Die Mannschaft INEOS-Grenadiers schickt in diesem Jahr einmal mehr eine bärenstarke Truppe zur Tour of the Alps (17. bis 21. April 2023). Mit Geraint Thomas, Tao Geoghegan Hart, Pavel Sivakov und Thymen Arensman sind in den Reihen des britischen Teams vier Fahrer vertreten, die bei der Rundfahrt bereits ihre Duftmarke hinterlassen haben und heuer erneut dem engsten Favoritenkreis angehören
Die britische Mannschaft INEOS-Grenadiers und die Tour of the Alps – das passt einfach: In jüngerer Vergangenheit stellte die Formation von der Insel gleich zwei Mal den Gesamtsieger des grenzüberschreitenden Etappenrennens in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Während 2017 Geraint Thomas nach fünf Etappen vom höchsten Treppchen des Podests strahlte, durfte das Team 2019 mit Sieger Pavel Sivakov und dem Gesamt-Zweiten Tao Geoghegan Hart sogar über einen Doppelsieg jubeln.
Vom 17. bis 21. April 2023 steigen Thomas, Sivakov und Geoghegan Hart allesamt wieder in der Alpenregion in den Sattel. Ihnen zur Seite steht dabei kein Geringerer als Thymen Arensman – also ein weiterer Athlet, der weiß, was es braucht, um bei der Tour of the Alps ganz vorne mitzumischen. Der Niederländer war im Vorjahr noch beim Team DSM unter Vertrag und wurde beim grenzüberschreitenden Etappenrennen Gesamt-Dritter, ehe er zu Saisonende zu INEOS-Grenadiers wechselte. Nun ist Arensman einer von vier „dicken Fischen“, die bei der TotA mit der britischen Mannschaft hoch hinauswollen. Mit Blick auf den Auftakt der Rundfahrt am 17. April in Rattenberg steht eines bereits jetzt fest: Wenn es ein Team gibt, das es zu schlagen gilt, so ist das jenes von INEOS-Grenadiers.
„Die Tour of the Alps passt hervorragend in unser Jahresprogramm und bietet die ideale Gelegenheit, um die Form unserer Spitzenfahrer zu prüfen“, erklärt der sportliche Leiter von INEOS-Grenadiers, Matteo Tosatto, und fügt hinzu: „In den letzten Jahren hat sich immer wieder gezeigt, dass die stärksten Fahrer der TotA auch bei den weiteren Höhepunkten im Saisonverlauf ganz vorne mit dabei waren – von daher ist die Gesamtwertung dieser Rundfahrt ein wichtiges Indiz im Hinblick auf den Giro d’Italia. Das Streckenprofil ist heuer erneut sehr anspruchsvoll und deshalb ein toller Test, um zu schauen, wo wir stehen.“
Neben dem Spitzenquartett um Geraint Thomas gehören bei der Tour of the Alps weitere Hochkaräter wie Salvatore Puccio, Laurens De Plus und Ben Swift der INEOS-Grenadiers-Auswahl an. In den Reihen der britischen Mannschaft ist man sich der Favoritenrolle bewusst und nimmt sich dieser gerne an: „Unsere Konkurrenten wissen, dass wir mit einer starken Truppe an den Start gehen und auf den fünf Etappen verschiedenste Strategien ausspielen können, um zum Erfolg zu kommen“, heißt es.
Der sportliche Leiter Tosatto plant den Großteil der Tour-of-the-Alps-Formation auch beim Giro d’Italia im Mai ein: „Der Kern der Mannschaft, die in der Alpenregion mit dabei ist, wird auch die Italien-Rundfahrt in Angriff nehmen. Unsere Jungs haben zwar intensive Trainingswochen in den Bergen in den Beinen, sind aber allesamt konkurrenzfähig und bereit, bei der TotA an ihre Grenzen zu gehen.“
Wer INEOS-Grenadiers als Kapitän durch das grenzüberschreitende Etappenrennen führen wird, steht noch nicht fest. „Thomas hatte zu Beginn dieser Saison einige körperliche Probleme, zuletzt aber bei der ‚Volta a Catalunya‘ mit ordentlichen Leistungen aufgezeigt. Bei ihm gilt es, von Tag zu Tag zu schauen. Geoghegan Hart, Arensman und Sivakov haben hingegen allesamt das Potenzial, um Jagd auf das Grüne Trikot zu machen. Wir werden kurzfristig entscheiden, wobei in unseren Überlegungen nicht nur das Gesamtklassement, sondern auch andere taktische Hintergründe eine Rolle spielen“, betont Tosatto.
Die anspruchsvolle Streckenführung mit den vielen kurzen, aber selektiven Anstiegen dürfte den vier „dicken Fischen“ in den Reihen von INEOS-Grenadiers in jedem Fall entgegenkommen. Chancen rechnet sich Tosatto auf jeder der fünf Etappen aus, wobei er – ebenso wie viele andere Experten – davon ausgeht, dass das dritte Teilstück über 162,5 Kilometer vom Rittner Hochplateau nach San Valentino di Brentonico in Sachen Gesamtwertung die Spreu vom Weizen trennen wird.
„Die ersten beiden Etappen sind zwar wunderschön zu fahren, aber nicht sonderlich schwer. Diese sind am ehesten etwas für Tao Geoghegan Hart. Die Königsetappe ist meiner Meinung nach die dritte, denn allein schon der anspruchsvolle Schlussanstieg hat es hier in sich. Wer auf dieser Etappe mit den Besten mithalten will, muss sich seine Kräfte einteilen – ansonsten könnte es zu großen Rückständen kommen“, blickt Tosatto voraus.
Jack Haig, Aleksandr Vlasov und auch alle anderen Favoriten im Kampf um das Grüne Melinda-Trikot wissen Bescheid: Wer am Ende der Tour of the Alps 2023 in Bruneck über den Gesamtsieg jubeln möchte, muss zuallererst die bärenstarke Garde von INEOS-Grenadiers hinter sich lassen. Ein Unterfangen, das alles andere als einfach ist.
DIE TOUR OF THE ALPS 2023
Montag, 17. April 2023
1. Etappe: Rattenberg – Alpbach, 127,5 km
2.470 Höhenmeter. Schwierigkeit: ***
Dienstag, 18. April 2023
2. Etappe: Reith im Alpbachtal – Ritten, 165,2 km
2.860 Höhenmeter. Schwierigkeit: **
Mittwoch, 19. April 2023
3. Etappe: Ritten – Brentonico San Valentino, 162,5 km
2.940 Höhenmeter. Schwierigkeit: ****
Donnerstag, 20. April 2023
4. Etappe: Rovereto – Predazzo, 152,9 km
3.610 Höhenmeter. Schwierigkeit: ****
Freitag, 21. April 2023
5. Etappe: Cavalese – Bruneck, 144,5 km
2.910 Höhenmeter. Schwierigkeit: ***