Rudi Selig sprintet zum Sieg auf der zweiten Etappe der Slowakei-Rundfahrt.


In einem spannenden Sprintfinale wies Rudi Selig seine Kontrahenten in die Schranken und gewann die 2. Etappe der Slowakei-Rundfahrt. Einige Kilometer vor dem Ziel setzte er sich aus einer kleinen Gruppe heraus und konnte in Dubnica nad Váhom seinen ersten Saisonsieg vor Y. Lampaert und Z. Stybar feiern.
Die Strecke
Die heutige Strecke führte von Ružomberok nach Dubnica nad Váhom über 191,7 bergige Kilometer und wies nicht weniger als sieben Anstiege auf. Gleich zu Beginn der Etappe ging es aufwärts bis Donovaly, wo die erste Bergwertung (5,1km, 4,6%) aufwartete. Danach mussten die Fahrer noch sechs Anstiege in Angriff nehmen, darunter drei Anstiege der ersten Kategorie und drei der zweiten Kategorie. Die letzten 35km waren allerdings ziemlich flach.
Die Teamtaktik
Das Team hatte heute zwei Ziele. Zum einen wollte die Mannschaft einen Etappensieg erringen, zum anderen aber ebenso dafür sorgen, dass Cesare Benedetti eine gute Platzierung in der Gesamtwertung erreichen konnte. Nach der gestrigen Königsetappe würde die heutige Etappe auch nicht leicht sein, denn es gab fast 3000 Höhenmeter und sieben Anstiege zu bewältigen. Der letzte Anstieg wartete bereits 45km vor dem Ziel, so dass es wahrscheinlich zum Sprint eines reduzierten Feldes kommen würde. Angesichts dieses Streckenprofils wurde von den Fahrern nicht nur starke Kletterfähigkeiten sondern auch Endschnelligkeit verlangt.
Das Rennen
Nach dem ersten Anstieg des Tages gelang es einer 5-Mann Fluchtgruppe sich vom Feld zu distanzieren. Während der ersten Rennhälfte pendelte der Vorsprung dieser Gruppe zwischen 1 und 3 Minuten, aber mit 80km bis zum Ziel wurden die Ausreißer letztendlich vom Peloton wieder gestellt. Zu diesem Zeitpunkt gerieten auch viele Fahrer auf dem bergigen Terrain in Schwierigkeiten und das Feld zerbröckelte in mehrere Gruppen. In der vorletzten Abfahrt kamen einige Gruppen wieder zusammen und ein relativ großes Fahrerfeld von etwa 60 Fahrern nahm den letzten Anstieg des Tages in Angriff. Felix Großschartner, Johannes Schinnagel, Cesare Benedetti und Rudi Selig waren auch in dieser Gruppe. Das Team unterstützte Cesare, und als es auf den letzten Kilometer so aussah, als ob die Etappe in einem Sprint entschieden würde, arbeitete das Team auch für Rudi. In einem rasanten finalen Sprint beschleunigte der deutsche Sprinter und spurtete triumphierend über die Ziellinie. Cesare Benedetti belegte den vierten Platz und liegt damit auf dem 3. Rang in der Gesamtwertung.
2. Etappe:
01 R. Selig 4:32:32
02 Y. Lampaert +0:00
03 Z. Stybar +0:00
04 C. Benedetti +0:02
05 J. Alaphilippe +0:02
Gesamtstand:
1. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors)
2. Jan Tratnik (CCC Sprandi) +0:16
3. Cesare Benedetti (Bora-hansgrohe) +0:22
Reaktionen im Ziel
„Ich hatte gute Beine und wollte versuchen, ein gutes Ergebnis einzufahren. Heute war die längste Etappe der Slowakei-Rundfahrt und mit sieben Anstiegen war das Rennen auch nicht leicht, aber meine Teamkollegen unterstützten mich voll. Normalerweise bin ich einer der Anfahrer im Team und heute zu gewinnen bedeutet mir sehr viel.“ – Rudi Selig

„Unser Hauptziel war heute Cesare Benedetti zu unterstützen, damit er seine Platzierung in der Gesamtwertung verbessern konnte. Nachdem er heute den vierten Platz belegte, liegt er jetzt auf dem dritten Rang im Gesamtklassement und das ist ein sehr gutes Resultat. Das Team hatte sich heute zusätzlich auch einen Etappensieg als Ziel gesetzt und mit dem Sieg von Rudi Selig haben wir dies erreicht. Ich bin mit diesen Ergebnissen sehr zufrieden, besonders weil Rudi und Cesare so oft für andere Fahrer im Team arbeiten. Sie geben immer ihr Bestes für andere und es ist schön, dass sie heute selbst auch die Chance hatten, ein gutes Ergebnis einzufahren.“ – Christian Pömer, Sportlicher Leiter
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