Hanna Klein vom Lexware-Rothaus Team hat bei den MTB-Weltmeisterschaften im südafrikanischen Pietermaritzburg überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Hinter den Italienern und den Franzosen wurde das BDR-Quartett Dritter.
Dass Hanna Klein am Mittwochabend zum Auftakt der WM mit einer Bronzemedaille um den Hals das Event-Gelände verlassen würde, das war in doppelter Hinsicht eine Überraschung.
Sabine Spitz hatte zum zweiten Mal in dieser Saison großes Pech und musste nach einem Trainingssturz am Dienstag mit einer Schulterverletzung passen. Hanna Klein erklärte sich bereit kurzfristig einzuspringen und kam so völlig überraschend zum ersten Staffel-Einsatz ihrer Karriere. „Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich mich natürlich anders darauf vorbereitet. Ich war auch ziemlich aufgeregt und habe gehofft, dass ich das Ergebnis nicht vermiese“, meinte die Freiburgerin im Nachhinein.
Mit einer Medaille rechnete nach Spitz’ Ausfall allerdings niemand mehr. Dass es dennoch klappte, war die zweite, eine faustdicke Überraschung.
Hanna Klein hatte überhaupt nichts zu verlieren, denn niemand erwartete von ihr Wunderdinge. „Hanna hat ihre Sache sehr gut gemacht“, lobte denn auch Manuel Fumic bei der Pressekonferenz das Engagement der knapp 26-jährigen Bikerin aus dem Hochschwarzwälder Team.
Als Fünfte wurde sie von Junior Georg Egger ins Rennen geschickt, der von U23-Fahrer Markus Schulte-Lünzum ebenfalls an dieser Position übernommen hatte.
Hanna Klein hatte es auf ihrer Runde mit absoluten Weltklassefahrerinnen wie Olympiasiegerin Julie Bresset (Fra) und Eva Lechner (Ita) zu tun. Sie wurde auch von Sprint-Weltmeisterin Alexandra Engen und der Weltcupsiegerin von Mont Sainte Anne, Katerina Nash (Cze) überholt.
„Ich habe gehofft, dass ich an Alex dran bleiben könnte, aber es ging nicht lang. Auf der zweiten Hälfte hat mir vom Staub und der Hitze die Lunge gebrannt“, erzählte Klein.
Dennoch hielt sie den Schaden, respektive den Rückstand in Grenzen und wechselte auf Manuel Fumic. Der Kirchheimer fuhr eine furiose 4,7-Kilometer-Runde, hängte den Schweizer Ralph Näf ab und fuhr unter dem Jubel seiner drei Teamgenossen zur Bronzemedaille. Die konnten ihr Glück kaum fassen.
„Ich meine, ich bin ja nicht gerade die Schnellste auf der ersten Runde. Aber es war auf jeden Fall eine Erfahrung wert mal eine schnelle Runde zu fahren. Manuel hat es natürlich raus gerissen. Ich bin so happy über die Medaille“, jubelte Hanna Klein, die jetzt natürlich zusätzlich motiviert in Richtung XC-Rennen am Samstag blickt.