Tim Böhme ist Deutscher Meister!


Tim Böhme


Podest

Team Bulls ebnet mit starkem Teamwork den Weg zum Titel
Tim Böhme hat sich am Sonntag im saarländischen Sankt Ingbert zum ersten Mal in seiner
Karriere den Titel des Deutschen Marathon-Meisters gesichert. Nach lehrbuchmäßiger
Vorarbeit seiner Teamkollegen behielt Tim Böhme in diesem sehr taktisch geprägten
Rennen auch auf den hektischen letzten Kilometern die Nerven und war im entscheidenden
Moment zur Stelle. Nachdem der 32-jährige Wahl-Frankfurter bereits 2007 an gleicher
Stelle die Silbermedaille gewonnen hatte und auch 2009 in Garmisch-Partenkirchen nur
knapp am Titel vorbei geschrammt war, hatte das lange Warten auf die Goldmedaille an
diesem Sonntag nun endlich ein Ende.


Auf der schnellen 82 Kilometer lange Strecke mit `nur´ 2200 Höhenmetern ließ sich im
Vorfeld kein wirklicher Favorit ausmachen, stattdessen kam ein Gruppe von knapp zehn
Fahrern als Medaillenanwärter in Fragen, von denen auch (fast) jeder für den Titel gut war.
„Das Rennen wird schnell werden, aber auch sehr taktisch. Wahrscheinlich bleibt lange
eine größere Gruppe zusammen, so dass eine starke Mannschaft im Rücken von Vorteil ist.
Wir müssen wachsam sein und unsere Kräfte bündeln“ waren sich Karl Platt, Tim Böhme,
Simon Stiebjahn und Stefan Sahm vor dem Start einig. Die taktische Marschrichtung war
also klar und die vier Bulls-Piloten trafen mir ihrer Vermutung voll ins Schwarze. Sehr bald
nach dem Start bildete sich eine zehnköpfige Spitzengruppe, die über die gesamte erste
Hälfte des Rennens bestand hatte. Bis zur entscheidenden Phase verloren Marx, Genze
und Palmberger den Anschluss, das Team Bulls hingegen war nach wie vor mit allen vier
Fahrern in der nun siebenköpfigen Spitzengruppe vertreten.
Auf den letzten 15 Kilometern nutze das Team Bulls diese Stärke dann voll aus. Eine
Attacke folgte der anderen, Kaufmann, Käß und Mennen wurde so zum nachsetzten
gezwungen, was zusehends Kraft kostete. Als Kaufmann dann am letzten steilen Anstieg
wenige Kilometer vor dem Ziel selber einen Angriff startete war Tim Böhme zur Stelle. So
entstand eine Lücke zum Rest der ehemaligen Spitzengruppe, Tim Böhme war gegen Käß
und Kaufmann nun aber auf sich gestellt. An zweiter Position jagte Böhme den letzten
Singletrial hinunter und als Kaufmann ein Fahrfehler unterlief, setzte sich Böhme
geistesgegenwärtig an die Spitze. Die letzten Überholversuche von Käß konnte er
erfolgreich abwehren und rollte wenig später jubelnd und überglücklich als neuer
Deutscher Marathon-Meister über die Ziellinie. Seine Teamkollegen komplettierten die sehr
starke Leistung des Team Bulls mit den Plätzen fünf (Karl Platt), sechs (Simon Stiebjahn)
und sieben (Stefan Sahm).
„Jaaaaa – endlich habe ich das Trikot!! Ich habe so lange auf den Titel gewartet und ihn
schon zweimal nur um Sekunden verpasst. Heute hat es endlich geklappt, jetzt kann ich mit
Sankt Ingbert Frieden schließen. Meine Vorbereitung in den letzten sechs Wochen verlief
super und auch die Krankheit nach dem Grand Raid hat mich wohl nicht aus der Bahn
geworfen. Ich habe mich während des Rennens sehr wohl gefühlt, die Beine waren richtig
gut. Der Titel ist aber auch ein Verdienst der ganzen Mannschaft. Karl, Simon, Stefan und
ich haben perfekt zusammen gearbeitet und ich muss mich bei ihnen für die Vorarbeit
bedanken. Genau das ist es, was uns als Team Bulls ausmacht!“ strahlte Böhme nach der
Siegerehrung.
Bereits am Freitag war Bulls-Youngster Martin Frey bei der U23-Weltmeisterschaft im
norwegischen Hafjell am Start. Nach einem guten Start lag Frey voll auf Kurs für die Top
15, als ihn der Linienwechsel eines Konkurrenten zu einem Ausweichmanöver zwang. Ein
scharfkantiger Stein bescherte ihm einen Platten, doch nach dem Laufradwechsel in der
Techzone war Frey drauf und dran sich wieder in die Top 15 zurück zu kämpfen. Bei einem
heftigen Sturz in der steilsten Abfahrt der Strecke zerstört er sich dann aber Vorderrad
und Sattel, was ihn erneut zu einem Boxenstopp zwang. Am Ende sprang dennoch der 25.
Platz heraus.
„Ich hatte super Beine, war in den Top 15 drin und hatte Zug nach vorne. Der Platten war
echt ärgerlich, aber die Aufholjagd ging sehr gut. Ich war bereits fast wieder dran, doch
dann habe ich es in der Abfahrt übertrieben und bin gestürzt. Mein Fehler. Unter diesen
Umständen bin ich mit den Ergebnis aber zufrieden, denn ich bin in jedem Fall eine sehr
starkes Rennen gefahren und habe mich auch von zwei Boxenstopps nicht aus dem
Konzept bringen lassen.“ resümierte Frey.

Jubel Team

Ergebnisse:
Deutsche Meisterschaft Marathon:
1. Tim Böhme – Team Bulls – 3:01:10 h
2. Markus Kaufmann – Team Centurion-Vaude – 3:01:15 h
3. Jochen Käß – Team Centurion-Vaude – 3:01:34 h
4. Robert Mennen – Topeak Ergon Racing Team – 3:01:52 h
5. Karl Platt – Team Bulls – 3:01:54 h
6. Simon Stiebjahn – Team Bulls – 3:01:58 h
7. Stefan Sahm – Team Bulls – 3:02:27 h
U23-Weltmeisterschaft Cross Country:
1. Michiel van der Heijden – Niederlande – 1:18:40
2. Jordan Sarroux – Frankreich – 1:19:29 h
3. Howard Grotts – USA – 1:19:52 h
25. Martin Frey – Deutschland – 1:25:11h

Bilder: © Thomas Liening / Gerd Böhme / Team Bulls

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