Vicente Reynes: „Dieser zweite Platz ist wie ein Sieg“

IAM Cycling präsentiert sich auf den heissen Strassen der Spanien-Rundfahrt weiterhin von seiner besten Seite. Am Ende der 164.7 km langen vierten Etappe von Mairena del Alcor nach Cordoba musste sich Vicente Reynes nur dem Deutschen Sprinter John Degenkolb geschlagen geben. Der Mallorquinische Radprofi verlor zwar den Sprint gegen den Sieger von Giant Shimano, war aber dafür in der Lage den gestrigen Etappensieger und Leader Michael Matthews sowie Daniel Martin, Alexandr Kolobnev und weitere grosse Fahrer hinter sich zu lassen. Ein Platz auf dem Podest ist für den Spanier eine super Genugtuung, nachdem er lange Zeit in dieser Saison an einer chronischen Prostatitis litt.

Während der Abkühlung im Eiswasser-Bad direkt nach der Etappe konnte Vicente Reynes seine Freude nicht verbergen und bedankte sich beim ganzen Team für die Unterstützung und das entgegen gebrachte Vertrauen: „Dieser 2. Platz ist wie ein Sieg. Ich hatte heute trotz der Hitze einen guten Tag. Ich hatte mich in den Anstiegen selten so gut gefühlt. Ich denke das Höhentraining auf dem Bernina hat sich ausgezahlt. Ich möchte dieses heutige Resultat der ganzen Mannschaft, meinem Trainer Marcello Albasini, den Ärzten und meiner Familie widmen. Es waren schwierige Wochen sowohl für mich, als auch für sie alle. Heute konnte ich mich ihm Feld gut verstecken und einigermassen schonen. Im Finale schnappte ich mir dann das Hinterrad von Degenkolb. Als Tony Martin den Sprint lancierte, entschied ich mich, ihm zu folgen. Das war meine einzige Chance, die sehr endschnellen Sprinter zu überraschen. Das ist der Grund, weshalb ich meinen Sprint dann auch bereits 300 Meter vor dem Ziel startete. Ich bereue nichts. Degenkolb war heute ganz einfach besser als ich.“

Marcello Albasini, der zusammen mit Mario Chiesa als einer der sportlichen Leiter im Einsatz ist, lobte nach der Etappe die Tapferkeit seines Schützlings: „Ich habe immer an die Qualitäten von Vicente geglaubt. Die heutige Etappe war erneut sehr schwierig mit Temperaturen zwischen 42 und 43 Grad Celsius. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass er in der Lage wäre, im Finale derart mitzumischen und die meisten Sprinter in Schach halten zu können. Er tat dies auf seine Art und Weise und entsprechend verdient hat er sich diesen 2. Rang. Während unserem Höhentraining im Engadin war er bereits in einer guten Verfassung und er hat seither noch einmal Fortschritte gemacht. Dass er um den Etappensieg mitfahren kann, ist auf jeden Fall eine Bestätigung für ihn und für uns, dass er die Schmerzen hinter sich gelassen hat und wieder unbeschwert fahren kann. Und mit dieser Form kann ich mir gut vorstellen, dass er uns noch mehr als einmal überraschen kann.“


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