Vuelta a España – Thomas Degand: „Nebst all den physischen Schmerzen, fühle ich eine riesige Enttäuschung in mir“

Die Pechsträhne bei IAM Cycling ist noch immer nicht vorbei. Nachdem die Mannschaft bereits auf der zweiten Etappe Matteo Pelucchi und David Tanner nach Stürzen verlor, erlebte man bei IAM Cycling heute leider erneut ein solches Szenario. Thomas Degand kam bereits nach 32 km bei einem grossen Massensturz zu Fall und musste für weitere Abklärungen mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus von Benidorm gebracht werden. Der medizinische Bericht war dann aber für den Belgier beruhigend. Brüche gab es keine, dafür schwere Blutergüsse. Das Glück, welches derzeit nicht auf der Seite von IAM Cycling steht, stand heute dafür ganz an der Seite von Tom Dumoulin (Gian-Alpecin). Der Niederländer feierte auf dem Col de Puig Llorença einen schönen Etappensieg vor Chris Froome und übernahm dank diesem Sieg das rote Leadertrikot, welches er dem bisherigen Gesamtleader Esteban Chaves heute abnahm.

Paradoxerweise waren die ersten Worte von Thomas Degand, als er den Krankenwagen verliess, Ausreden. Er präsentierte sich offensichtlich enttäuscht, da er die Vuelta nicht beenden und somit seine Mannschaft im Kampf für den ersten Etappensieg bei einer Grand Tour seit der Gründung 2013 nicht mehr unterstützen kann. „Direkt vor mir stürzte ein Fahrer und ich hatte keine Chance mehr, auszuweichen“, erzählt Degand. „Ich fand mich am Boden auf der anderen Seite der Abschrankungen wieder. Es war sehr brutal. Ich bin ziemlich heftig auf meine linke Seite gefallen. Dabei erlitt ich viele Schürfungen und glücklicherweise zog ich mir keine Brüche zu. Das ist schon mal ein wichtiger Punkt. Die Aufgabe bei der Vuelta ist nun das Abbild meiner Saison. Die Mannschaft gab mir hier die Gelegenheit und ich konnte diese leider nicht wahrnehmen. Nebst all den physischen Schmerzen, fühle ich eine riesige Enttäuschung in mir. Das Rennen ist nun für mich beendet und ich hoffe, dass ich nun schnell Fortschritte machen werde und danach so schnell wie möglich wieder auf mein Fahrrad steigen kann.“

Für seine Rückkehr gibt es im Moment noch kein genaues Datum. Da er sich aber keine Fraktur zugezogen hat und auch sonst einen beruhigenden Bericht erhalten hat, wir die sportliche Leitung von IAM Cycling zusammen mit den Teamärzten die Situation nun klären, wann mit einer möglichen Rückkehr unter der Voraussetzung das die Verletzungen normal verheilen, gerechnet werden kann.

Eddy Seigneur, der bei der Vuelta zusammen mit Mario Chiesa als sportlicher Leiter im Einsatz ist, betonte, dass die Mannschaft das Ziel eines Etappensieges nicht aus den Augen verloren hat und weiterhin daran festhält. „Thomas Degand hätte in den kommenden Bergetappe, vor allem jener in Andorra, eine gut Rollen spielen können“, erklärt Seigneur. „Es wäre sicher eine tolle Möglichkeit gewesen, die Farben von IAM Cycling an der Spitze zu präsentieren. Trotz dieses erneutes Rückschlags werden wir morgen erneut mit dem Ziel Etappensieg starten. Vicente Reynes fühlt sich besser und das Finale könnte ihm gut passen. Auch wenn wir nur noch mit sechs Fahrern unterwegs sind, sind wir weiterhin motiviert vorne unterwegs zu sein. Wir werden unsere Taktik etwas ändern und wir müssen aggressiver unterwegs sein.“