Lexware Rothaus Team: Marathon-DM Münsingen

Markus Bauer vom Lexware-Rothaus Team hat sich am Sonntag bei der Marathon-DM in Münsingen über 103 Kilometer überraschend die Silbermedaille gewonnen. Matthias Bettinger überzeugte beim Sieg von Robert Mennen als Achter.

„Davon habe ich noch nicht mal geträumt.“ Markus Bauer hat bei der Deutschen Meisterschaft auf der Langstrecke einen silbrigen Schluss an die Saison geheftet, mit dem niemand gerechnet hatte.
Sein Etappensieg bei der Trans-Zollernalb hatten auf ein gutes Ergebnis hoffen lassen, doch das war auch der taktischen Situation geschuldet. Die Taktik spielte am Sonntag auf der Schwäbischen Alb allerdings auch eine wesentliche Rolle.
Bauers Strategie war „meine Kräfte zu schonen“, wie er sagte. Nach den Erfahrungen von der Trans-Zollernalb versuchte Bauer über die 83 Kilometer lange Schleife zu kommen, ohne zu sehr in den roten Bereich zu gehen.
Einige Male ließ sich Bauer in der großen 40 Mann starken Spitzengruppe sogar abhängen, um dann auf der Fläche wieder nach vorne zu rollen.
„Mir war klar, wenn es auf die 9,8 Kilometer Schlussrunde geht, dann habe ich meine Chance. Das Terrain dort liegt mir einfach“, erklärte Markus Bauer.
Tatsächlich war der 24-Jährige dann Teil der neun Fahrer, die nach 83 Kilometern auf die letzten beiden Schlussrunden ging.
Dort begann ein „Ausscheidungsfahren“, wie es Titelgewinner Mennen später nennen sollte. Als die Spitzenfahrer zum letzten Mal die Zieldurchfahrt passierten, da lag Markus Bauer gemeinsam mit Robert Mennen (Nörvenich) und mit Simon Stiebjahn in Führung. 15 Sekunden hinter dem Trio kam Hannes Genze mit Titelverteidiger Markus Kaufmann. Mit dessen Hilfe konnte Genze wieder aufschließen, so dass auf den letzten sechs Kilometern vier Fahrer um drei Medaillen kämpften.
In einem Anstieg fuhr Bauer „volle Kanne hoch“, weil er merkte, dass Simon Stiebjahn etwas Mühe hatte. Ein kleiner Sturz hatte keine große Bedeutung. Robert Mennen griff an und riss eine Lücke, Genze und Bauer waren auf der Verfolgung, Stiebjahn hatte Mühe.
Genze konnte eine kleine Lücke auftun zum Lexware-Rothaus Biker, doch 1,5 Kilometer vor dem Ziel fiel dem Sindelfinger die Kette herunter, Bauer konnte ihn passieren. „Ich habe alles gegeben was ich hatte. Ich bin mehr als glücklich. Stiebi und ich, wir haben gezeigt, dass wir Jungen auf dem richtigen Weg sind. Das macht Spaß“, erklärte Bauer nach seinem Erfolg, den er mit 14 Sekunden Rückstand auf Mennen (3:49:03) feiern konnte.
Stiebjahn kam noch nahe an Bauer heran, kam auf der Zielgerade aber nicht mehr vorbei. Matthias Bettinger als Achter voll im Soll
Matthias Bettinger freute sich mit seinem Teamkollegen, aber auch über sein eigenes Ergebnis. „Endlich ist man mal wieder richtig dreckig“, lachte Bettinger, der Matschrennen liebt. Der Breitnauer hatte nach rund 40 Kilometern einen Angriff gestartet und war für ein paar Kilometer mit 15 Sekunden Vorsprung vor dem Feld hergefahren. „Ich wusste, die Schlussrunden liegen mir nicht, deshalb musste ich vorher was versuchen. Klar, Top Fünf wären super gewesen, aber als Achter habe ich meine Erwartungen noch übertroffen“, kommentierte Bettinger, der 3:21 Minuten Rückstand aufwies. Andreas Kleiber (Freiburg) war mit sich gar nicht zufrieden, obwohl es für ihn noch zu einem ordentlichen 16. Rang (+8:20) reichte. „Das war nicht mein bestes Rennen“, haderte er, „ich bin so oft aus der Gruppe rausgeflogen und an einem Hinterrad wieder rein gefahren.“ Allerdings hatte er seit Freitag Schnupfen und Halsweh, was die verminderte Leistungsfähigkeit erklärte. Heiko Gutmann fuhr bis zur Schlussrunde sehr gut mit und hatte noch Kontakt zu Rang zehn. „Die letzten neun Kilometer waren für mich ziemlich hart“, bekannte Gutmann, der schließlich 19. wurde (+9:37). Auch er laboriert an einer Erkältung. „Am Schluss waren die Kräfte weg, aber unter diesen Umständen bin ich nicht unzufrieden“, meinte der Münstertäler. Immerhin: WG-Genosse Markus Bauer hatte ja die Silbermedaille gewonnen.

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