Matthias Bettinger vom Lexware Mountainbike Team hat bei den Deutschen Meisterschaften in Furtwangen ein famoses Rennen gezeigt und ist als Vierter nur unglücklich an den Medaillen vorbei gefahren. David Horvath und Lars Koch schafften über 60, bzw. 42 Kilometer den Sprung aufs Podest.
Die Enttäuschung stand dem 31-jährigen Hochschwarzwälder im Gesicht geschrieben. Matthias Bettinger hatte den Profis unter den DM-Teilnehmern ein großartiges Rennen geliefert und war am Ende nicht belohnt worden.
Ein kleines technisches Missgeschick, rund zehn Kilometer vor dem Ziel, beendete Bettingers Medaillenträume.
Eine ganze Hand voll Favoriten hatte Matthias Bettinger bereits distanziert, als der Kraft raubende, 4,7 Kilometer lange Anstieg von Gremmelsbach überwunden war. Titelverteidiger Tim Böhme lag zurück, sein Vorgänger Robert Mennen auch, genauso wie der dreifache Meister Jochen Käß und Vize-Europameister Sascha Weber.
Bettinger kurbelte gemeinsam mit Simon Stiebjahn, Karl Platt und Markus Kaufmann an der Spitze. „Ich habe mich sehr gut gefühlt, es war ein geiler Tag. Aber wie immer hat mir das Glück gefehlt“, meinte er im Ziel mit belegter Stimme.
Als es bei Vöhrenbach in eine technische Passage ging, da fiel Bettingers Kette von der Kassette. „Ich bin ins Leere getreten. Da wusste ich schon, jetzt ist es vorbei“, erklärte der Lexware-Fahrer. Kein großes Problem, eigentlich. Aber nicht in dieser Phase des Rennens. Der kurze Stopp warf ihn aussichtslos zurück.
Stiebjahn attackierte im Downhill, Teamkollege Platt ging hinterher und Kaufmann musste eine zehn Sekunden Lücke lassen, die er auf den verbleibenden acht Kilometern alleine nicht mehr schließen konnte. Genauso wenig wie Bettinger seine 50 Sekunden Rückstand, die ihm das Problem einbrachte. Mit 1:38 Minuten Rückstand auf den neuen Titelträger Karl Platt (4:15:02) erreichte er das Ziel als Vierter, 44 Sekunden hinter Bronzemedaillengewinner Kaufmann.
„Ein Jahr Vorbereitung für die Katz. Jetzt ist es die Holzmedaille, einfach schade“, bedauerte Matthias Bettinger. Dass er eine großartige Leistung abgeliefert und seine bisher beste DM-Platzierung (8.) deutlich gesteigert hatte, konnte in diesem Momenten nicht trösten.
Seinen Teamkollegen ging es an diesem Tag in Furtwangen nicht gut. Keiner war in der Lage Bettinger zu unterstützen. Heiko Gutmann beendete das Rennen nach der Hälfte. „Keine Ahnung, es ging heute einfach nichts. Vielleicht hängt das noch mit meinem Trainingssturz zusammen“, rätselte er.
Andreas Kleiber brachte die DM zwar zu Ende, blieb jedoch als 29. (+29:45) weit unter seinen Möglichkeiten.
Christian Pfäffle beendete seine erste Marathon-DM auch vorzeitig. „Nach 50 Kilometern hat es einen Schlag getan“, zuckte er mit den Schultern. „Es hat keinen Sinn mehr gemacht weiter zu fahren“, meinte er mit Blick auf das kommende Bundesliga-Rennen in Bad Säckingen.
Horvath und Koch auf dem Podest
David Horvath und Lars Koch konnten beim Schwarzwald Bike-Marathon jeweils einen dritten Platz belegen. Horvath ging über die 60 Kilometer an den Start. Der U23-Fahrer lag in der Spitzengruppe und hatte sich auf seine Attacke vorbereitet. „Dann habe ich Krämpfe bekommen“, berichtete er, wie er seine beiden Fluchtgenossen Niklas Sell und Andreas Muckenhirn ziehen lassen musste.
„Leider hat es mit der Verpflegung nicht ganz hingehauen“, erklärte Horvath wie es dazu kam, dass er schließlich mit 1:28 Minuten Rückstand Dritter wurde.
Lars Koch ließ es sich trotz lädierter Hand von seinem WM-Sturz nicht nehmen in seiner Heimat Furtwangen an den Start zu gehen. Er fuhr die 42 Kilometer-Distanz und verpasste den Sieg dort nur knapp im Sprint gegen Lukas Wälde und Vinzent Dorn.
„Dafür, dass ich die ganze Woche nichts gemacht habe, ging es ganz gut“, meinte Koch zu Platz drei, vier Sekunden hinter Wälde (1:20:54).