Nachdem ein Fahrer heute einen positiven Befund nach einem Corona-Test erhalten hatte, wurde das gesamte BORA – hansgrohe Team vor dem Start des Bretagne Classic zurückgezogen. Dieser Fahrer wurde im Lauf des Tages erneut und (wie auch beim 6-Tage Test) negativ getestet. Auch alle anderen Fahrer und Mitarbeiter wurden umgehend erneut getestet, alle Ergebnisse waren negativ. Es liegt der Schluss nahe, dass es sich um ein falsch-positives Testergebnis gehandelt hat.
„Es sieht so aus, als würden sich meine Bedenken bestätigen. Es ist bekannt, dass die PCR-Tests eine gewisse Fehlerquote haben und damit auch falsch-positive Ergebnisse produzieren. Das wäre an sich kein Problem, gäbe die Möglichkeit, die Ergebnisse unmittelbar zu überprüfen, im Falle eines positiven Befundes. In den Antidopingbestimmungen ist eine A und eine B Probe vorgesehen, genau aus diesem Grund. Ist die A-Probe positiv, wird das Ergebnis mit der B-Probe überprüft. In der aktuellen Teststrategie der UCI fehlt diese Absicherung völlig. Antidopinglabore werden auch akkreditiert, es werden also Standards vorgegeben und überprüft. Das wäre schon mal ein Ansatz. Ein zentrales Labor oder ein paar entsprechend zertifizierte. Es geht hier um Sportler, die sich Wochen und Monate auf ein Rennen vorbereiten und dann vielleicht wegen eines falschen Befundes nicht startet dürfen. Heute haben wir bei einem WordTour Rennen unser ganzes Team zurückgezogen. Es geht um Punkte, es geht aber auch um Präsenz in den Medien, also Werbewert, auf denen die Engagements unserer Sponsoren basieren. Da haben wir heute eine dicke Null auf der Habenseite. Natürlich soll und muss die Gesundheit aller Beteiligten immer im Vordergrund stehen, aber es kann nicht sein, dass auf alle anderen Aspekte keinerlei Rücksicht genommen wird. Ich denke, hier muss man umgehend nachjustieren. Wir brauchen auch Sicherheit, was die Testverfahren und Strategie angeht. Haben wir das nicht, werden wir bald sehr ernste Probleme bekommen, denn wer will schon als seriöses Unternehmen in ein Lotteriespiel investieren.“ – Ralph Denk, Team Manager
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