Die Vorbereitungen für eines der härtesten Ultra-Radrennen Europas, das Race Around Austria 2024, sind in vollem Gange. Vom 12. bis 18. August werden sich wieder zahlreiche Athleten aus aller Welt auf den Weg machen, um die 2.200 Kilometer lange Strecke entlang der österreichischen Grenzen zu bewältigen. Über die Extremdistanz zählt ein deutscher Spitzenfahrer zu den Top-Favoriten.
Es hätte ein mit Spannung erwartetes Aufeinandertreffen der deutschen Ausdauersportelite Daniel Steinhauser und Sebastian Mayr über die Langdistanz werden sollen. Doch der starke Bergfahrer Daniel Steinhauser leidet an Borreliose, wodurch sein Start nicht möglich ist. „DAS RAA war mein großes Saisonziel. Leider muss ich durch den Zeckenbiss Antibiotika nehmen und in den nächsten beiden Wochen im Bett bleiben. Ich hoffe auf einen Start im nächsten Jahr“, zeigt sich Steinhauser enttäuscht. So zählt jetzt sein Landsmann Sebastian Mayr zu den Top-Favoriten. Der erfahrene Extremradfahrer hat sich in diesem Jahr bereits einen Namen gemacht, als er das RAN (Race Around Niederösterreich) für sich entscheiden konnte. Zudem erzielte er 2023 beim RAA 1500 den zweiten Platz. Mayr gilt derzeit als einer der stärksten und beständigsten Fahrer in der Ultracycling-Szene, auch wenn seine Vorbereitung durch einen kürzlichen Trainingssturz etwas erschwert wurde. Der Sieger des RAA Extreme wird am 17. August abends im spektakulären Start- und Zielgelände in St. Georgen im Attergau erwartet.
Österreichische Meisterschaften im Team
Besonders spannend wird das Duell im 2er-Teambewerb. Hier darf man die Amateur-Dominatoren des heurigen Jahres, Christian Oberngruber und Rene Pammer, im Kampf um den Titel ganz hoch einschätzen. Konkurrenz bekommen sie von den Lemp-Brüdern Alexander und Markus Lemp. Während Alexander ein ausgewiesen starker Zeitfahrer ist und den King of the Lake bereits für sich entscheiden konnte, zählt Markus Lemp im Laufsektor zu den besten Ultraathleten. Siege beim Traunsee Bergmarathon und ein Vize-Staatsmeistertitel im Marathon zählen zu seiner Vita, dessen Zeit von 2:28 Stunden sich sehen lassen kann. Die 4er-Meisterschaften gehen über die Distanz von 2.200 Kilometern rund um Österreich in Szene.
UNSUPPORTED-Kategorie boomt
Knapp 50 Athleten starten heuer alleine in der UNSUPPORTED-Kategorie – der CHALLENGE rund um Oberösterreich. Ohne Betreuerauto, ohne Team sind sie 560 Kilometer auf sich alleine gestellt. „Ultraradrennen unsupported zu bestreiten gilt als neuer Trend im Langstreckenbereich – während allerdings bei anderen Rennen kaum Infrastruktur für die Teilnehmer geboten wird, bieten wir beim RAA durch die gleichzeitige Austragung mit der klassischen CHALLENGE des Race Around Austria und einem Depot nach 300 Kilometern in Steyr, wo Utensilien hinterlegt werden können. Das ist ein gewisses Sicherheitsnetz für die TeilnehmerInnen. Auch fünf Damen stellen sich heuer dieser Herausforderung, wo vor allem das Wetter eine entscheidende Rolle spielen wird“, erläutert Organisator Michael Nussbaumer.
Herausforderung Streckenplanung – Silvretta heuer nicht im Programm
Das Race Around Austria führt die Teilnehmer durch einige der schönsten und zugleich anspruchsvollsten Landschaften des Landes. Mit 30.000 Höhenmetern stellt die Route eine gewaltige Herausforderung dar und verlangt den Fahrern alles ab – sowohl physisch als auch mental. Start und Ziel befinden sich in St. Georgen im Attergau, einer kleinen Gemeinde, die sich inzwischen als Austragungsort des Rennens etabliert hat. Während im Vorjahr die Strecke aufgrund von Vermurungen in der Steiermark über Slowenien umgeleitet werden musste, stellt sich diese Herausforderung heuer in Vorarlberg: Die Silvretta Hochalpenstraße ist aufgrund eines Felssturzes gesperrt, weshalb eine Umleitung über den Arlberg notwendig wird. Diese ist aufgrund der Tunnelsanierung nur erschwert passierbar – über den Arlberg muss zweimal geshuttelt werden, damit der westlichste Punkt des Rennens überhaupt erreicht werden kann.
Dotwatching, Fanzonen, Rahmenprogramm und Marktfest – Mitfiebern bei den Sideevents
Die ganze Woche – vom 12. bis 18. August – steht im Zeichen des Rennens rund um Österreich. Zahlreiche Fanzonen laden vor allem im Inn- und Mühlviertel dazu ein, das Rennen direkt an der Strecke zu verfolgen. Am Mittwoch, den 14. August, wird daher eine Rekordkulisse an der Strecke erwartet – findet die CHALLENGE doch heuer von 14. auf 15. August – direkt am Feiertag statt. Schon fast traditionell sind die Fanzonen in Julbach und Ulrichsberg. Am Samstag und Sonntag steigt dann im Rahmen der Zielankünfte über 2.200 Kilometer das Marktfest mit dem spektakulären Zieleinlauf durch ein Spalier von 5.000 Besuchern. Ab dem 12. August kann man die Teilnehmer auch über die Trackingplattform auf www.racearoundaustria.at live mitverfolgen.