Die längste Etappe der diesjährigen Tour sah heute unterschiedliche Ausreißer, am Ende entschied aber der erwartete Massensprint das Rennen. Nach 231 Kilometern setzte sich D. Groenewegen in Chartre durch. Peter Sagan erreichte hinter F. Gaviria Rang drei. Damit sicherte sich der UCI Weltmeister erneut wichtige Punkte im Kampf um Grün.
Die Etappe
Nach der ersten schwierigen Ankunft gestern war die heutige 7. Etappe der Tour de France wieder eine Angelegenheit für die Sprinter im Feld. Von Fougères führte die Strecke durchgehend nach Osten. Nur eine Bergwertung der 4. Kategorie stand auf dem Programm, die Sprintwertung des Tages erreichten die Fahrer nach 168 Kilometern. Große Teile der Etappe waren stark exponiert, allerdings war nur wenig Wind prognostiziert, weshalb nach 231 Kilometern im Ziel in Chartres auch ein Massensprint erwartet wurde.
Teamtaktik
Mit einem unglaublich starken Aufgebot an Rollern, hätte sich BORA – hansgrohe für die heutige Etappe einiges in etwaigen Windkantesituationen vorgenommen. Da aber kaum Wind herrschte waren die taktischen Möglichkeiten des Teams stark limitiert. Trotzdem galt es immer konzentriert zu bleiben, und vor allem Rafal Majka gut in Position zu halten. Lukas Pöstlberger und Marcus Burghardt sollten heute diese Aufgabe übernehmen, bevor im Finale das Team mit allen Kräften Peter Sagan im Kampf um den Etappensieg unterstützen sollte. Daniel Oss war dabei einmal mehr der letzte Helfer von Sagan.
Das Rennen
Zuerst wagte sich heute ein einzelner Fahrer auf die Flucht vor dem Feld. Doch mit der Aussicht auf 231 km solo verzichtete Degand freiwillig auf seine minimale Chance auf Erfolg und ließ sich nach etwa zehn Kilometern wieder vom Feld einholen. Danach wurde das Rennen kurzfristig sehr schnell. Eine starke Gruppe von zehn Fahrern, darunter der österreichische Staatsmeister von BORA – hansgrohe, Lukas Pöstlberger, setzte sich ab. Aber die Gruppe war zu stark besetzt, und allen voran Lotto-Jumbo reagierte sofort, um die Gruppe zurückzuholen. Einige Kilometer später versucht erneut ein Fahrer alleine sich vom Feld zu lösen, dieses Mal erfolgreich. Y. Offredo gelang es auf den folgenden Kilometern bis zu acht Minuten herauszufahren. Im Feld hingegen herrschte weiter Ruhe, und auch BORA – hansgrohe ließ es locker angehen. Nur langsam verringerte sich der Abstand zwischen Spitze und Feld, bis etwa 100 km vor dem Ende Movistar und AG2R versuchten das Feld auf die Kante zu nehmen. Das Überraschungsmoment war auf ihrer Seite, und das Feld teilte sich kurzfristig in drei Gruppen. Dieser enormen Tempoverschärfung fiel Y. Offredo zum Opfer. Rund 15 km später war das Feld wieder komplett geschlossen und nahm das Tempo raus. Erneut nutzte diese Situation ein Fahrer um sich abzusetzen. Bis zu 2:30 Vorsprung konnte Pichon herausfahren, doch auch sein Versuch war letztlich erfolglos. Die letzten 40 Kilometer organisierten sich die Sprintzüge, um das Finale der schnellsten Männer vorzubereiten. Auf dem leicht fallenden Abschnitt Richtung Chartres machten für BORA – hansgrohe Pöstlberger und Bodnar das Tempo an der Spitze, bevor Daniel Oss für Peter Sagan den Weg freimachte. Der UCI Weltmeister blieb wie bei den letzten Sprints am Hinterrad von F. Gaviria, doch heute war D. Groenewegen der schnellste Mann. Der Niederländer war auf den letzten 150 m nicht mehr von der Spitze zu verdrängen, dahinter landeten Gaviria und Sagan auf den Plätzen zwei und drei.
Reaktionen im Ziel
„Wie erwartet war das heute ein sehr schnelles Finale. Die Jungs haben wieder einen tollen Job gemacht und mich auf den letzten Kilometern perfekt positioniert. Mit Rang drei bin ich zufrieden. Meine Form ist sehr gut und es ist eine lange Tour de France, die noch einige Chancen für uns bietet.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Ich denke, Peter hat heute im Finale etwas dafür bezahlt, dass wir auch gestern versucht haben, um den Sieg zu kämpfen. Groenewegen hat einen frischeren Eindruck gemacht, und am Ende verdient gewonnen. Unser Team hat wieder hervorragend gearbeitet. Lukas und Bodi haben Peter perfekt positioniert, Marcus hat Rafal nach vorne gebracht. Wir haben erneut wichtige Punkte für die Sprintwertung geholt, daher sind wir mit der 7. Etappe zufrieden. Morgen wird es noch einmal eine Chance für die Sprinter geben, dann ändert sich das Rennen.“ – Enrico Poitschke, sporlticher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages
7. Etappe:
1. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)
2. Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) s.t.
3. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
4. Arnaud Démare (Groupama-FDJ)
5. Christophe Laporte (Cofidis)
6. John Degenkolb (Trek-Segafredo)
7. Daryl Impey (Mitchelton-Scott)
8. André Greipel (Lotto Soudal)
9. Andrea Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert)
10. Mark Cavendish (Dimension Data)
Gesamtstand:
1. Greg Van Avermaet (BMC)
2. Geraint Thomas (Sky) +0:06
3. Tejay van Garderen (BMC) +0:08
4. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) +0:09
5. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) +0:15
6. Bob Jungels (Quick-Step Floors) +0:21
7. Rigoberto Uran (EF – Drapac) +0:48
8. Alejandro Valverde (Movistar) +0:54
9. Rafal Majka (Bora-hansgrohe) +0:55
10.Jakob Fuglsang (Astana) +0:56
Punktewertung:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
Bergwertung:
1. Toms Skujins (Trek-Segafredo)
Nachwuchswertung:
1. Sören Kragh Andersen (Sunweb)
Teamwertung:
1. Quick-Step Floors