Er ist der erfolgreichste deutsche Mountainbiker in der Eliminator Disziplin.
Zweimal war Simon Gegenheimer Deutscher Meister, zwei Sprint-Weltcup’s hat
er gewonnen, fünf weitere Male stand er auf dem Podest. Im vergangenen Jahr
holte der Nordschwarzwälder vom Team Rose-Vaujany fueled by Ultrasports
bei der WM die Bronze-Medaille. Obschon er im MTB-Zirkus als Allrounder
unterwegs ist, der 27-Jährige Remchinger hat seine größten Stärken und
Erfolge im Sprint. Zehn Tage vor der DM haben wir uns mit dem Mitfavoriten
unterhalten.
Simon, Sie sind an den vergangenen beiden Wochenenden die Cross-Country-
Weltcups in Albstadt und im französischen La Bresse gefahren. Sind die Beine
schon wieder frisch?
(Lacht). Im Moment sind sie k.o.
Simon Gegenheimer, XCO-WC Albstadt_2016_by Armin M. Kuestenbrueck
K.o.?
Ja klar, die ersten beiden Tage nach einem Cross-Country-Rennen. Da geht es die
ersten zwei Tage ein bisschen schwer, aber dann geht es relativ schnell wieder.
Wie sind die Rennen aus Ihrer Sicht verlaufen. In La Bresse hatten Sie Defekt?
Ja, ich musste drei, vier Mal anhalten, um kaputte Speichen grade zu biegen. Die
Tage zuvor habe ich mich eigentlich gut gefühlt, die Beine waren gut, die Werte
auch. Schon in Albstadt war ich gut drauf, aber ich habe am Start eine Welle erwischt
und bin gestürzt. Ohne guten Start kann ich eigentlich kein gutes Cross-Country-
Rennen fahren. Dafür ging es noch ganz gut nach vorne.
Die Ergebnisse waren dementsprechend nicht so gut, aber es hört sich so als
ob die Form im Grunde ganz gut war.
Ja, ich komme meinem Ziel unter die besten 60 der Welt zu fahren, immer näher.
Mittelfristig sind auch die Top 40 möglich.
Heißt das, Sie tendieren wieder mehr in Richtung Cross-Country?
Nun, unser Team Rose-Vaujany fueled by Ultrasports ist grundsätzlich so aufgestellt,
dass jeder im Team alle Disziplinen ausüben darf. Weil man sich überall weiter
entwickeln kann, was lernen kann. Mein Hauptfokus ist Cross-Country und Sprint-
WM, aber ich fahre auch Marathon- und Enduro-Rennen.
Sie erwähnen die Sprint-WM als wichtiges Ziel.
Ja, ein wichtiges Rennen, aber mit kurzfristiger Vorbereitung.
Weil es im Saisonverlauf nicht anders möglich ist?
Nein, weil es eben auch noch andere Ziele gibt und der Kalender eng gestrickt ist.
Ich habe drei Wochen Zeit, die ich voll nutzen werde und ich denke, das reicht auch.
Die Deutschen Meisterschaften in Bodenmais passen da ideal rein.
Die DM ist dann im Grunde so was wie eine Generalprobe für die WM?
Ja genau. Weil ich nur drei Wochen Vorbereitung habe, werde ich in Bodenmais
nicht ganz erholt sein, aber ich werde voll motiviert sein. Es ist eine DM und jeder will
den Titel, wie ich natürlich auch. Es geht aber auch darum Material und Taktik für die
WM zu testen. Ich werde also schon mit dem Material am Start stehen, das ich auch
bei der WM benutze.