Am kommenden Wochenende, von 6. bis 9. August 2015, finden in Tartu die UEC Straßen-Europameisterschaften statt. Der Österreichische Radsport-Verband schickt in den Kategorien JuniorInnen, U23 Damen und Herren 13 Athleten nach Estland.

Auf die Berg-verwöhnten ÖsterreicherInnen warten in der Universitätsstadt Tartu komplett flache Titelkämpfe. „Sowohl das Einzelzeitfahren als auch das Straßenrennen, wo auf der 12 Kilometer langen Runde nur 71 Höhenmeter warten, sind relativ flach“, beschreibt Nationaltrainer Franz Hartl die Topographie. Der Trainer musste auf seine drei U23-Topfahrer Michael Gogl, Felix Großschartner und Gregor Mühlberger verzichten, die als Stagiaires für Tinkoff-Saxo und Bora-Argon im Einsatz sind. „Unsere klingenden Namen sind nicht dabei, aber es kommen Leute zum Zug, die auf flachem Terrain gut fahren können. Zudem bieten wir ganz jungen Fahrern die Möglichkeit, bei den Europameisterschaften dabei zu sein“, führt Hartl weiter aus.

Für das U23-Zeitfahren am 7. August wurde Patric Schultus nominiert. Bei den Meisterschaften musste er heuer krankheitsbedingt absagen, aber er gilt als unglaublich guter Zeitfahrer und konnte auch schon Lukas Pöstlberger schlagen. Das Kontingent für das Straßenrennen wird mit sechs Fahrern komplett ausgeschöpft. „Alle sechs Fahrer werden ihre Chance bekommen. Besonders Daniel Auer ist ein sehr sprintstarker Fahrer. Auch Alexander Wachter, der Junioren-Europameister von 2012. Es ist heuer ein ähnlicher Kurs wie 2012, aber Alex gab erst vor kurzem sein Comeback nach einem Schlüsselbeinbruch.“

Perchtold mit großen Zielen
Beim Straßenrennen der Damen zählt die 22-jährige Klagenfurterin Christina Perchtold zu den heißesten Eisen im ÖRV-Feuer. Sie wird von der Jenbacherin Kathrin Schweinberger unterstützt, die ihre ersten großen Titelkämpfe bestreitet. Perchtold wurde 2012 bei der Junioren-WM Fünfte und möchte in Tartu den Sprung in die Top-Ten schaffen: „Ich war zuletzt leider etwas krank, aber ich werde Top-Fit an den Start gehen. Der Kurs liegt mir absolut, da ich eine gute Sprinterin bin.“

Junioren mit guten Chancen
Das Einzelzeitfahren der Junioren bestreiten Patrick Gamper, Felix Gall und Marcel Neuhauser als Probegalopp für das wichtige Straßenrennen. „Dort haben wir sehr gute Chancen“, beschreibt Junioren-Nationaltrainer Jure Pavlic. „Bei der Topographie müssen wir die richtige Taktik finden. Gerade Daniel Katzmayer und Felix Gall, der heuer schon zwei Top-Ten-Ergebnisse bei Nationscup-Rennen holte, müssen früh ihr Heil in der Flucht suchen. Und die schnellen Patrick Gamper und Marcel Neuhauser sind unsere Fahrer für die letzten beiden Runden. Gerade Neuhauser ist nach dem Maturastress richtig heiß auf die Europameisterschaften“, ergänzt Pavlic.

Juniorin Melanie Amann bei Zeitfahren und Straßenrennen
Die Vorarlbergerin Melanie Amann gilt als große Hoffnung, vor allem auch beim Einzelzeitfahren am 6. August. Doch Ende Juli wurde die Vorarlbergerin beim Training von einem Kleintransporter angefahren – die Folge: zwei gebrochene Rippen. Dass sie trotz des Handicaps sehr gut in Form ist, bewies sie am vergangenen Wochenende, als sie sich den Meistertitel im Einzelzeitfahren sicherte!

EM-Programm:

6. August
15:00 Uhr/Einzelzeitfahren Juniorinnen: Melanie Amann

7. August
11:00 Uhr/Einzelzeitfahren U23 Herren: Patric Schultus
15:00 Uhr/Einzelzeitfahren Junioren: Patrick Gamper, Felix Gall, Marcel Neuhauser

8. August
9:30 Uhr/Straße-Einzel Juniorinnen: Melanie Amann
15:00 Uhr/Straße-Einzel U23 Frauen: Christina Perchtold, Kathrin Schweinberger

9. August
10:00 Uhr/Straße-Einzel Junioren: Patrick Gamper, Felix Gall, Marcel Neuhauser, Daniel Katzmayer
14:00 Uhr/Straße-Einzel U23 Herren: Daniel Auer, Patrick Jäger, Florian Schipflinger, Patric Schultus, Alexander Wachter, Andreas Walzel

Homepage: www.radsportverband.at