Ein Wechselbad der Gefühle war die Tour de France 2017. Nach dem ersten Sieg des Teams bei der Tour, scheiden beide Kapitäne aus. Am Ende nimmt die Tour mit dem Etappensieg gestern und dem 15. Gesamtrang durch Emanuel Buchmann ein versöhnliches Ende. Rudi Selig fährt auf der letzten Etappe mit dem 9.Rang zum Abschluss noch ein Topergebnis ein.
Als „Tour d’honneur“ wird die 21. und letzte Etappe der Tour de France gerne bezeichnet. Ein Schaulaufen der Tritkotträger von Montgeron auf die Champs-Elysées, wo nach 103 Kilometern die Tour 2017 feierlich zu Ende geht. Acht Runden sind am Ende auf der berühmtesten Prachtstraße von Paris zu bewältigen, spätestens dort beginnt auch auf der letzten Etappe wieder der ernste Kampf um den letzten Sieg.
Für BORA – hansgrohe’s Rudi Selig eine letzte Chance sich noch einmal im Sprint mit den Besten zu beweisen. Das gesamte Team sollte Selig heute unterstützen, um nach dem gestrigen Sieg von Maciej Bodnar auch am letzten Tag noch einmal ein Top Ergebnis einzufahren.
Schon vor der ersten Zielpassage konnten sich neun Fahrer vom Feld lösen. Auch der deutsche Meister Marcus Burghardt war vorne mit dabei und konnte sein Meistertrikot entsprechend in Szene setzen. Mehrere Fahrer versuchten ebenfalls auf den letzten Kilometern der Tour noch eine Attacke zu reiten. Am Ende wurde die Gruppe 10km vor dem Ziel eingeholt und es kam zum erwarteten Massensprint. Rudi Selig war bei der 1000-Meter-Marke in guter Position am Hinterrad von A. Greipel (Lotto-Soudal). Leider im finalen Sprint war er etwas blockiert, landete aber auf einem guten 9. Platz, den er nach dem Ziel wie folgt kommentierte: „Mit einer erneuten Top-Ten Platzierung zum Finale der Tour de France bin ich schon zufrieden aber ich wusste, dass mehr drin gewesen wäre. Ich fühlte mich gut doch als es zum finalen Sprint kam, fehlte mir ein letzter Mann. Als das Tempo höher wurde war ich alleine und wurde etwas zurückgedrängt und konnte nicht mehr durchziehen. Dennoch bin ich zufrieden mit meinen Ergebnissen bei der Tour de France.“
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Für Emanuel Buchmann endete die Tour de France auf einem sehr guten 15. Gesamtrang. Der Ravensburger, der eigentlich als Helfer für Rafal Majka eingeplant war, erfüllte die Rolle als neuer Leader ohne Probleme. In der Wertung der Jungprofis belegt Buchmann am Ende den 3. Rang. Nach drei Wochen Anstrengung kommentierte Buchmann am Team Bus seine Leistung: „Ich bin mit meinem 15. Gesamtplatz sehr zufrieden, meine Form passt. Ich ging als Edelhelfer in die Tour und war dann der Leader. Das Team hat mich immer unterstützt und ich denke wir können mit der Tour, nach all dem was passiert ist, dennoch zufrieden sein. Nun bin ich aber auch froh, dass ich in Paris bin und freue mich über meinen 15. Platz, auf den ich in den kommenden Jahren aufbauen möchte.“
Für Ralph Denk, den Team-Manager von BORA – hansgrohe, war die Tour ein Wechselbad der Gefühle. Zuerst der erste Sieg bei der Tour für sein Team, später müssen beide Kapitäne die Tour verlassen, und das Team sich neu ausrichten. Denk fasst die Tour 2017 in Paris zusammen: „Ich bin stolz, dass wir eines von nur vier Teams sind, die hier mehr als eine Etappe gewonnen haben. Nachdem beide Leader raus sind, hat die Mannschaft Moral bewiesen. Der 4. Platz von Rudi, der 5. von Jay, Bodi 200m vorm Ziel eingeholt; da hat man gesehen, dass der Teamgeist stimmt. Am Ende hat sich das bezahlt gemacht und wir haben mit dem Sieg gestern gezeigt, dass wir auch ohne die großen Namen gewinnen können. Auch, dass Emanuel den 15. Gesamtrang holt, ist ein toller Erfolg. Er hat einen großen Schritt im Vergleich zum Vorjahr gemacht und ist jetzt auf Tuchfüllung mit den Besten. Für uns war das trotz aller Rückschläge eine sehr erfolgreiche Tour.“
Die Tour de France 2017 ist vorbei, aber schon in wenigen Tagen steht mit der Polen Rundfahrt der nächste Einsatz am Programm. Dort wird auch UCI Weltmeister Peter Sagan wieder dabei sein.