Jeder Tag ist für IAM Cycling anders. Bei dieser fünften und letzten Etappe der Belgium Tour hatte das Schweizer Team einen kontrastreichen Tag. Nach der Aufgabe wegen Übelkeit seines Leader Matthias Brändle, durfte sich IAM Cycling mit dem 10. Platz von Martin Elmiger bei dieser Lüttich-Bastogne-Lüttich würdigen Etappe, trösten. Ein Top 10 an diesem Sonntag, der dem Schweizer Meister den 5. Schlussplatz sicherte, mit 1’49‘‘ Rückstand auf den Tages- und Gesamtsieger Greg Van Avermaet (BMC).
Der Tag hatte nicht gut begonnen. „Matthias Brändle at sich seit heute Moren über Übelkeit beschwert“, erklärte Vincent Chollet, Arzt des Genfer Universitätsspital (HUG). „Er hatte Bauchschmerzen. Nach einer kurzen Untersuchung stand fest, dass er alle Symptome einer Gastroenteritis hatte. Da gibt es keinen Schuldigen, dies ist nur Pech. Dies kann von einer Verunreinigung im Hotel wie auch einem Virus im Feld kommen. Bei IAM Cycling setzten wir alles daran, um solche Probleme zu vermeiden. Wir arbeiten mit einer Diätistin und alle Mitglieder der Betreuung sind geschult und wissen, welche Hygienemassnahmen zu nehmen sind. Dies kann von der einfachen, aber so wichtigen Geste des regelmässigen Händewaschens gehen, bis zur Sicherstellung, dass die Kältekette bei den Nahrungsmitteln nicht unterbrochen wird, denn wir sind ja immer unterwegs. Die Hotels müssen auch diese Regeln folgen, unter anderem, wenn sie Buffets anbieten. Aber man darf nicht vergessen, dass der Magen eines Leistungssportlers viel empfindlicher ist, als der einer gewöhnlichen Person. Wir sind am Ende eines schweren Rennens, wo von den Körpern alles abverlangt wurde. Bei all diesen Anstrengungen ist das Immunsystem natürlich auch geschwächt.“
Um mit der Logik der vorhergegangenen Tage fortzusetzen, war dieser letzte Renntag nicht einfach. Nach mehreren Versuchen hat es eine Gruppe von 24 Fahrer, darunter Martin Elmiger, es geschafft loszuziehen, um das Finale unter sich auszumachen. Greg Van Avermaet, sehr stark, hat das Double geschafft und sowohl den Tages- wie auch den Gesamtsieg geholt. Eine Minute und 26 später überquerte der Schweizermeister die Ziellinie auf dem zehnten Platz. Ein Resultat, dass ihn zufriedenstellt, genau wie die Einstellung des gesamten Teams bei diesem Rennen. „Es war schwer, wir sind den ganzen Tag mit Vollgas gefahren“ erzählte Martin Elmiger. „Ich war mit den Besten unterwegs. Es hat mir nicht viel gefehlt und ich habe mein Bestes gegeben. Ich bin seit sechs Wochen kein Rennen mehr gefahren und ich war mit meinem Gefühl sehr zufrieden. Ich glaube ich werde beim Tour de Suisse, meinem nächsten Rennen, bereit sein. Hier bei der Baloise Belgium Tour hatten wir als Team eine tolle Woche, alle sind vorne mitgefahren, um das Trikot von Matthias Brändle zu verteidigen. Es gibt keine bessere Übung wie diese für unsere jungen Fahrer. An der Spitze zu sein und das Feld anzuführen ist eine andere Arbeit als geschützt im Feld zu fahren. Und für IAM Cycling ist es eine sehr gute Werbung in Belgien, dem Land des Radsports.“
Eine allgemeine positive Bilanz, die von Mario Chiesa, sportlicher Leiter gemeinsam mit Eddy Seigneur, geteilt wird: „Viele unsere Fahrer sind bei diesem Rennen wieder ins Renngeschehen eingestiegen und was sie diese Woche geleistet haben war sehr gut. Wir wollten eine Etappe gewinnen und dies haben wir getan. Alles, was danach kam, war Bonus. Unterstreichen möchte ich vor allem die Leistung unserer drei Jüngsten, Simon Pellaud, Sondre Holst Enger und Marcel Arreger. Sie haben eine grossartige Arbeit geleistet und haben alles gegeben, damit wir das Leadertrikot so lange als möglich behalten konnten. Ein grosses Bravo an die gesamte Mannschaft.“