Team Auto Eder Bayern mit zwei Kandidaten für die Weltmeisterschaft

Bilder oder Fotos hochladen

Haller und Zimmermann überzeugen mit Top-Resultaten in Italien

Mit fünf Top-Ten-Platzierungen beim «Giro della Lunigiana» haben die Nationalfahrer des Team Auto Eder Bayern am Wochenende bereits WM-Form gezeigt. «Diese Rennen haben für die Weltmeisterschaften Selbstvertrauen gegeben», so Patrick Haller. Bereits auf der ersten Etappe über 98,7 Kilometer zwischen Castelnuovo Magra und Ponzano zeigten sich Haller und sein Teamkollege Georg Zimmermann gewohnt offensiv. «Auf den ersten Kilometern gab es eine Spitzengruppe mit deutscher Beteiligung, da konnten wir uns noch zurückhalten», so Zimmermann. Während Haller 25 Kilometer vor dem Ziel mit einer zwölfköpfigen Verfolgergruppe nochals in die Attacke ging, griff Zimmermann erst im drei Kilometer langen Schlussanstieg an. «Ich habe gemerkt, dass ich gut drauf bin, und konnte noch einige Fahrer einholen – aus dem Hauptfeld war nur einer schneller als ich», so der 17-Jährige aus Neusäß Hainhofen. Mit nur 32 Sekunden Rückstand auf den italienischen Sieger Daniel Savini wurde Zimmermann nach 2:17:46 Stunden Achter und zweitbester Deutscher. Haller kam mit weiteren acht Sekunden Rückstand auf Rang neun ins Ziel.

Auch auf der zweiten Etappe, 116,9 Kilometer mit Start und Ziel in Fosdinovo, bekannten Haller und Zimmermann früh Farbe: «Ich wollte die 40 Sekunden in der Gesamtwertung wieder aufholen, daher habe ich früh versucht, in eine Gruppe zu kommen», so Haller. Ein Ziel, das aufging. Mit zwei Italienern konnte sich der 18-Jährige absetzen. «25 Kilometer vor dem Ziel hatten wir noch eineinhalb Minuten Vorsprung, das sah eigentlich ganz gut aus», so Haller. «Aber dann wurde es mit heftigem Gegenwind richtig richtig schwer und hinten haben einige Teams voll aufgedreht.» So wurde Hallers Gruppe 15 Kilometer vor dem Ziel doch noch eingefangen und Zimmermann vollendete für seinen Teamkollegen. «Für mich war das Rennen gelaufen, also bin ich noch für Georg voll in den letzten Berg reingefahren und dann nur noch locker ins Ziel gefahren», so Haller. Gleichzeitig drehte Zimmermann auf den letzten sechs mit im Schnitt sieben Prozent ansteigenden Kilometern voll auf: «Vor dem Schlussberg in eine sehr gute Position gefahren, konnte ich am Berg gleich mit den Besten mitfahren und mich mit vier Italienern absetzen.» Nach zahlreichen Angriffen wurde der 17-Jährige in 2:51:48 Stunden mit fünf Sekunden Rückstand auf Sieger Nicola Conci Fünfter. Haller kam auf Platz 77 ins Ziel.

Auf den finalen 94,4 Kilometern von La Spezia nach Luni di Ortonovo konzentrierte sich Haller ohne weitere Ambitionen in der Gesamtwertung wieder voll auf das Tagesergebnis. «Leider war das Rennen für mich 200 Meter zu lang», so der 18-Jährige. «Erst habe ich es wieder in Spitzengruppen versucht, aber da es erneut viel Wind gab, habe ich mich lieber auf das Finale konzentriert.» Während Georg Zimmermann die letzte Bergwertung für sich entschied und einen kleinen Vorsprung in die entscheidende Abfahrt nahm, dann aber in einer Kehre zu Sturz kam, griff Haller im flachen Finale nochmals an, wurde aber kurz Meter vor dem Ziel von einer kleinen Gruppe eingeholt und kam letztlich auf Platz zehn ins Ziel. «Das war natürlich sehr ärgerlich, aber mit der Form bin ich zufrieden.» Zimmermann verlor am Schlusstag durch seinen Sturz über eine Minute, behauptete sich als Zehnter jedoch auf den Top-Plätzen der Gesamtwertung.

Auch der weitere Kader des Team Auto Eder Bayern überzeugte am Wochenende. Im Rahmen der Deutschen Bergmeisterschaften an der südlichen Weinstraße im pfälzischen Ramberg holten Florian Gindhart und Lukas Ortner die Plätze sieben und acht. Felix Wacker und Max Hamberger wurden im Kampf gegen die Uhr Zwölfter und 16., sicherten dem Team Auto Eder Bayern Platz drei in der Tageswertung und qualifizierten sich damit ebenfalls für den zweiten Lauf und die Deutsche Meisterschaft. Nach einem taktischen Rennen wurde Gindhart Zehnter der DM. Lukas Ortner, Max Hamberger und Felix Wacker kamen auf den Plätzen 17, 18 und 21 ins Ziel.
Nach dem Ausfall des Rennens in Frankfurt belegt das Team Auto Eder Bayern in der Endabrechnung der Bundesliga Rang vier. «Dafür, dass wir die meisten Rennen durch die Terminüberschneidungen mit den internationalen Einsätzen ohne Top-Besetzung fahren mussten, geht das Ergebnis in Ordnung», so Christian Schrot, Trainer der Mannschaft. «Noch deutlicher wirken sich die Einsätze mit der Nationalmannschaft leider in der Einzelwertung aus.» Hier landet Georg Zimmermann auf Platz 17, Patrick Haller und Florian Gindhart werden 19. und 21. der Gesamtwertung. «Dieses Ergebnis spiegelt sicher nicht die Saisonleistungen wider, aber mit zahlreichen Siegen und Spitzenplatzierungen sowie herausragenden Ergebnissen im ,Nations-Cup’‘ und bei den internationalen Rennen gehört dieses Jahr sicher zu den erfolgreichsten der Teamgeschichte», so die Bilanz des Trainers.

International geht es für das Team Auto Eder Bayern voraussichtlich auch weiter. Am Dienstag gibt der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) seine Nominierung für die Radweltmeisterschaften in Richmond, USA, bekannt. «Dort dürften wir voraussichtlich mit zwei Fahrern dabei sein», rechnet Schrot sowohl Haller als auch Zimmermann beste Chancen aus. Für den weiteren Kader stehen die Bayerischen Meisterschaften auf der Bahn sowie verschiedene kleinere Rennen im Kalender.

www.team-auto-eder-bayern.de