Top-10-Platzierung für Patrick Konrad beim Grand Prix Cycliste de Montreal.

Nach dem Grand Prix Cycliste de Québec ging es für BORA – hansgrohe nach Montreal um die 9. Austragung des 195,2 km langen Grand Prix Cycliste de Montreal in Angriff zu nehmen. Wie auch am Freitag wurde das heutige Rennen von zahlreichen Attacken geprägt. Kurz vor der vorletzten Runde setzte sich Gregor Mühlberger mit zwei anderen Fahrern an die Spitze des Rennens, aber trotz seiner kämpferischen Leistung wurde das Trio auf der letzten Runde vom Feld eingesammelt. Am Ende kam es zu einem Sprint einer rund 30-köpfigen Spitzengruppe, den M. Matthews für sich entschied. Patrick Konrad belegte den 9. Platz und war damit erneut bester BORA – hansgrohe Fahrer bei den zwei Rennen in Kanada dieses Jahr.
Die Strecke
Start und Ziel des anspruchsvollen Eintagesrennens war auf der Avenue du Parc im Zentrum von Montreal. Die Fahrer mussten 16 Runden von je 12,2km absolvieren, und der Parcours wies insgesamt 4528 Höhenmeter auf. Gleich zu Beginn jeder Runde wartete die schwierigste Steigung der Strecke, die 1800m lange Côte Camillien-Houde. Dieser Anstieg wies zwei Haarnadelkurven und eine durchschnittliche Steigung von 8 Prozent auf. 4km später folgte der zweite Anstieg, die Côte de Polytechnique (780m, 6%). Eine kurze scharfe Abfahrt mit mehreren technischen Kurven führte dann zu einem ziemlich flachen 1.5km langen Rennabschnitt. Der dritte Anstieg, die Steigung zum Boulevard du Mont-Royal (400m, 2,4%), erwartete das Peloton etwa 3km vor dem Ende jeder Runde. 500m von der Ziellinie entfernt ging es in der Avenue du Parc nach einer Spitzkehre auf einen etwa 4 Prozent steilen Anstieg bis zur Ziellinie.
Die Teamtaktik
Im Vergleich zu dem GP de Québec war die Ankunft in Montreal etwas sprinterfreundlicher. Allerdings um das heutige Rennen zu gewinnen musste man nicht nur Endschnelligkeit auf der Ziellinie beweisen, sondern auch Kletterstärke zeigen, um die erheblichen Höhenmeter zu absolvieren. Wie auch am Freitag war es auch möglich, dass auf den letzten drei Runden ein Feuerwerk von Angriffen stattfinden könnte. BORA – hansgrohe musste aufmerksam sein, um eventuelle Attacken rechtzeitig zu neutralisieren. Felix Großschartner und Peter Kennaugh sollten deshalb auf den letzten vier Runden versuchen, solche Angriffe abzuwehren. Käme es zu einem Sprint in Montreal, dann hätte Patrick Konrad eine gute Chance, ein solides Ergebnis einzufahren.
Das Rennen
Gleich nach dem Startschuss in Montreal begannen mehrere Fahrer zu attackieren und es dauerte ungefähr 15km, ehe sich die Spitzengruppe des Tages bildete. Die fünf Ausreißer fuhren nach 30km einen Vorsprung von 3:30 Minuten heraus, der während des Tages auf maximal 5:30 anwuchs. Das Peloton hatte es nicht allzu eilig, das Quintett einzuholen und so blieb die Rennsituation die meiste Zeit unverändert. Allerdings unter dem Tempodiktat der Teams der Favoriten in der zweiten Rennhälfte begann sich der Vorsprung der Spitzengruppe langsam zu reduzieren, und einer der Ausreißer musste sich zurück ins Feld fallen lassen. Auf der drittletzten Runde machte das Peloton, angeführt von Lotto Soudal und Sunweb, erneut Jagd auf die Spitzengruppe und der Abstand zum Quartett schmolz äußerst schnell. Mit 35km bis zum Ziel lancierten mehrere Fahrer eine Attacke aus dem Peloton heraus und es gelang zwei Fahrern zur Spitzengruppe aufzuschließen, aber diese Gruppe zerfiel einige Kilometer später. Danach gelang es einem Trio, darunter Gregor Mühlberger, sich vom Feld zu distanzieren und an die Spitze zu setzen. Trotz eines beherzten Kampfes des österreichischen BORA – hansgrohe Fahrers wurde das Trio mehrere Kilometer später vom herbeieilenden Feld geschluckt. Die Entscheidung fiel dann letztendlich auf der Zielgerade, wo in einem Sprint aus einem reduzierten Feld heraus M. Matthews sich den Sieg holte. Nach seinem 5. Rang beim Grand Prix Cycliste de Québec am Freitag gelang es Patrick Konrad heute einen guten 9. Platz zu belegen.
Ergebnis
01 M. Matthews 5:19:27
02 S. Colbrelli +0:00
03 G. Van Avermaet +0:00
04 O. Naesen +0:00
09 P. Konrad +0.00

Reaktionen im Ziel
„Der Kurs dieses Jahr war mit einem extra Anstieg vor dem Ziel etwas schwerer als in den letzten Jahren. Das kam uns entgegen. Wir haben versucht, mit einer frühen Attacke von Gregor Mühlberger das Rennen schwer zu machen. Am Schluss ist dann doch eine größere Gruppe als erwartet in den Sprint gekommen. In der 180 Grad Kurve 500m vor dem Ziel musste man volles Risiko eingehen, um noch in eine gute Position für den Sprint zu kommen. Das ist mir auch fast gelungen aber ich war nicht in einer optimalen Position. Ich war etwas zu weit hinten, wurde aber trotzdem noch Neunter.“ – Patrick Konrad

„Am Ende war das Rennen etwas für die Sprinter denn das Tempo war von Anfang an nicht so hoch. Auf den letzten Runden konnten die endschnellen Fahrer gut mithalten und wir konnten sie nicht distanzieren. Wir haben es mit Peter Kennaugh und auch mit Gregor Mühlberger versucht. Gregor gelang es auf der vorletzten Runde mit Mohorič und Polanc eine Attacke zu lancieren aber leider wurde das Trio vom Feld wieder eingeholt. Danach haben wir es mit Patrick Konrad versucht und er belegte am Ende des Tages einen guten 9. Platz im finalen Sprint. Ich bin mit der Leistung des ganzen Teams sehr zufrieden.“ – Ján Valach, Sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe