Vergangenen Sonntag startete Christoph Strasser in Belgien in das Transcontinental-Race. Seit einer Woche sitzt er fast durchgehend auf dem Rad und wird heute das finale Land Griechenland erreichen. „Die Konzentration und Kraft sind noch voll da. Ich freue mich nach traumhaften Landschaften jetzt auf bessere Straßen“, sagt der Steirer, der weiterhin klar in Führung liegt.
Nach Belgien, Frankreich, der Schweiz, einem kurzen Stück durch Österreich, Slowenien, die Balkanstaaten und zuletzt Albanien erreicht Christoph Strasser heute das Finalland Griechenland, wo sich in Thessaloniki das Ziel des rund 3.600 Kilometer langen und mit 50.000 Höhenmetern gespickten Transcontinental Race (TCR) befindet. Vor rund zwei Tagen hat sich der sechsfache Sieger des Race Across America nach einem längeren Duell mit Robin Gemperle schließlich vom Schweizer entscheidend absetzen können. „Es läuft so super und ich könnte auch noch einen Zahn zulegen, sollte er mir näher kommen“, freut sich der Kraubather. Es sieht ganz nach einer erfolgreichen Titelverteidigung aus. Im Vorjahr gewann Strasser völlig überraschend seine Premiere beim größten unsupported-Rennen weltweit!
Die Probleme mit dem Gesäß
„Es läuft richtig super. Nur meinem Arsch geht es richtig Arsch“, scherzt der Steirer. Durch die ersten Regentage ist die Haut nach wie vor aufgeweicht: „Ich behandle mein Gesäß mit Cremen. Schlimm sind immer die ersten zehn Minuten nach dem Aufstehen, in der letzten Nacht habe ich wieder drei Stunden geschlafen. Das schmerzt immer höllisch. Aber ich kämpfe mich durch. Heute verlasse ich Albanien. Es ist so eine traumhafte Landschaft, so geheimnisvoll und unberührt und mit teils sehr steilen Bergen. Aber so schön die Umgebung ist, so katastrophal sind die Straßen: permanent Schotterpassagen, Abrisskanten, Schlaglöcher, massive Querrillen. Oft ist nur ein Schrittempo möglich. Eigentlich bräuchte man hier ein Gravelbike. Durch die schlechten Straßen schmerzen auch die Hände schon ziemlich. Es ist wie wenn man stundenlang einen Presslufthammer hält. Aber das sind die normalen Probleme bei so einem Rennen.“
Ziel morgen oder am Dienstag?
Heute Mittag will der 24h-Weltrekordhalter Griechenland erreichen: „Dort hoffe ich auf schönere Straßen. Vor dem Ziel wartet noch der letzte anspruchsvolle Parcours, ehe es ins Ziel geht. Rein von den Kilometern wäre mein Ziel unter acht Tagen gewesen, dh. dass ich morgen gegen 22 Uhr das Ziel erreiche. Aber das geht sich bei den Straßenverhältnissen definitiv nicht aus. Ich schätze, dass ich Dienstag Vormittag ankomme.“ Und dann gibt es bald auch etwas anderes zu essen, als Brot, Snickers und Polentagebäck …
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