Bahn EM 2023 in Grenchen

Hinze Europameisterin im 500-Meter-Zeitfahren

Grenchen (rad-net) – Emma Hinze hat überlegen das 500-Meter-Zeitfahren bei den Bahn-Europameisterschaften in Grenchen gewonnen. Mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung verwies die Titelverteidigerin die Konkurrenz auf die Plätze.

Mit ihrer Fahrzeit von 32,947 Sekunden war Hinze eine Klasse für sich. Sie war die einzige Fahrerin, die im Finale unter der 33-Sekunden-Marke blieb und gewann deutlich vor Taky Marie Divine Kouame (33,390/Frankreich) und Hetty van der Wouw (33,554/Niederlande). Die zweite deutsche Starterin, Pauline Grabosch, belegte in 33,708 Sekunden den fünften Rang.

«Mein Körper hat schneller zurückgefunden als ich dachte. Ein bisschen Abstand zu haben, Dinge von außen zu sehen, hat mir im Winter gutgetan», freute sich Hinze über ihren Sieg und sagte weiter: «Gestern hatte ich keinen wehmütigen Blick, es war voll okay für mich, den Sprint nicht zu fahren. Das war meine eigene Entscheidung.»

Brauße holt EM-Titel in der Einerverfolgung, Kröger mit Bronze

Grenchen (rad-net) – Franziska Brauße hat sich nach dem Weltmeistertitel auch den Europameistertitel in der Einerverfolgung gesichert. Außerdem gewann Mieke Kröger Bronze.

Im Finale ließ Brauße ihrer Gegnerin Josie Knight (Großbritannien) nicht den Hauch einer Chance. Bereits nach einer Runde hatte sie acht Zehntelsekunden Vorsprung und baute den im weiteren Verlauf stetig aus. Nach 3000 Metern stoppte für sie die Zeit bei 3:20,101 Minuten und damit überquerte sie dreieinhalb Sekunden vor Knight (3:23,613) den Zielstrich. «Man steht unter Druck, wenn man im Weltmeistertrikot an den Start geht, aber ich konnte das gut umsetzen, auch weil ich mich im Finale noch mal steigern konnte. Die Qualifikation hat gezeigt, dass die Form in die richtige Richtung geht», sagte Brauße.

Der Bronzelauf verlief äußerst spannend. Kröger,Viertschnellste in der Qualifikation, lag die ersten 2,5 Kilometer hinter Anna Morris (Großbritannien) zurück, zwischenzeitlich mit einer halben Sekunde. Doch sie blieb in ihrem Rhythmus, konnte damit nach und nach Boden gutmachen und auf den letzten anderthalb Runden die Führung übernehmen. Kröger hatte all ihre Kraftreserven mobilisiert und gewann ihren Lauf in 3:24,895 Minuten und mit rund sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Morris (3:25,556). «Der letzte Kilometer war schmerzhaft. Ich wusste, dass ich gegenhalten muss, aber wenn ich das weiß heißt das nicht unbedingt, dass ich das auch umsetzen kann, aber heute hat es funktioniert», so Kröger.

Im Omnium verpasste Roger Kluge eine Medaille knapp. Nach den ersten drei Teilwettbewerben hatte er auf dem siebten Rang gelegen. Doch der 37-Jährige zeigte ein starkes Punktefahren, arbeitete er sich von Wertung zu Wertung sowie mit zwei Rundengewinnen weiter nach vorn und lieferte sich mit der Konkurrenz einen harten Kampf um Bronze. Zwischenzeitlich lag er sogar schon auf Rang drei. Doch am Ende konnte sich mit William Perrett (Großbritannien) noch ein Fahrer an ihm vorbeischieben. Kluge fehlten bei 134 Punkten am Ende zwei Zähler zu Bronze. Enttäuscht war Kluge aber nach dem Rennen nicht: «Das war ein guter Einstieg in die Olympia-Qualifikation.» Es gewann der Franzose Benjamin Thomas mit 162 Punkten vor Simone Consonni (Italien) mit 146 Punkten.

Im Punktefahren belegte Laura Süßemilch den 14. Platz. Den EM-Titel holte sich Anita Stenberg aus Norwegen mit 56 Punkten vor Shari Bossuyt (42/Belgien) und Marie Le Net (34/Frankreich).

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