Die erste Etappe der Slowenien-Rundfahrt war etwas für die Sprinter, und auf der Zielgerade lieferten sich die schnellen Männer einen hektischen Kampf um den Sieg. S. Consonni war der schnellste am Tag, während Matteo Pelucchi den 2. Platz belegte.
Die Etappe
Die von vier auf fünf Tagen verlängerte Slowenien-Rundfahrt führte das Fahrerfeld auf der 159km langen und relativ flachen Auftaktetappe von Lendava, der östlichsten Gemeinde Sloweniens, nach Murska Sobota. Zum Ende der ersten Rennhälfte in Goričko erwartete das Peloton der einzige Anstieg des Tages (4. Kat, 0,8km, 6,4%). Kurz nach dem Startschuss machten die Fahrer zum ersten Mal in der Geschichte der Rundfahrt einen kurzen Abstecher nach Ungarn bevor es wieder zurück nach Slowenien ging. Nach etwa 92 gefahrenen Kilometern überquerten die Fahrer wiederum die Grenze, aber diesmal nach Österreich, bevor sie wieder nach Slowenien zurückkehrten und die letzten 66km auf slowenischem Boden in Angriff nahmen. Abgesehen von dem einzigen Anstieg des Tages war die Strecke fast tellerflach und somit eine Angelegenheit für die Sprinter des Pelotons.
Teamtaktik
Der flache Parcours war für die endschnellen Männer zugeschnitten und es war zu erwarten, dass die Etappe in einem Massensprint entschieden würde. Deshalb wollte sich heute das Team auf den Endsprint konzentrieren. Matteo Pelucchi hatte am ersten Tag der Rundfahrt gute Aussichten, ein solides Resultat herauszufahren. Deshalb wollte das Team alles daran setzten, den italienischen Sprinter tatkräftig zu unterstützen, und mit Rudi Selig stand ihm auch heute ein starker Anfahrer zur Seite. Angesichts des starken Sprinterfeldes würde der Kampf um den Sieg jedoch nicht leicht werden.
Es war auch wichtig, dass alle Fahrer des Teams sicher über die Ziellinie kamen, so dass Rafał Majka, der Titelverteidiger vom Vorjahr, eine gute Chance hat auf den bevorstehenden Etappen vorne im Gesamtklassement mitmischen zu können.
Das Rennen
Der Startschuss zum Auftakt der Slowenien-Rundfahrt fiel heute am frühen Nachmittag in Lendava. Die ersten Ausreißversuche gleich zu Beginn der Etappe wurden vom Feld jedoch schnell unterbunden. Die 5-Mann Fluchtgruppe des Tages konnte sich dann nach 25km bilden und fuhr nach einer Stunde im Sattel einen Vorsprung von fast 4 Minuten heraus. Die Sprinterteams beschleunigten vorübergehend das Tempo und kurz vor dem Anstieg in Goričko betrug der Vorsprung der Spitzengruppe nur noch 2:20 Minuten. Der Abstand zwischen dem Quintett und dem Peloton blieb konstant bis die Fahrer die Verpflegungszone erreichten. Mit noch etwas mehr als 45km bis zum Ziel machten die Sprinterteams, die heute einen Podestplatz im Visier hatten, Ernst und schlugen ein höheres Tempo an. Die Lücke begann sich dann langsam zu schließen. Der zwischenzeitlich eintretende Regen beeinflusste die Fahrbahnverhältnisse und erschwerte das Rennen etwas für die Fahrer. Nach 135km an der Spitze war es dann schließlich um den letzten verbleibenden Ausreißer geschehen und die Sprintermannschaften übernahmen die Tempoarbeit. Auf dem Schlussteil der Strecke warteten mehrere 90-Grad-Kurven auf die Fahrer, was die letzten Kilometer tückisch machten. Bei den Sprintvorbereitungen 1km vor dem Ziel gingen einige Fahrer, darunter Rafał Majka zu Boden, aber glücklicherweise verletzte er sich nicht ernsthaft. Der polnische Kletterer wird versuchen, morgen wieder an den Start zu gehen und sein Bestes zu geben. Bei der Massenankunft in Murska Sobota zeigte sich S. Consonni am schnellsten. Matteo Pelucchi verpasste nur knapp den Etappensieg und belegte den 2. Platz.
Reaktionen im Ziel
„Das Team hat mich den ganzen Tag gut unterstützt und ich bin sehr zufrieden mit unserer Teamarbeit. Mit noch 20km bis zum Ziel musste ich auch wegen eines Defekts mein Rad wechseln. Und das war Pech. Dann musste ich von hinten vorfahren, um mich in eine gute Ausgangsposition für den Sprint zu bringen. Kurz danach ereignete sich direkt vor mir ein Unfall und leider ist Rafał in diesem Moment auch zu Boden gegangen. Auf den letzten Kilometern war der Sprint äußerst chaotisch, und wenn ich nicht Pech gehabt hätte, hätte ich vielleicht die Etappe gewonnen. Aber das ist Radfahren und man muss es so nehmen, wie es kommt.“ – Matteo Pelucchi
„Matteo hatte etwas Pech auf der heutigen Etappe. Er hatte einen Defekt 20km vor dem Ziel und musste das Rad wechseln, und danach musste er versuchen, wieder Anschluss ans Feld zu finden. Mit noch 1km bis zum Ziel ereignete sich dann ein Unfall direkt vor ihm und er musste ausweichen und anschließend versuchen, schnell zu beschleunigen, was ihm viel Kraft gekostet hat. Dann wurde er noch auf der Zielgerade etwas blockiert. Ich habe viel Respekt vor dem Sieger aber ich glaube, dass Matteo die schnellsten Beine hatte, jedoch hatte er heute leider viel Pech.“ – Christian Poemer, Sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto
1. Etappe » Lendava › Murska Sobota (159km)
1 Consonni Simone UAE-Team Emirates 3:32:05
2 Pelucchi Matteo BORA – hansgrohe ,,
3 Bonifazio Niccolo Bahrain Merida Pro Cycling Team
4 Mezgec Luka Mitchelton-Scott ,,
5 Zabel Rick Team Katusha – Alpecin ,,
6 Enger Sondre Holst Israel Cycling Academy ,,
7 Roosen Timo Team LottoNL-Jumbo ,,
8 Korošec Rok My Bike – Stevens ,,
9 Modolo Sacha Team EF Education First-Drapac p/b Cannondale
10 Colnaghi Luca Sangemini – MG.Kvis