Ernst Feigl ist am 16.9.2024 verstorben.
Die Trauerfeier findet statt am
– Freitag, 20.09.24 um 11:15h
– Nürnberg / Westfriedhof – Neue Trauerhalle
Nürnberg/Fürth – Frankens Radsportler trauern um Ernst Feigl, der am 16. September im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Als einmalig großer Radsportidealist , Funktionär und Veranstalter war Ernst Feigl rund 50 Jahre unermüdlich für den RSC Fürth und für Frankens Radsport im Einsatz. Von 1955 bis 1959 saß Ernst Feigl als Amateur zwar nur vier Jahre im Trikot des „RC Kleeblatt Fürth“ im Rennsattel , doch der Radsport ließ ihn seitdem nie mehr los. Der gebürtige Nürnberger war ab 1968 jahrzehntelang Inhaber des das renommierten Fachgeschäftes „Radsport-Schertl“. Als exzelenter Kenner und Förderer des Rennsports hat Ernst Feigl ein großes Stück der fränkischen Radsportgeschichte mitgestaltet und geprägt.
Genau dreißig Jahre lang war Ernst Feigl von 1963 bis 1992 ohne Unterbrechung in der Vorstandschaft des RC Kleeblatt Fürth, der sich 1967 mit dem RC Triumph Fürth zum „RSC Fürth“ zusammenschloss, im Einsatz. Feigls wichtigstes Anliegen war es schon damals, neben dem beliebten Fürther Cross-Rennen, das seit 1951 stattfand, in Fürth auch ein großes Straßenrennen durchzuführen. Zusammen mit Fürths Altmeister Georg Hegendörfer und dem unvergessenen großen Radsport-Mäzen August Bätz war Ernst Feigl 1967 Initiator des traditionellen „Frühjahrs-Strassen-Preises“. Unter seiner Regie wurde diese Radsport-Großveranstaltung , die viele Jahre als BDR-Auswahl-Rennen und als Bundesliga-Rennen ausgetragen wurde, zu einem viel beachteten Höhepunkt des bayerischen Radsportkalenders und schließlich zum traditionellen „ fränkischen Frühjahrs-Klassiker “. Auch eine Deutsche Jugendmeisterschaft und zahlreiche Bayerische Meisterschaften fanden auf der gefürchteten Cadolzburger-Runde statt.
Ernst Feigl, der 2001 zum letzten Mal die Organisation des Frühjahrs-Strassen-Preises leitete, durfte mit berechtigtem Stolz auf seine Arbeit zurückblicken, denn kein anderer bayerischer Radsportverein führte so konstant wie der RSC Fürth alljährlich zwei sehr hochkarätige Veranstaltungen durch, wobei seit 2002 Bernd Hilpert, der 1. Vorsitzende des RSC Fürth als Nachfolger von Ernst Feigl, die große Tradtion mit ebenso großen Engagement fortsetzte.
Ernst Feigl hat sich in über vier Jahrzehnten nicht nur durch seine Veranstaltungen um den Fürther Radsport verdient gemacht, er war darüber hinaus auch stets für die Entwicklung des gesamten nordbayerischen Radsports unermüdlich im Einsatz. Als 1973 in Nürnberg-Katzwang die „RSG-Paintco-Franken“, gegründet wurde, aus der später die erfolgreiche RSG-Nürnberg und anschließend das Profi-Team Nürnberger entstand, hatte Ernst Feigl ganz wesentlichen Anteil an der Entstehung und am Gelingen dieser damals viel Aufsehen erregenden ersten „Renngemeinschaft“ Bayerns. Nicht nur, dass Ernst Feigl die neue RG – zu der auch der RSC Fürth damals als Trägerverein gehörte – großzügig finanziell und materiell unterstütze, er besorgte dem jungen Verein mit der Firma Paintco auch den ersten Sponsor; damals ein absolutes Novum im Radrennsport der deutschen Amateure! Auch als sich der Nürnberger Verein in den 80-er-jahren zum erfolgreichsten deutschen Club im deutschen Straßenrennsport entwickelt hatte , war es wieder Ernst Feigl, der durch seine guten Kontakte, die Verbindung zur Firma Hercules knüpfte, die daraufhin unter ihrem Namen rund zehn Jahre lang die RSG-Hercules sponserte! „Mir war es wichtig, dass im Raum Franken Rennsport auf höchstem Niveau möglich wurde“, erinnerte Ernst Feigl oft an seine damaligen Bemühungen.
Zugleich hatte Ernst Feigl jedoch auch immer den Radsportnachwuchs im Blick und zusammen mit Gerhard Martin, Rüdiger von Frankenberg und Theo Immendörfer war er auch stets für junge Radsporttalente im Einsatz; sogar ein „Bundesliga-Team Franken“, das sich mit jungen Fahrern aus der Region sehr wacker schlug, wurde mit Hilfe der Fürther Funktionäre einst gegründet.
Ein großes Problem bedrückte Ernst Feigl in seinen letzten Jahren immer mehr. „Es gibt inzwischen leider viel zu wenig Radrennen vor allem immer weniger Wettbewerbe für Schüler und Jugendliche, das ist sehr traurig. Ich kann nur an alle Radsportvereine appellieren, wieder mehr gezielte Jugendarbeit zu leisten und kleine Veranstaltungen für den Nachwuchs durchzuführen, denn nur so hat der Radsport in unserer Region noch eine Zukunft“, warnte Ernst Feigl eindringlich.
Manfred M a r r