Villard-de-Lans/Côte 2000, Frankreich – BMC Racing Team Fahrer Tejay van Garderen verlor am Freitag auf einer schnellen und regennassen Etappe beim Critérium du Dauphiné die Gesamtführung und rutschte auf den fünften Rang ab. Eine frühe Fluchtgruppe schaffte es bis ins Ziel und sorgte für den Wechsel an der Spitze.
Van Garderen beendete die Etappe als Elfter mit einem Rückstand von 2:14 auf den Etappensieger Rui Costa (Lampre-Merida), der bei der Bergankunft den Sprint vor Vincenzo Nibali (Astana Pro Team) gewann. Nibali wurde der dritte Gesamtführende des Rennens, während Costa mit 29 Sekunden Rückstand auf den zweiten Rang vorrückte. Van Garderen rangiert mit 42 Sekunden Rückstand auf dem fünften Platz.
Miserable Witterungsbedingungen sorgten für eine frühe Teilung des Hauptfelds nach nur 15 Kilometern. Von dort an starteten die Attacken und fünf Fahrer – Costa, Tony Gallopin (Lotto-Soudal), Tony Martin (Etixx-Quick Step), Nibali und Alejandro Valverde (Movistar Team) – konnten sich erfolgreich vom rasch kleiner werdenden Feld lösen.
„Das war ein verregneter Tag, es ging auf und ab, aber vor allem war die Etappe sehr technisch angelegt“, sagte van Garderen. „Jeder, der auf einen Etappensieg aus war, versuchte heute in eine Fluchtgruppe zu kommen. Alle wussten, dass die Fluchtgruppe heute eine gute Chance auf den Sieg hat. Die Fahrer, die es schliesslich geschafft haben, waren sehr stark.“
Gemäss van Garderen sei das Hauptfeld bereits auf rund ein Dutzend Fahrer geschrumpft, als sich die Fluchtgruppe absetzen konnte.
„Ich wusste, dass ich mich nicht mit allen anlegen konnte. Ich konzentrierte mich auf Chris Froome und Romain Bardet“, so van Garderen. „Jeder dieser zwei Fahrer lag zwei Minuten hinter der Führung und beide sind starke Fahrer.“
Mit Rohan Dennis und Dylan Teuns halfen zwei BMC Racing Team Fahrer den Bemühungen von van Garderen. Das Duo versuchte die Fluchtgruppe nicht weiter als dreieinhalb Minuten davonziehen zu lassen.
„Ein grosses Lob gilt den zwei Fahrern“, sagte van Garderen. „Sie waren heute einfach unglaublich. Leider waren wir ein bisschen zu isoliert. Wenn Fahrer wie Nibali und Valverde auf der Strasse davonziehen, sind sie schwer einzuholen.“
Gemäss BMC Racing Team Sportdirektor Yvon Ledanois wäre es besser gewesen mehr Fahrer um van Garderen zu haben. Aber das Team musste dem Wetter und der Arbeit, Dennis zwei Tage lang im Trikot des Führenden zu halten, ein wenig Tribut zollen.
„Das Wetter war wirklich schlecht und es war für alle schwer“, so Ledanois. „Wir glauben nicht, dass die Dauphiné jetzt vorbei ist. Vielleicht gelingt uns morgen die grosse Überraschung.“
Vor den letzten zwei Tagen, die beide mit einer Bergankunft enden, fühle sich van Garderen gut. Als Drittplatzierter im Jahr 2010 gehört er aktuell zu den fünf Fahrern, die innerhalb einer Minute Rückstand auf den Gesamtführenden liegen.
„Ich bin motiviert“, so van Garderen. „Valverde und Nibali sind gestern beide am Pra-Loup gescheitert. Vielleicht haben wir Glück im Unglück und es hilft uns das Trikot nicht mehr verteidigen zu müssen. Vielleicht braucht Astana so mehr Kraft zu Beginn der Etappe und ich habe am letzten Anstieg die besseren Beine. 42 Sekunden sind nicht viel.“
Statements in der BMC Racing Team Audio Line.