Italienisches Fest in Baselga – Fausto Masnada triumphiert bei 3er Etappe der Tour of the Alps


Zwei Jahre nach dem Erfolg von Matteo Montaguti in Cles glänzt die italienische Flagge wieder bei der Tour of the Alps: Der 25-jährige Fausto Masnada von Gianni Savios Androni-Sidermec-Team entschied am Mittwoch, 24. April, die dritte Etappe von Salurn nach Baselga di Piné mit nur 106,3 km, für sich.

Es war eine kurze Etappe, aber mit ausschlaggebenden Höhenmetern (fast 2700) und deshalb sehr gefürchtet vom Führenden der Rangliste Pavel Sivakov (Team Sky), der Angriffe der gefährlichsten Rivalen in der Gesamtwertung vorhersagte. So war es dann auch, vor allem beim letzten Aufstieg in Richtung Baselga, aber der russische Fahrer wurde auch diesmal hervorragend von seinem Team Sky unterstützt. Nicht zu vergessen Sky-Athlet Chris Froome in der Rolle des Edel-Helfers.
„Wenn ich darüber nachdenke, ist es unglaublich“, sagte Sivakov nach dem Ziel mit einem neuen Cyclamen-Shirt auf seinen Schultern. „Ich hatte nicht nur einen viermaligen Tour de France-Sieger als Edel-Helfer, sondern Chris gibt mir ständig Ratschläge. Er hat mir eingetrichtert, mich zu beruhigen und nicht auf die Angriffe zu reagieren: Mein Team hat hervorragende Arbeit geleistet, und selbst zuletzt stand ich nie unter Druck.“
Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und Rafal Majka (Bora-hansgrohe) trugen ihren Teil dazu bei, den Anführer in Verlegenheit zu bringen, Chris Froome reagierte jedoch immer schnell, begleitet von den jungen Sivakov und Geoghegan Hart.

Vicenzo Nibali und Chris Froome – Foto: Gerhard Plomitzer
Auf dem letzten Kilometer übernahm Fausto Masnada das Kommando und setzte sich von einer aus etwas 10 Radfahrern bestehenden Gruppe, worin sich auch die Favoriten befanden, ab. Der Italiener siegte mit 4 Sekunden vor Geoghegan Hart, Rafal Majka und Vincenzo Nibali. Sivakov reichte der siebte Platz um die Gesamtführung zu behalten. Chris Froome landete mit 12 Sekunden Rückstand auf Rang 13.

„Das war heute ein schwieriger Sieg. Der erste Erfolg für mich in Italien, ist schon etwas Besonderes. Meine und Mattia Cattaneos Aufgabe bestand darin, unsere Karten im Finale auszuspielen. Das haben wir gemacht. Beim Aufstieg mit den Attacken von Majka und Nibali habe ich einige Meter verloren, aber ich konnte zurückschlagen und alles lief ideal. Nun träume ich von einem Etappensieg beim Giro d’Italia, ich weiß nun, dass ich es schaffen kann“, so Masnada.
Zu Beginn des Rennens hatte es eine Ausreißergruppe gegeben mit Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida), Manuele Boaro (Astana Pro Team), Evgeny Shalunov (Gazprom Rusvelo), Elie Gesbert (Team Arkea Samsic), Nicola Bagioli (Nippo-Vini Fantini-Faizané), Carlos Julian Quintero (Manzana Postobon), Francesco Gavazzi (Androni Giocattoli-Sidermec), Nicolau Beltran (Caja Rural Seguros RGA), Fernando Barcelo Aragon (Euskadi-Murias), Simone Velasco (Neri Sottoli-Selle-Ktm) Michele Corradini und Marco Tizza (italienisches Nationalteam). Sie konnten sich einen dreiminütigen Vorsprung rausfahren.
Die Leader-Trikots wurden alle bestätigt, Pavel Sivakov bleibt im Besitz der Gesamtführung sowie auch des weißen Trikots, während Samitier (Euskadi-Murias) und Kuen (Vorarlberg-Santic) das grüne und rote Trikot verteidigten.

Die Etappe am morgigen Donnerstag führt über 134 km von Baselga di Pine nach Cles. Dabei gilt es schwierige Anstiege zu meistern, beginnend mit dem sehr harten Forcella di Brez (5,9 km bei 10,2% durchschnittlicher Steigung) und mit dem Predaia-Pass (10 km bei 7,5% Steigung), der 19 km vor dem Ziel überwunden wird. 3000 Meter vor dem Ziel steht noch die „Pontara“ an.
Morgen gibt es auch eine Premiere: Bei den Hilfs-Motorrädern geht das Elektromobil Eva EsseEsse9 an den Start. Das sportliche Ego-Elektromotorrad vom Team Trentino Gresini, welches an der Moto-E teilnimmt, wird die Radler ebenfalls begleiten.
@ToA
Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com