In einem harten Finale, nachdem die meisten Sprinter bereits abgehängt waren, triumphierte der UCI Weltmeister Peter Sagan zum zweiten Mal an dieser Tour für BORA – hansgrohe. Mit perfektem Teamwork wurde Sagan mustergültig der Sprint vorbereitet, dieser holte letztlich ungefährdet den Tagessieg und wichtige Punkte im Kampf um Grün.
Die Etappe
Die heutige Etappe der Tour de France von Lorient nach Quimper war ein ständiges Auf und Ab, und damit von der Charakteristik ein völlig anderes Rennen als die ersten Tage. Bis zum Zwischensprint bei Kilometer 92,5 führte die Etappe noch großteils auf breiten Straßen, bevor die letzten 100 Kilometer sehr den Frühjahrsklassikern ähnelten. Viele Richtungsänderungen, enge Straßen und insgesamt 5 Bergwertungen, zwei der 4. und drei der 3. Kategorie prägten das Finale, um nach 204,5 km das Etappenziel zu erreichen.
Teamtaktik
Für BORA – hansgrohe war die Etappe heute eine gute Chance auf einen zweiten Sieg. Das Team wollte daher das Rennen entsprechend mitbestimmen. Zu Beginn wurden frühe Attacken erwartet, die Pöstlberger, Mühlberger und Poljanski mitgehen sollten, um taktisch nie ins Hintertreffen zu geraten. Ab dem Zwischensprint wollte man das Rennen von Vorne bestimmen. Marcus Burghardt und Maciej Bodnar waren eingeteilt, um möglichst lange von vorne zu fahren, und so die Leader Sagan und Majka von Schwierigkeiten fernzuhalten. Im Finale hatte man mit Peter Sagan den richtigen Mann für die letzten schweren 1000 m die mit bis zu 10% Steigung ins Ziel führten, an dessen Seite sollten Daniel Oss und Rafal Majka dem UCI Weltmeister den Sprint entsprechend vorbereiten.
Das Rennen
Nach sechs Kilometern setzten sich heute sieben Fahrer erfolgreich vom Feld ab. BMC kontrollierte das Tempo im Feld, doch der Vorsprung der Ausreißer wuchs schnell auf bis zu vier Minuten an. Wie geplant setzte sich BORA – hansgrohe vor der Sprintwertung an die Spitze des Feldes, und Peter Sagan holte im Sprint hinter F. Gaviria weitere Punkte für das Grüne Trikot. Dach begann auch der Vorsprung der Spitzengruppe stetig zu schmelzen, während das Peloton langezogen die ersten Bergwertungen des Tages in Angriff nahm. S. Chavanel versuchte nun sein Glück alleine an der Spitze des Rennens, während hinten BORA – hansgrohe mit BMC Tempo im Feld machte. Wenig später hatten die ersten Fahrer Probleme sich im Feld zu halten, die Sprinter vielen zurück. An der Spitze konnten indessen drei Fahrer wieder zu Chavanel aufschließen. Am letzten kategorisierten Anstieg des Tages verblieben zwei Fahrer an der Spitze des Rennens. Dahinter hatte nun M. Bodnar seine Arbeit getan und Marcus Burghardt übernahm die Tempoarbeit im Feld. Während Lukas und Gregor sich rund um Rafal Majka aufhielten, blieb Daniel Oss immer an der Seite von Peter Sagan. 10 Kilometer vor dem Ziel war es auch um die letzten beiden Ausreißer geschehen, und das Finale damit eingeläutet. BORA – hansgrohe kontrollierte nun das Feld, hielt gemeinsam mit Sky das Tempo hoch. Es kam zum erwarteten Sprint eines reduzierten Feldes, und niemand konnte auf den letzten 200 m den Antritt des Weltmeisters Paroli bieten. Sagan holte souverän, mit zwei Radlängen Abstand, den zweiten Tagessieg für BORA – hansgrohe.
Reaktionen im Ziel
„Mein BORA – hansgrohe Team war heute wieder unglaublich stark. Bodi und Burgi haben früh zu arbeiten begonnen und die anderen haben mich am Ende perfekt in den letzten Anstieg gebracht. Sky hat das Rennen richtig schnell gemacht, und Gilbert hat früh attackiert. Van Avermaet hat früh reagiert und ich war mit Colbrelli direkt dahinter. Colbrelli war zwar nah dran, aber am Ende hat es geklappt. Die Etappe war heute wie in den Ardennen, ein ständiges hoch und runter, links und rechts. Leider gab es heute nur 30 Punkte für den Sieg, aber besser als nichts.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister
„Es war heute fast wichtiger in der richtigen Position in die letzte Abfahrt zu gehen, als im Anstieg am Ende. Alle im Team haben ein perfektes Rennen gefahren, auf den letzten 30 km waren wir immer vorne. Als Resultat hatte Peter wieder eine Chance auf den Sieg. Er war dort, er hat gewartet, er hat zum richtigen Moment angetreten, das zeichnet einen Champion wie ihn aus. Am Ende war es ein überragender zweiter Etappensieg. Aber wir denken schon an morgen, in der Tour fängt man jeden Tag von Neuem an, und wir werden auch morgen versuchen, um den Sieg zu kämpfen.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto & VeloImages
5. Etappe:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
2. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) s.t.
3. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors)
4. Alejandro Valverde (Movistar)
5. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors)
6. Daniel Martin (UAE Team Emirates)
7. Greg Van Avermaet (BMC)
8. Søren Kragh Andersen (Sunweb)
9. Andreas Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert )
10.Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida)
Gesamtstand:
1. Greg Van Avermaet (BMC)
2. Tejay van Garderen (BMC) +0:02
3. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) +0:03
4. Geraint Thomas (Sky) +0:05
5. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) +0:06
6. Bob Jungels (Quick-Step Floors) +0:09
7. Tom Dumoulin (Sunweb) +0:13
8. Søren Kragh Andersen (Sunweb) s.t.
10. Rafal Majka (Bora-hansgrohe) +0:52
Punktewertung:
1. Peter Sagan (Bora-hansgrohe)
Bergwertung:
1. Tom Skujins (Trek-Segafredo)
Nachwuchswertung:
1. Sören Kragh Andersen (Sunweb)
Teamwertung:
1. Quick-Step Floors