BMC Racing Team Fahrer Stefan Küng fuhr am Freitag bei einer verregneten Etappe der Tour de Romandie nach einer Soloflucht imposant zum Sieg.
Der amtierende Bahnweltmeister der Einzelverfolgung attackierte auf den letzten 30 Kilometern der 169,8 km langen Etappe aus einer vierköpfigen Fluchtgruppe heraus und gewann vor seinen Ausreisserkollegen Jan Bakelants (Ag2r La Mondiale) und Bert-Jan Lindeman (Team LottoNL-Jumbo), die mit einem Rückstand von 38 resp. 39 Sekunden Zweiter und Dritter wurden. Küng brachte den Erfolg vor tobendem Publikum in der Heimat von Hauptsponsor BMC Switzerland nach Hause.
„Mein erstes WordTour-Rennen in der Schweiz vor so toller Kulisse und mit so einem tollen Team zu gewinnen, ist grossartig“, so Küng. „Vor einer Woche habe ich mir diese Etappe angesehen und gewusst, dass sie etwas für mich sein könnte. Ich mag auch dieses schreckliche Wetter mit Regen und ein bisschen Kälte. Am Ende habe ich es einfach versucht und es hat geklappt. Meine Beine haben sich gut gefühlt und es war grossartig zu siegen.“
Küng entkam der Fluchtgruppe mit Bakelants, Lindeman und Pavel Kochetkov (Team Katusha) auf der Abfahrt nach der zweiten von drei kategorisierten Bergwertungen. Während das Team Sky mit zwei Minuten Rückstand die Verfolgung vorantrieb, spielte die Strecke Küng in die Karten. Vor dem Start wurde seine BMC teammachine SLR01 mit einem 54-Zahn-Kettenblatt versehen, was in der Abfahrt Vorteile bringen sollte.
„Es ist immer schwer zu wissen, ob du den Sieg schaffen wirst. Aber auf dem letzten Berg wusste ich, dass es wahrscheinlich passieren wird „, so Küng.
BMC Racing Team Sportdirektor Max Sciandri wusste, dass bei diesem Wetter Küng oder ein anderer Fahrer des BMC Racing Teams die Chance auf den Sieg bekommen würde.
„Ich habe den Jungs gesagt, dass die Hälfte des Pelotons nicht fahren möchte und dass 4,5 harte Stunden vor ihnen liegen“, so Sciandri. „Ich habe gesagt, sie hätten dafür trainiert und seien vorbereitet, an sich selbst zu glauben. Und Stefan hat das dann gemacht. Die erste Attacke ist aufgegangen und den Rest haben wir im TV gesehen.“
Der Sieg von Küng glich seinem Erfolg bei der Volta Limburg Classic am 4. April. Damals gelang ihm die Soloflucht auf den letzten 16 Kilometern und brachte dem BMC Racing Team ein 1-3-7-Resultat.
„Das ist ein grosser Tag für ihn und ein grosser Tag für das Team“, sagte BMC Racing Team Sportdirektor Yvon Ledanois. „Stefan hat grosses Talent und hört auf die Meinung der Sportdirektoren und (Performance Manager) David Bailey. Dieses Gesamtpaket macht ihn zu einem Gewinner. Für uns ist das keine Überraschung.“
Michael Albasini (ORICA-GreenEDGE) verteidigte als Gewinner der zweiten und dritten Etappe die Gesamtführung. Damiano Caruso ist mit einem Rückstand von 35 Sekunden auf dem elften Platz der bestplatzierte BMC Racing Team Fahrer vor zwei weiteren Teamkollegen – Rohan Dennis (17./39 Sekunden) und Darwin Atapuma (18./39 Sekunden) – in den Top-20 des Gesamtklassements.
Küng wurde ebenfalls für seinen kämpferischen Einsatz ausgezeichnet, während das BMC Racing Team, das seinen siebten Sieg in dieser Saison verbuchen konnte, die Mannschaftswertung anführt.