädern beleuchtet, die darüber hinaus noch einen positiven Beitrag zur Verkehrsreduzierung in den Innenstädten liefern können. Den direkten Beweis lieferte das Catering des Mittagessens für die Konferenzteilnehmer, welches komplett per Lastenrad angeliefert und zubereitet wurde.
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Der ‚SUV‘ für intelligenten Lebensstil
Immer mehr Unternehmen erkennen, dass der Einsatz von Fahr- und Lastenrädern nicht nur die verstopften Innenstädte entlastet, sondern auch bares Geld spart. Die Niederlassung des globalen Paket- und Logistikunternehmen DHL in den Niederlanden ersetzte beispielsweise 33 LKW durch 33 Lastenräder und konnte damit 152 Tonnen CO2 und 430.000 € Betriebskosten pro Jahr einsparen.
„In den Niederlanden machen Fahrräder 10% unseres Fuhrparks aus“, so Arne Melse von DHL Niederlande. „Und die Entwicklung beschleunigt sich. Unsere Pilotprojekte in vier europäischen Ländern zeigen uns deutlich, dass der Einsatz von Fahrrädern auch dort möglich ist.“
Der Großteil der Logistikunternehmen, die der Konferenz beiwohnten, waren kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Johan Erlandson von Move by Bike, Schweden, betonte: „Wir liefern täglich mehr als 5.000 Zeitungen mit einem Gewicht von über 600 Kilogramm in Malmö mit dem Fahrrad aus. Wir werden das Geschäft definitiv noch weiter ausbauen.“
Die Lieferung per Fahrrad ist tatsächlich kostengünstig. Die zunehmende Nachfrage durch den weiter wachsenden Online-Handel bedeutet auch immer größeren Auslieferungsbedarf in den Städten.
„Lastenräder haben Hochkonjunktur. Die großen internationalen Logistikunternehmen wie DHL und TNT integrieren Fahrräder in ihre Geschäftsmodelle, um Waren zu liefern. Denn gerade auf dem „letzten Kilometer“ entstehen bis zu 70% der Lieferkosten. Lastenräder können in diesem Bereich dazu beitragen Geld zu sparen und die Effizienz zu steigern. Die Beispiele zeigen auch, dass Fahr- und Lastenräder gerade für junge Firmen eine umsetzbare Lösung sein können“, sagt Dr. Randy Rzewnicki, ECF Projektleiter von CycleLogistics.
„Wir erleben gerade einen Paradigmenwechsel in der Industrie. Wir benötigen einen starken europäischen Fahrrad-Logistik Verband (European Cycle Logistics Federation, ECLF), um Mindeststandards für Kommunen und Unternehmen zu definieren, unsere Lobbyarbeit auf nationaler und europäischer Ebene zu verstärken und eine umfassende Unterstützung für Startups zu bieten“, sagte Richard Armitage, Gründungsdirektor des ECLF.
Globales Cycle-Logistik Dream-Team
Ein Zehntel der Teilnehmer an der ECLF Konferenz waren Startups aus der Fahrrad-Dienstleistungsbranche. Etwa 30% waren erfolgreiche Rad-Logistikunternehmen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilten. Komplettiert wurde die Runde mit Vertretern aus der Fahrradbranche, Entscheidern aus Verwaltung und Stadtplanern, die gemeinsam den Fahrradtransport voranbringen wollen.
„Aktuell gibt es 2000-3000 Lastenräder in London. Wir schätzen, dass der Verkauf von Lastenrädern 2014 um 20% ansteigen wird“, erklärte Andrea Casalotti, Importeur von Lastenrädern in Großbritannien.
„Die Politiker haben die Aufgabe die Finanzierung der Fahrradinfrastruktur zu sichern“, sagte Sjors Van Duren, Radverkehrsbeauftragter der Region Arnheim & Nijmegen in den Niederlanden. Im Zeitraum 2010-2017 werden sechs Radschnellwege über 80 Kilometer mit einem Budget von 55 Millionen Euro fertigstellt. Diese erleichtern Radlieferungen im größeren Umfang. „Wir nutzen die bereits bestehende Infrastruktur, um Radwege auszubauen und die Betriebskosten so weit wie möglich zu reduzieren“, schloss Van Duren.

Das EU-finanzierte Projekt CycleLogistics läuft seit Mai 2011 bis April 2014 in 12 Ländern. Motorisierte Transportfahrzeuge sollen durch umweltfreundliche Cargo-Bikes für den Warentransport im innerstädtischen Bereich in Europa ersetzt werden. Zur Unterstützung des Projektes wurde die European Cycle Logistics Federation gegründet. Das Projekt erhält Fördermittel aus dem „Intelligent Energy“-Programm der Europäischen Kommission.
Weitere Informationen unter www.cyclelogistics.eu
Über die European Cycle Logistics Federation (ECLF)
Die European Cycle Logistics Federation ist ein Verband, der die Unternehmen der Fahrrad-Logistik-Branche europaweit vertritt und unterstützt. Der Verband ist eine Mitgliedsorganisation für:
1) Fahrrad-Logistik-Unternehmen (d.h. Lieferunternehmen, Kuriere, Fahrradtaxen, Handwerker, Organisationen, die Fahrräder als Teil ihrer Geschäftstätigkeit nutzen, usw.)
2) Startup-Unternehmen, die erwägen mit Fahrrädern einen Teil ihres Geschäftsbetriebs abzuwickeln
3) Hersteller und Anbieter von Fahrradlogistik-Ausrüstung
4) Gesellschafter, die die weitergehende Fahrradnutzung unterstützen wollen.
Weitere Informationen unter www.federation.cyclelogistics.eu
Über die European Cyclists’ Federation (ECF)
Die European Cyclists’ Federation (ECF) ist mit rund 500.000 aktiven Mitglieder aus knapp 40 Ländern Europas größter Radfahrer-Verband. Eines der Hauptanliegen der NGO mit Sitz in Brüssel ist es, das Fahrrad als integralen Bestandteil der Gesellschaft zu etablieren, um soziale, gesundheitliche und ökologische Probleme in den Griff zu bekommen und von den aktuell vorherrschenden Transportgewohnheiten abzurücken. Dabei tritt der ECF vor allem auf EU-Ebene für eine fahrradfreundlichere Verkehrspolitik ein und organisiert darüber hinaus die jährlich stattfindende internationale Fahrrad-Konferenz Velo-city. Der ECF ist Mitglied des EU-geförderten „Cycle Logistics“-Projekts
Weitere Informationen unter www.ecf.com

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