Peter Sagan stürmt zum Etappensieg in La Roche-Sur-Yon und erobert auch das erste Gelbe Trikot für BORA – hansgrohe an der Tour de France.


Peter Sagan stürmt zum Etappensieg in La Roche-Sur-Yon und erobert auch das erste Gelbe Trikot für BORA – hansgrohe an der Tour de France.
In einem packenden Finale kamen nach einem Sturz letztlich nur mehr etwa 15 Fahrer gemeinsam auf die letzten ansteigenden 800m. Peter Sagan eröffnete den Sprint früh und konnte sich in einem Fotofinish knapp vor S. Colbrelli durchsetzen. Damit holte der UCI Weltmeister nicht nur den Etappensieg, sondern auch das erste Gelbe Trikot in der noch jungen Teamgeschichte von BORA – hansgrohe.
Die Etappe
Der Beginn der zweiten Etappe von Mouilleron-Saint-Germain nach La Roche-Sur-Yon war heute etwas welliger als gestern an der Atlantikküste. Eine Bergwertung der 4. Kategorie stand nach 28 Kilometern auf dem Programm. Durchwegs im Landesinneren waren die insgesamt 182,5 Kilometer heute weniger windanfällig, allerdings wieder von vielen Ortsdurchfahrten geprägt. Bei Rennkilometer 132 gab es den Zwischensprint des Tages, gefolgt vom Bonussprint bei Kilometer 168,5, bevor das Finale eingeläutet wurde.
Teamtaktik
Der gestrige Auftakt hat gezeigt, wie wichtig es in der ersten Tour-Woche ist, sich immer vorne im Feld aufzuhalten, um Stürze so gut als möglich zu vermeiden. Daher war auch heute das oberste Ziel von BORA – hansgrohe beide Leader ohne Zwischenfälle ins Ziel zu bekommen. Vor allem Maciej Bodnar und Marcus Burghardt, die beiden Routiniers im Team, hatten die Aufgabe ihre Teamkollegen in Position und aus dem Wind zu halten. Die Strecke war heute zwar weniger exponiert als gestern, allerdings wieder gespickt mit Ortsdurchfahrten und unzähligen Kreisverkehren. Dann diesen Punkten zieht sich das Fahrerfeld immer besonders in die Länge. Die Zielgerade in La Roche-Sur-Yon war heute ebenfalls ansteigend, sogar etwas mehr als gestern, was dem UCI Weltmeister Peter Sagan entgegenkommen sollte. Ihm standen im Finale wieder Lukas Pöstlberger und Daniel Oss zur Verfügung, um den erwarteten Sprint vorzubereiten.
Das Rennen
Auch heute war der scharfe Start unmittelbar von Attacken begleitet. Schnell setzten sich 3 Fahrer vom Feld ab, um an der Bergwertung der 4. Kategorie um den einen Punkt zu kämpfen. Der Abstand zum Feld war zu diesem Zeitpunkt etwa zwei Minuten, doch danach ließen sich zwei der Ausreißer wieder ins Feld zurückfallen. Nur ein Spitzenreiter versuchte weiter sein Heil in der Flucht und baute seinen Vorsprung auf bis zu 4:30 aus. Das Feld, angeführt von Quick-Step, kontrollierte das Rennen aber mühelos, und auf den letzten 100 km schrumpfte der Abstand zwischen Spitze und Feld kontinuierlich. Kurz vor der Sprintwertung des Tages zeigte sich BORA – hansgrohe das erste Mal an der Spitze des Feldes. Nach einem perfekten Lead-out konnte sich Peter Sagan in der Folge auch im Sprint des Feldes durchsetzen und holte wichtige Punkte im Kampf um das Grüne Trikot. Von da an hielt sich das deutsche WorldTeam immer an der Spitze des Feldes. Der letzte Ausreißer wurde 12 Kilometer vor dem Ende gestellt, und das Finale war nun hektisch wie gestern. Diesmal ereignete sich ein Sturz auf den letzten 2 Kilometern und nur etwa 15 Fahrer kamen auf die ansteigende Zielgerade. Peter Sagan eröffnete seinen Sprint früh und konnte auf den letzten Metern S. Colbrelli um nur wenige Zentimeter auf Distanz halten. Damit holte der UCI Weltmeister den Etappensieg und das Gelbe Trikot.
Reaktionen im Ziel
„Ich bin überglücklich und muss ein großes Lob an mein BORA – hansgrohe Team aussprechen. Schon 30 km vor dem Ziel haben wir heute zu arbeiten begonnen, und die Jungs haben mich aus allen Schwierigkeiten rausgehalten. Das Finale war hart, und sehr technisch. Demare und Degenkolb haben den Sprint eröffnet, aber ich bin relativ früh vorbeigezogen. Am Ende war es knapp und ich hatte etwas Glück, das Colbrelli nicht mehr vorbeigekommen ist. Ich bin unglaublich stolz das Gelbe Trikot zu tragen, nicht nur für mich, sondern für mein BORA – hansgrohe Team. Mein Vater ist hier, und Freunde aus Zilina und ich möchte diesen Sieg meinem Sohn Marlon widmen.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Wir wussten, dass wir heute wieder eine Chance auf den Sieg haben. Das Team hat wie gestern hervorragend gearbeitet. Wir waren heute früh vorne und das hat sich bezahlt gemacht, als der Sturz am Ende passiert ist. Peter hat früh angetreten, da wurde es nochmal knapp. Aber hat gezeigt, welch Champion er ist und hat den Sieg geholt.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
„Ich habe den letzten Kilomter im Bus verfolgt. Es war ein echtes Herzschlagfinale, aber Peter hat den Sieg und das erste Gelbe Trikot unserer Teamgeschichte geholt. Das ist für unser BORA – hansgrohe Team ganz besonderer Moment, den wir nie vergessen werden. Aber wir werden weiter konzentriert bleiben, denn dieser Sieg war erst unser erstes Ziel. Wir wollen noch das Grüne Trikot und eine Top-Fünf-Platzierung in der Gesamtwertung am Ende der Tour erreichen.“ – Ralph Denk, Team Manager
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto
2. Etappe:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
2. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) s.t.
3. Arnaud Demare (Groupama-FDJ)
4. André Greipel (Lotto Soudal)
5. Alexander Kristoff (UAE Team Emirates)
6. Timothy Dupont (Wanty-Groupe Gobert)
7. Alejandro Valverde (Movistar)
8. Andrea Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert)
9. John Degenkolb (Trek-Segafredo)
10. Philiippe Gilbert (Quick-Step Floors) +0:08
Gesamtstand:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
2. Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) +0:06
3. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) +0:10
Bergwertung:
1. Dion Smith (Wanty-Groupe Gobert)
Sprintwertung:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
Nachwuchswertung:
1. Fernando Gaviria (Quick-Step Floors)
Teamwertung:
1. Quick-Step Floors