„Ich will um den Sieg bei der Österreich Rundfahrt mitfahren oder zumindest einen Etappensieg holen. Das sind meine Ziele“, verlautbart Stefan Denifl, der neue Kletterkönig der Eidgenossen. Er wurde von seiner Schweizer IAM-Mannschaft in den vorläufigen Kader der nächste Woche beginnenden 67. Österreich Rundfahrt einberufen. Dort will er wie letzte Woche bei der Tour de Suisse für Furore sorgen. Nach seiner Verletzungspause kann man sagen: Der Tiroler ist besser als je zuvor!
„Ich wollte schon bei der Tour de Suisse aufs Gesamtklassement fahren, aber dafür haben mir die Trainingskilometer gefehlt. Aber der Gewinn des Bergtrikots bei dieser WorldTour-Rundfahrt, das noch dazu von Tirol gesponsert wurde, war für mich ein Traum“, freute sich der 27-jährige IAM-Profi Denifl, der von seiner Mannschaft als Kapitän für die am 4. Juli beginnende Österreich Rundfahrt vorläufig nominiert wurde. Nach fast einjähriger Verletzungspause wegen Knieproblemen ist der Tiroler motiviert und hungrig auf Erfolge. Vor allem in der Heimat. Bei der Österreich Rundfahrt 2009 wurde er in der Gesamtwertung Achter und ein Jahr später Siebenter. „Mit meiner Form sollte ich das toppen können. Nach der langwierigen Verletzung am proximalen Tibiofibulargelenk habe ich oft ans Aufhören gedacht, aber ich habe mich zurückgekämpft. Und was ich sagen kann: Die Strecke der Ö-Tour taugt mir – viele Berge und kein Einzelzeitfahren“, ergänzt Denifl. Bei seiner Comeback-Rundfahrt vor wenigen Wochen in Bayern wurde er 22. in der Gesamtwertung und letzte Woche gewann er das Bergtrikot bei der Tour de Suisse.
„Hut ab vor Mühlberger“
Die österreichischen Radprofis sind derzeit so gut unterwegs wie selten zuvor: Siege und Spitzenergebnisse bei Rundfahrten durch Denifls Teamkollegen Matthias Brändle, Katusha-Profi Marco Haller und nicht zuletzt durch die „Jungen Wilden“ Gregor Mühlberger, Felix Großschartner, Lukas Pöstlberger und Michael Gogl. „Da kommt einiges nach! Beeindruckend fährt zurzeit Gregor Mühlberger, der am Sonntag auch die OÖ Rundfahrt gewinnen konnte. Diese jungen Profis kennt man mittlerweile im internationalen Geschäft und ich bin mir sicher, dass Leute wie Mühlberger bei der Österreich Rundfahrt einiges erreichen können“, sagt Denifl. Übrigens, am kommenden Sonntag treffen die heimischen Radstars bei den Staatsmeisterschaften in Güssing im Burgenland aufeinander.
IAM-Team bei Ö-Tour
Das IAM-Team hat neben Stefan Denifl eine starke Mannschaft für die Österreich Rundfahrt nominiert. Einer, der in jüngster Vergangenheit ein ähnliches Schicksal wie Denifl erlitt, ist der 24-jährige Schweizer Marcel Aregger. Seine Bilder gingen bei Quer durch Flandern in diesem Jahr um die Welt, als er regungslos am Boden lag. Marcel ist zurück im Rennzirkus und will Stefan Denifl unterstützen. Die bekommt er auch vom erst 22-jährigen Clement Chevrier, 2010 Etappensieger bei Tre Bresciana, und vom 27-jährigen Schweizer Jonathan Fumeaux, 2012 Etappensieger bei der Alsace-Rundfahrt. In starker Form präsentiert sich auch der 26-jährige Italiener Matteo Pelucchi, der heuer die Trofeo Playa de Palma-Palma gewann und im letzten Jahre Etappensiege bei Tirreno-Adriatico, der Burgos Rundfahrt und 2012 bei den Vier Tage von Dünkirchen verbuchen konnte.
Routiniers Degand und Reynes
Der 29-jährige Belgier Thomas Degand erzielte im vergangenen Jahr bei der Österreich Rundfahrt einen zehnten Gesamtrang und holte sich im Vorjahr auch den Gesamtsieg bei der Tour du Languedoc-Roussilon. Und mit dem 33-jährigen Spanier Vicente Reynes kommt der Siebente von Mailand – San Remo 2007 und zweifache Vuelta-Etappenzweite von 2011 und 2014 zur Rundfahrt.
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– Stefan Denifl bei der Tour de Suisse am Rettenbachferner
Homepage: www.oesterreich-rundfahrt.at