Starker Rafal Majka holt Rang fünf an der Mur-de-Bretagne, Peter Sagan baut Führung in der Punktewertung weiter aus


Nach einem harten Schlagabtausch auf den letzten drei Kilometern setzt D. Martin die entscheidende Attacke im Kampf um den Tagessieg. BORA – hansgrohe war auch heute immer bei den kritischen Situationen an der Spitze des Feldes. Am Ende erreicht Rafal Majka einen starken fünften Rang, Peter Sagan wird Achter und baut damit die Führung im Kampf um Grün aus.
Die Etappe
Auf der 6. Etappe der Tour de France wartete heute die Mur-de-Bretagne im Finale auf die Rennfahrer. Nach dem Start in Brest führten die ersten Kilometer flach Richtung Osten, bevor eine Bergwertung der 3. und eine der 4. Kategorie auf das Peloton wartete. Bei 135 km stand der Zwischensprint des Tages auf dem Programm. Danach musste die Mur-de-Bretagne gleich zweimal bewältigt werden, um nach 181 Kilometer das Ziel zu erreichen.
Teamtaktik
Bereits einige Male war die Mur-de-Bretagne Etappenziel der Tour de France, mit durchaus unterschiedlichen Ergebnissen. Peter Sagan war einmal Vierter, aber auch die Klassementsfahrer haben an diesem Anstieg eine Chance auf den Sieg. BORA – hansgrohe ließ sich daher heute zwei Optionen fürs Finale offen. Rafal Majka sollte am Beginn des Schlussanstiegs, dem steilsten Abschnitt, bei Attacken mitgehen, oder selbst seine Chance suchen. Während Peter Sagan so gut als möglich vorne dranbleiben wollte, um auf dem flacheren letzten 300m noch eine Chance im Sprint zu haben. Marcus Burghardt und Daniel Oss waren abgestellt, um Rafal und Peter während des Tages in Position zu halten. Der Rest des Teams sollte je nach Rennsituation flexibel eingesetzt werden.
Das Rennen
Auch heute löste sich schnell eine Gruppe vom Feld. Fünf Fahrer hatten schon nach wenigen Kilometern mehr als vier Minuten Vorsprung. Im ersten, flachen Teil der Strecke, konnte die Spitzengruppe diesen auch bis über sieben Minuten ausbauen. Doch Quick-Step machte das Rennen früh schnell. Nach den beiden ersten Bergwertungen und einer Seitenwindpassage war das Feld geteilt, Lotto-Jumbo versuchte P. Roglic wieder nach vorne zu bringen, wo Sky und Quick-Step weiter auf das Tempo drückten. Aufgrund dieser Verfolgung, schrumpfte der Vorsprung der Ausreißer nun schnell auf unter drei Minuten. Gregor Mühlberger war der einzige BORA – hansgrohe Fahrer, der im zweiten Teil des Feldes war, alle anderen rund um Sagan und Majka hatten den Sprung nach vorne geschafft. Etwa 75 km vor dem Ziel war das Feld wieder geschlossen und die erste Tempohatz beendet, der Abstand zu den Spitzenreitern allerdings schon auf zwei Minuten geschmolzen. Nach der Sprintwertung des Tages, bei der Peter Sagan Rang drei aus dem Feld erreichte, setzte sich ein Fahrer aus der Spitze solo ab. Doch schon bei der ersten Passage der Mur-de-Bretagne waren alle Ausreißer eingeholt, und das Finale war eröffnet. Michelton-Scott startete als erstes Team einen Angriff, J. Bauer setzte sich ein paar Sekunden ab, Lotto-Jumbo und Movistar nahmen wenig später die Verfolgung auf. 8 km vor dem Ende übernahm BORA – hansgrohe das Kommando und Pöstlberger, Mühlberger, Burghardt erhöhten das Tempo im Feld. Wenig später war Bauer gestellt und das Feld wieder geschlossen am Fuße des Schlussanstiegs. D. Martin trat 1500 m vor dem Ziel unwiderstehlich an, und holte den Tagessieg. Rafal Majka und Peter Sagan erreichten die Ränge fünf und acht. Durch einige Zeitabstände verbesserte sich Majka weiter in der Gesamtwertung und liegt nun schon an neunter Stelle.
Reaktionen im Ziel
„Das war heute eine sehr schnelle Etappe und das Finale war richtig hart. Unser Team war heute wieder richtig stark, wie jeden Tag bisher. Am Fuße des Schlussanstiegs waren Peter und Ich in perfekter Position. Als Martin attackiert hat, konnte niemand folgen. Ich war am Rad von Thomas und Porte, aber sie konnten die Lücke nicht schließen. Auf dem letzten Kilometer habe ich überlegt zu attackieren, aber es war Gegenwind, und daher besser bei den anderen zu bleiben. Am Ende war es ein gutes Resultat für uns, einige Fahrer haben wichtige Sekunden verloren, wir waren vorne dabei und ich bin sehr zufrieden mit Rang fünf.“ – Rafal Majka
„Wir können heute sehr zufrieden sein, wie die Etappe für uns gelaufen ist. Das Team war wieder sehr stark und immer vorne, wenn es notwendig war. Am Ende haben wir das Rennen mitbestimmt und Rafal und Peter perfekt in den letzten Berg gebracht. Dann haben die Beine entschieden. Es war klar, dass das Finale für Peter heute schwierig werden würde, er war aber wieder knapp dran. Ich freue mich für Rafal, er hat heute gezeigt, dass er in sehr guter Form ist. Einige Fahrer haben im Kampf um die Gesamtwertung schon ein paar Sekunden verloren, Rafal war vorne bei den Besten dabei.“ – Enrico Poitschke, sporlticher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages
6. Etappe:
1. Daniel Martin (UAE Team Emirates)
2. Pierre Latour (AG2R) +0:01
3. Alejandro Valverde (Movistar) +0:03
4. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) s.t.
5. Rafal Majka (Bora-hansgrohe)
6. Adam Yates (Mitchelton-Scott)
7. Bauke Mollema (Trek-Segafredo)
8. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
9. Geraint Thomas (Sky)
10. Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo)
Gesamtstand nach 6. Etappe:
1. Greg Van Avermaet (BMC)
2. Geraint Thomas (Sky) +0:03
3. Tejay van Garderen (BMC) +0:05
4. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) +0:06
5. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) +0:12
6. Bob Jungels (Quick-Step Floors) +0:18
7. Rigoberto Uran (EF – Drapac) +0:45
8. Alejandro Valverde (Movistar) +0:51
9. Rafal Majka (Bora-hansgrohe) +0:52
10.Jakob Fuglsang (Astana) +0:53
Punktewertung:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
Bergwertung:
1. Tom Skujins (Trek-Segafredo)
Nachwuchswertung:
1. Sören Kragh Andersen (Sunweb)
Teamwertung:
1. Quick-Step Floors