Nachdem die Hitze die 2. Etappe der Vuelta schwerer als erwartet machte, erreichte am Ende eine stark reduzierte Gruppe das Ziel. A. Valverde holte den Sieg, während Emanuel Buchmann einmal mehr mit Rang sieben überzeugen konnte. Damit klettert der Junge Deutsche auch auf Rang sieben in der Gesamtwertung.
Die Etappe
Eigentlich waren die 163,5 Kilometer zwischen Marbella und Caminito del Rey heute dem UCI Weltmeister Peter Sagan wie auf den Leib geschnitten. Vom Start weg führte die Strecke bergan zu einer Bergwertung der 2. Kategorie. Auch danach war die 2. Etappe der Vuelta durchwegs wellig mit zwei Bergwertungen der 3. Kategorie, und auch zum Ziel ging es noch einmal bergan. Damit würden es die klassischen Sprinter heute sehr schwer haben, Sagan hingegen hat schon oft bewiesen, dass er sehr gut mit welligem Terrain zurechtkommt.
Teamtaktik
Die Etappe sprach also für Peter Sagan. Doch nachdem der UCI Weltmeister nach seinem Sturz an der Tour de France noch nicht wieder 100 % in Form ist, brauchte BORA – hansgrohe heute auch einen Plan B. Mit Jay McCarthy hatte man aber einen zweiten Fahrer in den Reihen, der bei Sprints aus kleineren Gruppen nach welligen Etappen durchaus bestehen kann. Im Baskenland gewann der junge Australier in diesem Jahr schon genau so eine Etappe. Damit war BORA – hansgrohe heute in jedem Fall gut aufgestellt und man wollte das Rennen entsprechend kontrollieren. Um größere Gruppen am Beginn zu kontrollieren, waren vor allem Michael Schwarzmann und Marcus Burghardt abgestellt. Gegen Ende sollte dann alles für einen Sprint getan werden.
Das Rennen
Direkt nach dem Start setzte sich eine gut besetzte 7-Mann-Gruppe vom Feld ab. Am Anstieg zur ersten Bergwertung des Tages konnte die Spitze schnell einen Vorsprung von mehr als 3 Minuten herausfahren, während im Feld BMC um den Gesamtführenden R. Dennis die Führung übernahm. Über weite Strecken des Tages blieb diese Rennsituation unverändert. BMC kontrollierte das Rennen und der Vorsprung der Ausreißer pendelte bei drei Minuten. Als der Vorsprung kurz vor der ersten Zieldurchfahrt bei vier Minuten angekommen war, begann auch BORA – hansgrohe mit Marcus Burghardt im Feld zu arbeiten. Schnell verringerte sich der Abstand wieder auf etwa 2:45, während die Spitzengruppe auseinanderfiel. 25 km vor dem Ziel war nur noch ein Fahrer an der Spitze und der Vorsprung unter eine Minute gesunken. Auch die Teams Sky und Movistar zeigten sich nun an der Spitze des Feldes, wo Lukas Pöstlberger seine BORA – hansgrohe Teamkollegen in Position hielt. Als R. Dennis in Probleme kam, drückte Sky aufs Tempo. Leider brachte diese Tempoverschärfung auch Peter Sagan in Schwierigkeiten. Im nun entbrannten Finale konnte auch Jay McCarthy der ersten Gruppe nicht mehr folgen. Doch BORA – hansgrohe hatte mit Majka, Formolo und Buchmann immer noch drei Fahrer in aussichtsreicher Position. Am Ende holte Buchmann einen starken siebten Rang beim Sieg von A. Valverde und rückte damit auch auf Rang sieben in der Gesamtwertung vor.
Ergebnis
01 A. Valverde 4:13:01
02 M. Kwiatkowski +0:00
03 L. De Plus +0:03
07 E. Buchmann +0:03
12 D. Formolo +0:03
20 R. Majka +0:08
Reaktionen im Ziel
„Ich bin auf einem guten Weg, aber ich brauche immer noch Zeit. Ich werde von Tag zu Tag besser, aber nach meinem Sturz an der Tour bin ich immer noch nicht bei 100 %. Wie bei jedem Rennen habe ich alles versucht, am Ende hat es einfach nicht gereicht.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Ich hatte wieder richtig gute Beine heute und habe mich am Ende stark gefühlt. Eigentlich liegen mir solche Ankünfte nicht besonders, aber das Resultat heute war sehr gut. Das Team hat mich im Finale auch super unterstützt, und aus allen Schwierigkeiten raus gehalten, als es tricky wurde. Bei der Vuelta kann jeden Tag etwas passieren, man muss auf jeder Etappe voll konzentriert sein, und wir haben immer noch 19 Etappen vor uns.“ – Emanuel Buchmann
„Die Etappe heute war durch die Hitze viel schwieriger als erwartet. Viele Fahrer hatten Probleme. Als Dennis abreißen lassen musste, hat Sky das Tempo noch einmal erhöht. Leider konnte auch Peter dem Tempo dann nicht mehr folgen und auch Jay hatte am letzten Anstieg Probleme. Aber unsere Bergfahrer sind wieder ein starkes Rennen gefahren. Rafal hat Emu am Ende noch gut nach vorne gefahren, und der hat mit seinem siebenten Rang wieder gezeigt, dass er in toller Form ist. Auch Davide war noch in dieser Gruppe. Wir können also mit dem Tag wieder zufrieden sein.“ – Steffen Radochla, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe