Viel positive Resonanz: „Coole Strecke“
Ann-Katrin Hellstern und Benjamin Joerges heißen die Sieger des ersten Eggberg-Marathons im Rahmen der Bosch Gold Trophy Sabine Spitz. Die beiden Freiburger waren auch begeistert von der Streckenführung. Die Kurz-Distanz entschieden mit Miriam Oeschger und Niklas Grobert zwei Biker vom Hochrhein für sich.
Die Premiere des Eggberg Bike-Marathons darf als gelungen bezeichnet werden. Sie erntete sehr viel anerkennende Worte, vor allem für die Streckenführung, die unter Federführung von Ralf Schäuble konzipiert wurde.
„Total geile Strecke“, fand der zweitplatzierte Dominic Leu und der kommt aus dem Schweizer Kanton Graubünden, wo es nun wahrlich viele Mountainbike-Trails gibt.
Aber auch Teilnehmer, die eher zu den Genussbikern zählen, wie Michael Stichling vom Event-Sponsor KMC, fanden die 24-Kilometer-Runde „echt klasse“. Sein Kollege Christ Bakker aus Holland bestätigte. „Es war hart, aber durch die tolle Aussicht macht sich die Anstrengung bezahlt“, meinte Bakker. Die Strecke sei aber wirklich für Jedermann machbar.
Auf ein solches Feedback lässt sich aufbauen und die Teilnehmer-Zahl von 150 Sportlern in den nächsten Jahren sicher steigern.
Rein sportlich war es Benjamin Joerges, der die Trumpfkarte in der Hand hielt. Nach der ersten Runde lagen fünf Fahrer gemeinsam an der Spitze. Der Offenburger Yannik Brischle hatte ein cross-country-mäßiges Tempo vorgelegt, doch der erfahrene Joerges blieb ruhig. „Mir war klar, der geht nach einer Stunde fliegen. Ich bin einfach mein Marathon-Tempo weiter gefahren und im ersten langen Anstieg auf der zweiten Runde habe ich sie nach und nach abgehängt“, erzählte Joerges. Auch er zeigte sich begeistert von der Streckenführung.
Hinter ihm duellierten sich Dominic Leu und Maxi Maier. Der Eidgenosse setzte sich im Zielsprint gegen den Münchner durch und eroberte 1:30 Minuten hinter Joerges (1:56:50) Rang zwei.
„Mehr war heute nicht drin“, bekannte Leu und der 22-jährige Maxi Maier, eigentlich ein Cross-Country-Fahrer, erklärte, dass er auf den letzten Kilometern nichts mehr zu trinken hatte. „Da hat es mir den Stecker gezogen. Aber ich habe es genossen, die Strecke war schön und optimal ausgeschildert“, so Maier.
Damen: Hellstern fährt den Marathon schon vor dem Start
Joerges BQ Cycling Teamkollegin Ann-Katrin Hellstern fuhr eigentlich schon vor dem Startschuss einen Marathon. Sie reiste von Freiburg via Notschrei mit dem Bike nach Bad Säckingen an. Das sind schon 70 Kilometer und weil sie eine Stunde zu früh da war und sich weiter warm fuhr, hatte sie bereits 100 Kilometer auf dem Tacho, als der Startschuss fiel.
„Klar, dass ich keine guten Beine hatte“, grinste Hellstern. Kein Wunder auch, dass die Zweite vom Bike-Marathon in Albstadt von vergangener Woche die Strecke auch „ganz schön hart“ empfand.
Das hinderte sie aber nicht daran nach 2:18:23 Stunden 14:13 Minuten Vorsprung auf die nächste Freiburgerin Rebecca Markert und gar 21:59 Minuten auf Manuela Werkle (Regensdorf) heraus zu fahren – und nach der Siegerehrung wieder in den Breisgau zu pedalieren.
Kurz-Strecke: Grobert mit „schlechten Beinen“ und starkem Finale
Über die 24 Kilometer gelang Niklas Grobert ein Heimsieg. Der Bad Säckinger hatte am erst 15-jährigen Tobias Rohr aus Gottmadingen hart zu beißen. Er holte den Jugendfahrer erst in der letzten Passage, dem Pump-Track der Cross-Country-Strecke, wieder ein, nachdem Rohr lange Zeit alleine geführt hatte.
Im Zielsprint gewann der 20-jährige Grobert um eine Radlänge vor Rohr und war danach völlig ausgepumpt. „Ich habe diese Woche noch bei einer Lauf-Veranstaltung mitgemacht und hatte deshalb schlechte Beine. Eigentlich bin ich gar nicht fit, aber die Strecke ist echt cool“, so Grobert.
Der unterlegene Tobias Rohr, der sich an der ersten Steigung abgesetzt hatte, freute sich auch über Rang zwei. „Damit bin ich schon zufrieden“, meinte Rohr.
Mit Dr. Philipp Hoffmeister erreichte ein Fahrer aus einer ganz anderen Altersgruppe als Dritter das Ziel. 3:20 zurück fuhr der Bad Säckinger vom Jahrgang 1966 als Dritter über die Ziellinie, gewann die Masterskategorie 2 aber souverän.
Bei den Damen bleiben die beiden ersten Plätze in der Familie Oeschger aus Niederhof. Die zwei Jahre ältere Miriam gewann mit 5:10 Minuten Vorsprung vor ihrer Schwester Magdalena. Auf Rang drei landete Angelina Franz aus Wieden (+15:44).
„So genau wusste ich zwischen den Herren nicht, ob ich vorne bin, aber ich habe es gehofft“, lachte die 18-jährige Miriam Oeschger. „Die Strecke war echt cool mit den Trails zwischendrin.“ Ob sie denn Zeit gefunden habe, auch mal die Aussicht zu genießen. „Einmal, am Röthekopf oben, habe ich mal runter geschaut“, meinte sie gleichermaßen verschmitzt, wie verschwitzt.
Sabine Spitz Junior Trophy: Vizemeister Horvath triumphiert
Das Junioren-Rennen der Nachwuchs-Wettbewerbe war hochkarätig besetzt. Mit David Horvath aus Reutlingen war es der Deutsche Vizemeister, der am Ende ganz oben auf dem Treppchen stand. Horvath startete in der zweiten Runde ein Solo, nachdem der EM-Zweite Luca Schwarzbauer aus Nürtingen einen kleinen Sturz verzeichnete. Der Deutsche Meister musste in der vorletzten Runde auch noch das Hinterrad wechseln, so dass er vorübergehend auf Rang vier zurückfiel und das Ziel dann hinter dem Neuseeländer Jack Compton Dritter (+1:54) wurde.
Horvath leistete sich zwar auch noch einen kleinen Sturz, bei dem sein Sattel anbrach, doch das konnte seinen Sieg mit 59 Sekunden Vorsprung nicht gefährden.
„Es lief nicht ganz perfekt mit dem Sturz, aber das ist schon meine Strecke hier. Ich bin stolz, dass ich hier gewinnen konnte“, kommentierte Horvath.
Sein Lexware-Teamkollege Luca Schwarzbauer ärgerte sich nur ein klein wenig. „Ich habe die letzten Tage sehr viel trainiert und bin heute zum ersten Mal Fully gefahren. Nur, dass ich den zweiten Platz nicht halten konnte, das stört mich ein bisschen.“ Er sagte das mit einem Grinsen, denn es ist das schlechteste Resultat für den Schwaben in diesem Jahr. Außer Siegen und zweiten Plätzen hatte er 2014 bisher nichts auf seinem Konto.
Bei den Schüler gewann Lars Hemmerling (St. Ingbert), der auf dem Kurs seinen Spaß hatte und sich schadlos halten konnte für die Enttäuschung bei der Deutschen Meisterschaft. In Hausach musste er auf Silber-Kurs aufgeben.
Sören Schneider vom RSV Rheinfelden wurde mit 4:31 Minuten Rückstand Zweiter vor Florian Brengartner vom SV Kirchzarten (+8:25).
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