Die erste der drei Etappen bei der Eneco Tour im Stile der Frühjahrsklassiker in den Niederlanden bzw. in Belgien war eine grosse Herausforderung für die Fahrer. Dylan Van Baarle (Cannondale-Garmin) und Johan Le Bon (FDJ) bildeten ein Spitzenduo und fuhren mehr als 100 Kilometer vorne. Sie brachten einen kleinen Vorsprung auf das verbliebene Feld mit den Puncheuren ins Ziel. Der FDJ-Fahrer hatte im Finale die besseren Beine und setzte sich im Sprint gegen seinen Konkurrenten durch. Wilco Kelderman (LottoNL-Jubo) sicherte sich das Leadertrikot und führt das Gesamtklassement an. Sein Teamkollege Jos Van Emden verlor 18 Sekunden im Finale. IAM Cycling war nicht dabei, als eine Gruppe um André Greipel die Verfolgung auf die Spitzengruppe aufnahm. Reto Hollenstein arbeitete unermüdlich und erreichte die beste Tagesplatzierung des Teams mit Rang 16. Knapp dahinter folgten Heinrich Haussler und Dries Devenys.
Das Trio kam mit einer Gruppe von etwa 40 Fahrern ins Ziel, in der sich alle Favoriten um den Gesamtsieg befanden. Noch bevor es zur Massage ging und er seine vier Monate alten Zwillinge live auf dem iPhone sah, zog Heinrich Haussler eine Bilanz über den schwierigen Tag in den Strassen der Niederlande. « Seit dem Beginn der Woche sind wir täglich gefordert. Es gibt keine Passagen zum Ausruhen. Wir fahren immer Vollgas, auch wenn sich eine Spitzengruppe gebildet hat. Und auf den schmalen und kurvigen Strassen, die dauernd auf und ab führen, muss man die ganze Zeit über aufmerksam sein. Heute war es noch schwieriger, weil der Regen in der letzten Runde eines Rundkurses noch zusätzlich für rutschige Strassen gesorgt hatte. Während 20 Kilometern mussten wir wirklich kämpfen. Überall waren Fahrer und ich habe mich auf meinen Sprint konzentriert, aber wir haben die Spitze nicht eingeholt. Nach einer langen Pause bin ich nun mit einem guten Gefühl wieder in das Renngeschehen eingestiegen. Ich werde alles geben, um hier eine Etappe zu gewinnen, aber nächste Woche in Hamburg bin ich noch besser in Form. »
Thierry Marichal, mit Sportdirektor Rik Verbrugghe im Einsatz, kommentierte die aussergewöhnliche Etappe. « Es benötigt einen anderen Plan, um hier zu gewinnen. Heute sind die Ausreisser durchgekommen. Als das Feld auf den finalen Rundkurs einbog, begann es zu regnen. Das spielte ihnen in die Karten. Von unserer Seite konnten wir den Schaden begrenzen. Mit drei Fahrern in der Gruppe der Favoriten – Dries Devenyns mit ansteigender Form – sind wir immer noch in Reichweite auf einen guten Platz im Gesamtklassement. Das Ziel bleibt weiterhin, eine Etappe gewinnen. »