Eine Etappe, die an die Frühjahrsklassiker erinnerte. Gleich zu Beginn setzte sich eine 7-köpfige Fluchtgruppe ab, die 20km vor dem Ziel gestellt worden ist. Ein gewohntes Bild war der BORA – hansgrohe Zug, der die Kontrolle im Feld überhatte, als UCI Weltmeister Peter Sagan wenige Kilometer vor dem Ziel mit einer 12- Mann starke Gruppe sich auf den Weg Richtung Ziel machte. Bei der Flamme Rouge attackierte der Niederländer L. Boom (LottoNL-Jumbo), sicherte sich den Tagessieg und ist nun neuer Führender der BinckBank Tour. Peter Sagan sprintete auf Platz zwei und ist in der Gesamtwertung ebenfalls auf dem zweiten Platz. Die Sprintwertung führt der Weltmeister weiterhin an.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Etappen war die heutige Fünfte eine, die wohl eher den kletterambitionierten Fahrern gelegen kam. Mit gesamt 21 Hellingen (Anstiege), 16 davon kategorisiert, erinnerte die heutige Strecke an die Frühjahrsklassiker und führte die BinckBank Tour wieder zurück in die Niederlande. Die 167.3km lange Etappe war prädestiniert für eine Fluchtgruppe wie für viele Attacken in den kurzen aber anspruchsvollen Anstiegen.
Das Wetter war auch heute nicht einem typischen Sommertag entsprechend, immer wieder gab es kleine Schauer. Um kurz nach 12:30Uhr setzte sich das Rennen in Bewegung. Nach einigen gefahrenen Kilometern schaffte es eine Gruppe von 7 Fahrern eine zweiminütige Lücke gegenüber dem Peloton zu öffnen. Die Fluchtgruppe arbeitete gut zusammen und konnte diesen Vorsprung über viele Kilometer konstant halten.
Im Feld war es wieder einmal der BORA – hansgrohe Zug, mit Andreas Schillinger, Michael Kolar und Lukas Pöstlberger, die an der Spitze präsent waren. Aber auch der deutsche Meister Marcus Burghardt, Christoph Pfingsten und Maciej Bodnar unterstützten ihre Teamkollegen und kontrollierten das Tempo im Hauptfeld.
Die engen und verwinkelten Straßen, mitunter dem Anstieg auf den Cauberg, den man aus dem Amstel Gold Race kennt, sorgten immer wieder für Unachtsamkeit im Feld. So kam es zu dem einen oder anderen Sturz. Zum Glück wurden aber keine schwerwiegenden Verletzungen gemeldet.
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Als die letzte Runde eingeläutet wurde, war das Peloton in zwei Gruppen auseinandergebrochen. BORA – hansgrohe, mit Peter Sagan, war im vorderen Part, Führender S. Küng (BMC) lag einige Sekunden dahinter. Bei noch 28km hatte die Fluchtgruppe nur mehr 37 Sekunden, das Peloton war wieder zu einer großen Gruppe zusammengekommen. Zwei Fahrer attackierten aus der Fluchtgruppe heraus, doch nach kurzer Zeit schlossen auch UCI Weltmeister Peter Sagan, wie auch einige andere Favoriten auf den Tagessieg zu dieser Gruppe auf. Immer wieder gab es Attacken von einigen Fahrern, wie auch von BORA – hansgrohe Fahrer Peter Sagan.
In einem packenden Finale sahen die vielen Zuseher den Niederländer L. Boom (Team LottoNL-Jumbo), wie er sich bei der Flamme Rouge absetzte und einige Meter vor den anderen die Ziellinie querte. UCI Weltmeister Peter Sagan sprintete mit G. Van Avermaet (BMC) kämpften um Platz zwei, welcher an Peter Sagan ging.
In der Gesamtwertung gab es eine Veränderung, L. Boom ist neuer Führender, BORA – hansgrohe Sprinter Peter Sagan liegt 2 Sekunden hinter ihm. Das blaue Trikot des besten Sprinters gehört weiterhin dem UCI Weltmeister.
BORA – hansgrohe Sprinter war froh, dass die heutige Etappe zu Ende ging. „Eine schnelle Etappe war es heute wieder. Das Team performte sehr gut und, wieder einmal, übernahmen sie die Kontrolle im Feld. Ich war in der vorderen Gruppe, wenn es sich teilte, mit den all den Top-Fahrern. Es war aber keine große Zusammenarbeit und somit war es für Boom möglich sich abzusetzen und die Etappe zu gewinnen. Ich bin auf Platz zwei gesprintet und habe 6 Bonussekunden geholt. Ich bin zufrieden mit dem heutigen Ergebnis und dem zweiten Platz im Gesamtklassement – nur zwei Sekunden zurück, bei noch zwei kommenden Etappen.“
Nach dieser schweren Etappe erzählte Sportdirektor Enrico Poitschke, „Es war heute ein sehr schweres Rennen, es ging durch viele kleine Straßen. Die Anstiege waren nicht lange, aber aufgrund der nassen Straßen musste man immer eine gute Position haben. Die Etappe hat schnell begonnen mit einer Fluchtgruppe, wir haben dann zusammen mit Sky und BMC die Gruppe kontrolliert. Im Finale wollten wir Peter weit vorne positionieren. Man hat gesehen, dass die Mannschaft gut gearbeitet hat, vor allem Peter war sehr stark, ist viele Attacken mitgegangen und hat einige selbst getätigt. Daher können wir mit einem zweiten Platz mehr als zufrieden sein. Nun ist er zwei Sekunden hinter dem Führenden.“